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„Alto Adige streichen“

Eva Klotz, Sven Knoll und Myriam Atz Tammerle

Laut der STF sollte der Begriff „Alto Adige“ aus der komplexen Langform Europaregion Tirol/Tirolo, Südtirol/Alto Adige, Trentino verschwinden.

Am Donnerstag  hat Südtirol den Vorsitz im EVTZ (Europaregion) übernommen. Als Motto für die Präsidentschaft wurde die Formulierung „Grenzen überwinden“ gewählt. Dieses Motto gelte es nun mit Leben zu erfüllen, schreibt die STF in einer Aussendung. Damit es nicht bei einer bloßen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bleibt, sondern zu einem wirklich grenzüberwindenden Zusammenwachsen der Tiroler Landesteile kommt, sollte die Europaregion auch mit einem gemeinsamen Namen nach außen hin auftreten.

Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, hat bei der Sitzung daher vorgeschlagen, zukünftig in der deutschen Sprache die bereits etablierte Bezeichnung „Europaregion Tirol“ zu verwenden.

Während sich bei der Bevölkerung längst die Bezeichnung „Europaregion Tirol“ etabliert hat, benützt die Verwaltung noch immer die komplexe Langform „Europaregion Tirol/Tirolo, Südtirol/Alto Adige, Trentino“ und kürzt diese zuweilen sogar einfach mit „Euregio“ ab. „Diese Bezeichnung“, so der STF-Abgeordnete Knoll, „zelebriert nicht die Einheit, sondern die Trennung, zumal der Begriff Alto Adige faschistisch schwer belastet ist und nicht im Geiste der Einheit Europas verwendet werden kann, da er eingeführt wurde, um das Land auch im Namen zu trennen.“ Auch „Euregio“ sei emotionslos und geographisch unspezifisch, da es auch in anderen europäischen Staaten Euregios gibt. Die Europaregion Tirol ist hingegen Ausdruck unserer gemeinsamen Geschichte.

Bei der Sitzung betonte der Landtagsabgeordnete Sven Knoll auch die Bedeutung offener Grenzen für die Europaregion Tirol.

Im Zuge der sich zuspitzenden Migrations-Krise würden in ganz Europa die Rufe nach Grenzschließungen wieder laut, weshalb es hier eine grenzüberwindende Zusammenarbeit braucht, damit die Grenzen offen bleiben.

Auch der Verkehr werde zu einer großen Herausforderung für die Europaregion Tirol werden, denn die Lkw-Belastung habe auf der Brennerautobahn ein unerträgliches Ausmaß angenommen. „Das Recht auf Gesundheit und Lebensqualität ist wichtiger als der Warenverkehr internationaler Frächter“, so Knoll.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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