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„Der Geist Mussolinis“

Mit Entsetzen vernahm der Südtiroler Heimatbund aus den Medien, dass der italienische Ministerpräsident Giorgia Meloni bei der nationalen Parteiversammlung ihrer Partei Fratelli d’Italia am Dienstag, den 12. September in Ancona den rechten Arm zum Faschistengruß erhob.

Auch wenn Meloni dann lachend auch den linken Arm hochhielt und das ganze als Scherz vor der versammelten Presse verkaufte, kommt der SHB nicht umhin, nicht nur den Ministerpräsidenten, sondern auch die anwesenden Pressevertreter, die den Vorfall mit Gelächter bedachten, daran zu erinnern, dass der Faschismus eine verbrecherische Diktatur war und vielen Italienern das Leben gekostet hat.

Die Partei Fratelli d’Italia fühlen sich scheinbar immer wieder zum Faschismus hingezogen, so der SHB. „So befindet sich in ihrem Parteizeichen eine grünweißrote Flamme. In der politischen Deutung steht vermutlich die Flamme für den Geist Mussolinis, der aus seinem stilisierten Sarg, dem schwarzen Balken, strömt und seine Nostalgiker nährt. Bleibt zu hoffen, dass es eine andere Erklärung für das Logo gibt.“

Der Südtiroler Heimatbund sieht in der sehr lockeren Aufarbeitung des Faschismus durch die höchsten Vertreter des italienischen Staates eine Beleidigung all jener, die für die Befreiung Italiens ihr Leben hingegeben haben.

„Es bleibt zu hoffen, dass aus dem Spaß mit faschistischen Getue nicht irgendwann wieder blutiger Ernst wird“, so Obmann Roland Lang abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • dn

    Alles nicht so schlimm, ist ja nicht der Aiwanger.

  • heracleummantegazziani

    Ich erachte Meloni zwar für vollkommen unfähig (schon bei ihrem Steckenpferd Einwanderung gibt mir die Realität recht) und den Großteil der Parteiangehörigen einer modernen Gesellschaft für unwürdig, aber hier ein Fass aufzumachen ist doch etwas lächerlich. Wenn man die Umstände kennt, hatte das mit dem römischen Gruß nichts zu tun. Auf der ganzen Welt grüßen Leute manches Mal so, die jetzt alle als Faschisten zu betiteln ist etwas weit hergeholt.

  • tirolersepp

    Wen interessiert der Gruß von Meloni !!!

    Ungeregelte Einwanderung ist sofort zu stoppen – sofort !!!!

  • svea

    Wer den Werdegang von Giorgia Meloni genauer unter die Lupe nimmt, kommt zum Schluss, dass sie eine überzeugte Anhängerin Mussolinis war und ist. Die milderen Töne, die sie in ihrer jetzigen Funktion anschlägt sind purer Pragmatismus; betrachtet man nämlich die Gesetzesvorschläge der aktuellen Regierung im Detail, dann zeigt sich ihre Gesinnung recht deutlich.
    Eben aus diesem Grund frage ich mich, warum sich die SVP nicht klarer vom italienischen Rechtslager distanziert. Der Hinweis, dass man sich alle Türen offen lassen will, mag zwar recht vernünftig klingen, ist aber aus meiner Sicht, mit äußerster Vorsicht zu genießen.
    Die Anbiederung an die italienische Regierung stärkt sicher nicht die Verhandlungsposition der Südtiroler, sondern sie stellt sie auf das Niveau eines Kuhhandels.
    Ich bin überzeugt, dass die Autonomie, unter den gegebenen Umständen, die beste Lösung für Südtirol ist, und dass die internationale Verankerung eine gute Rechtssicherheit bietet, allerdings nur wenn wir uns klar positionieren.
    Nationalisten und Rechtspopulisten werden dann verhandlungsbereit, wenn sie unter Druck stehen oder durch die Umstände dazu gezwungen werden.
    Mit Anbiederung und Unterwürfigkeit macht man sich höchstens lächerlich.

    • robby

      Svea, sag das dem Kompatscher. Der versteht das nicht.

    • andreas69

      Sogar Staaten verschwinden von der Landkarte. Also bitte….. Die Autonomie ist nichts, wenn sie nicht tagtäglich politisch verteidigt oder an neue Verhältnisse angepasst wird. Die Südtiroler haben entschieden, mit dieser Unsicherheit zu leben. Das ist zwar gut für die Politiker, aber auf Dauer stressig für die deutschsprachige Bevölkerung und mit hohem sozialem Druck verbunden, weil sie sich nie auf eine Nation berufen kann. „Wir sind zwar Italiener aber sprechen deutsch“, wer kennt nicht diese Floskel beim Vorzeigen des Ausweises im Ausland. Das wissen die Italiener sehr genau und besonders die Rechten! Also, das romantische herumphilosophieren bringt nichts, die Autonomie funktioniert nur, wenn die Südtiroler bereit sind, dafür hart zu arbeiten, und zwar in Rom, mit welcher Regierung auch immer. Ansonsten können wir gleich einpacken!

  • schwarzesschaf

    In Algund werden nun mehrere den Arm hoch heben schaun was da der Heimatbund sagt

  • criticus

    Die wird nicht lange den Arm hochhalten, alles was die versprochen hat, ist nicht realisiert worden. Und hätte sie gut gearbeitet kriegt sie irgendwann den Dolchstoß von ihren Verbündeten, dafür ist Rom bekannt.

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