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Nexus Paradise

ARTARCTIC, terraXcube, Eurac-Resarch, Daniel Hug (Courtesy Alessandro Casciaro Galer, Peter Senoner Atelier)

Der Bildhauer Peter Senoner gibt im Tublà da Nives Einblick in sein künstlerisches Universum.

Peter Senoners Erkundung des posthumanen Körpers hat schon früh in seiner Auseinandersetzung mit der Digitalmoderne und den Biotechnologien bei gleichzeitiger Distanznahme zur realistischen Figuration – der alte Menschenkörper schien ihm künstlerisch verbraucht – begonnen. Als er seine Skulpturen Anfang des Jahrhunderts ausstellte, schienen sie noch pure Science-Fiction zu sein, Cyborgs, die als Metapher für zeitgenössische Subjektivität, in der physischer Körper und technisches Double aufeinandertreffen, dienten. Heute drängen diese Geschöpfe der Technomoderne immer stärker in die Wirklichkeit.

Der Titel, den Peter Senoner für seine Personale im Tublà da Nives gewählt hat, bringt einen spezifischen Grundgedanken seiner Arbeit zum Ausdruck. Das lateinische Wort „Nexus“ bedeutet Zusammenhang, Verflechtung und bezieht sich auf die Verbindung aller Elemente und das Verwischen der Grenzen verschiedener Realitätssphären. Dazu kommt das Wort „Paradise“, welches nicht nur einen utopischen Ort beschreiben will, sondern die Vision dieser Verschmelzung erweckt. Somit regt der Titel wie all die anderen Wortschöpfungen, mit denen der Künstler seine Arbeitsserien auszeichnet (CIRCUS CORPUS, BOTANICALIRIOUS, ARTARTIC) – ein breit gefächertes Spektrum an Assoziationen an.

Skulptur von Peter Senoner im Tublà da Nives, Wolkenstein

Die Tendenz zur Grenzauflösung und Überwindung des Körperlichen, subtile Transformationsandeutungen auf formaler aber auch materieller und medialer Ebene spielen im Schaffensprozess von Peter Senoner eine zentrale Rolle. De- und Transformation offenbaren sich auch direkt und expressiv auf der Oberfläche seiner Zeichnungen, die er durch bildhauerische Methoden erschafft: Wechselspiele zwischen Farbdichten, präzise Details und flüchtige Linien, aber vor allem die immer Wiederkehrenden texturierten Strukturen, die an Korallenriffe oder Schneekristalle erinnern. Diese Texturen migrieren von Zeichnung auf Skulptur bis hin zu Video und deuten auf die komplexe organische Gesamtheit seines Werkes hin.

Termin: Nexus Paradise ist im Tublà da Nives in Wolkenstein bis zum 9. September jeden Tag außer Montag von 16 bis 19 Uhr zugänglich; Dienstags, Mittwochs und Freitags auch von 20 bis 22 Uhr.

Zur Person

Peter Senoner, 1970 in Bozen geboren, lebt und arbeitet in Klausen. 1994 – 2001 Akademie der Bildenden Künste, München, Deutschland. 1997–2000 Aufenthalt in New York, USA. 2002 –2004 lebt und arbeitet in Tokyo, Japan und Bozen. Seit 2006 unterrichtet er am Institut für experimentelle Architektur / Studio 3, Fakultät für Architektur, Universität Innsbruck.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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