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Onlinestore in Turbulenzen

Das Kastelbeller Unternehmen Onlinestore, einst Pionier im italienischen E-Commerce, steht vor einem gerichtlichen Ausgleichsverfahren. Die Südtiroler Wirtschaftszeitung berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe über die Hintergründe.

von Karin Gamper

Das Vinschger Unternehmen Onlinestore ist in finanzielle Turbulenzen geraten. Infolge einer Überschuldung läuft ein Verfahren vor dem Bozner Landesgericht. Dies berichtet die Südtiroler Wirtschaftszeitung in ihrer aktuellen Ausgabe und liefert in einem fundiert recherchierten Bericht die Hintergründe.

Demnach haben die Onlinestore GmbH und ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft WL Solution GmbH am 3. März dieses Jahres vor Gericht den Antrag auf ein sogenanntes Gruppenkonkordat gestellt. Die beiden Gesellschaften streben ein Ausgleichsverfahren mit einem Sanierungsplan an. Dieser Plan wurde laut SWR im Frühjahr hinterlegt. Wie die Wirtschaftszeitung berichtet, seien darin zwei separate Ausgleichsverfahren vorgesehen.

Die WL Solution srl biete demnach eine Liquidierung an. Die Onlinestore GmbH hingegen habe einen Ausgleich mit Unternehmensfortführung angeboten, und zwar über einen Verkauf des operativen Betriebes, für den das Landesgericht ein Verkaufsverfahren in Form eines Wettbewerbs eingeleitet hat. Als Sieger ist Icommerce srl (Prezzoforte) hervorgegangen. Die SWZ zitiert Gerichtskommissär Michael Palla, wonach das Landesgericht erst noch definitiv entscheiden müsse, ob der vorgelegte Plan und damit das Ausgleichsverfahren von Onlinestore definitiv zugelassen werde oder nicht.

Im Vinschgau hat die Meldung von den finanziellen Turbulenzen des Kastelbeller Unternehmens für Überraschung gesorgt. Die Eigentümerfamilie Gluderer gehörte in Italien zu den Pionieren im E-Commerce und hatte zuletzt Elektronikartikel, Haushalts- und Gartenartikel, Fahrzeugzubehör, Schönheits- und Freizeitprodukte im Sortiment. In der Vergangenheit wurden Jahresumsätze von über 50 Mio. Euro erzielt. Die geringen Margen im Onlinehandel und die zunehmende Konkurrenz gelten als Hauptgründe für das Debakel.

„Diese Nachrichten sind bedauerlich“, kommentiert Bürgermeister Gustav Tappeiner den Werdegang des Kastelbeller Betriebs, „das Unternehmen ist sehr gut gestartet, es war ein Newcomer auf diesem Gebiet und recht erfolgreich, es tut mir leid, dass es so gekommen ist, aber als Gemeinde können wir nichts anderes tun als dies zur Kenntnis zu nehmen“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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