Du befindest dich hier: Home » Wirtschaft » Das lvh-Sommergespräch

Das lvh-Sommergespräch

Für den lvh steht fest: Das Handwerk benötigt klare Gesetze und schlanke Verfahren, Inflation und hohe Zinsen hemmen die Modernisierung. 

Was das Südtiroler Handwerk zurzeit beschäftigt, die aktuellen Themen und Herausforderungen, wie es um die wirtschaftliche Lage steht und worauf man in Zukunft setzen will, erläuterte die Verbandsspitze am Mittwoch beim lvh-Sommergespräch.

lvh-Präsident Martin Haller fasst die aktuellen Herausforderungen des Südtiroler Handwerks punktgenau zusammen: Inflation und hohe Zinsen hemmen die Modernisierung. Der Rückgang der Baukonzessionen bedeute einen Investitionsstopp. Die Problematik der Rekrutierung neuer Fachkräfte hemmt die Produktivität. „Wir müssen die lokale Wertschöpfung generieren, stärken und nicht mit unnützen Auflagen und Regelungen schwächen. Die Handwerksbetriebe sind hier ein Schlüssel und Antwort darauf, wo wir hinwollen“, erklärt Haller.

Nun gehe es darum, auf diese Entwicklungen aufzubauen und die Resilienz der Unternehmen zu stärken. Hierfür seien jedoch einige Voraussetzungen erforderlich. Die lokale Produktion und somit die Arbeitgeber vor Ort, müssten gestärkt werden. Dazu müsse auch ein gesundes Maß an Bauprojekten weiterhin möglich sein. „Das Handwerk gestaltet bei allen Prozessen mit“, so der lvh-Präsident.

Das Handwerk bietet gerade der Jugend extrem viele Möglichkeiten. „Sich für einen Beruf im Handwerk zu entscheiden, bedeutet mit Kopf und Hand Leistung zu bringen, sich selbst zu verwirklichen und bereits früh eine finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen“, betont lvh-Vizepräsident Hannes Mussak. Um diesen Weg zu bereiten, sei die Berufsorientierung ab 14 Jahren eine einzigartige Chance. Gemeinsam mit dem Landesrat für Wirtschaft und Bildung, Philipp Achammer, sei es gelungen, dies konkret umzusetzen: „Damit haben jungen Menschen die Möglichkeit, schon frühzeitig die vielen attraktiven Arbeitsmöglichkeiten kennen zu lernen und Betriebe können dem Nachwuchs spannende Arbeitsfelder aufzeigen“, ergänzt Mussak.

Zum Handwerk gehören Familien ebenso wie ältere Semester. Auch hier gelte es die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, damit z. B. Mütter früher in die Arbeitswelt zurückkehren können. Um Know-how und verdiente Mitarbeiter, wichtige Arbeitskräfte, nicht zu verlieren müsse man ebenfalls attraktive Rahmenbedingungen schaffen. „Es gibt vielzählige, arbeitswillige Pensionäre, die noch weiterarbeiten möchten. Für die Unternehmen stellen diese Personen – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels – wichtige Arbeitskräfte dar. Wo gewünscht, sollte es gelingen diese wertvollen Mitarbeiter/innen weiter zu beschäftigen, ohne dass für sie Nachteile entstehen,“ erklärt lvh-Vizepräsident Mussak.

 

Der lvh befürwortet den Energiewandel und die Ausrichtung hin zu erneuerbaren Energiequellen und ist bereit sich mit seiner Erfahrung, seinem Wissen und Können aktiv am Südtiroler Klimaplan zu beteiligen. Für das Handwerk gibt es im Zuge der Klima- und Energiewende nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen: „Das Handwerk ist Partner und Umsetzer des angestrebten Transformationsprozesses. Es gilt das Handwerk bei der Umsetzung der Aktionsfelder auch auf politischer Ebene als Experte aktiv mit einzubinden“, hebt lvh-Präsident Martin Haller hervor.

In allem gilt stets der Grundsatz: Es braucht klare Gesetze und schlanke Verfahren. Entwicklungsbeiträge müssen ermöglicht werden, anstatt Vermeidungsbeiträge zu rechtfertigen. „Das Handwerk ist bereit mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen. Erforderlich dabei sind Kooperation und Partnerschaften, nur gemeinsam können Transformationsprozesse gelingen“, fasst lvh-Vizepräsident Giorgio Bergamo zusammen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • pingoballino1955

    Dann überarbeitet mal schnell das Raumordnungsgesetz,ein “ Hemmschuh“ für jeden,er BAUWILLIGEN! Total daneben,bereits mit x Änderungen,ein Dschungel durch die Nacht! Ein Flop hoch “ drei“

    • tiroler

      Der Hauptgrund für den Rückgang an Baugenehmigungen sind nicht Zinsen und Inflation, sondern das katastrophale Raumordnungsgesetz. Wenn jemand auch nur eine Wohnung sanieren will für sich oder seine Kinder dann werden von den Gemeindeverwaltungen extrem Prügel in den Weg gelegt, sodass es viele einfach bleiben lassen. Das Ergebnis sind Auftragsrücckgänge vor allem beim Handwerk.

  • opa1950

    Wer hat Schuld an dem Schlamassel.Natürlich Die Kuenzer,welche Null Ahnung hat,aber große Reden schwingt.

    • pingoballino1955

      Opa ,Logo,bei so einer Komplexität des Gesetztes ,braucht es Architekten,Geomer.innen und Co.nicht eine Ex Bäuerin,die sich nur von A…..K beraten lassen muss,weil sie keine Ahnung hat! Svp System!

    • summer1

      Pingo = Opa
      Klar, die SVP hat bei euch auch Schuld am nassen Sommer.
      Baurückgang bei gestiegenen Baumaterialien bis höheren Zinsen drücken die Nachfrage.
      TeamKaputt die Lobbypartei der Unternehmer und Besserverdienenden hat damit natürlich kein Problem.

  • opa1950

    Mein Gott. Dieser Summer 1 ist nur noch lächerlich.Aber eines muss man sagen.Die SVP hätte keinen besseren Hampelmann finden können als Summer 1 der für sie Werbung macht. Und dazu noch Gratis.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen