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Preise für Nachhaltigkeit

Erstmals wurden am Campus Bozen der unibz der Forschungspreis für Nachhaltigkeit sowie der Innovationspreis für Nachhaltigkeit übergeben.

Strategien, um die Kluft zwischen nachhaltigen Einstellungen und Intentionen und ihrer tatsächlichen Umsetzung zu schließen. Mathematische Modelle und Machine Learning, dank denen die Effizienz der Wasserversorgung optimiert werden kann. Innovative Hanf-Akustikplatten, die nicht nur ressourcenschonend produziert werden können, sondern auch noch hervorragende Brandschutzwerte aufweisen. Solch unterschiedliche Inputs in Sachen grüne Transformation liefert die Arbeit der ersten drei Preisträger:innen von zwei neuen Auszeichnungen: dem Forschungspreis für Nachhaltigkeit sowie dem Innovationspreis für Nachhaltigkeit. Beide Preise werden von der Stiftung Sparkasse und der Südtiroler Sparkasse finanziert und von der Freien Universität Bozen ausgeschrieben und koordiniert. Ziel ist es, Forschende und Unternehmen in Südtirol zu prämieren, die mit herausragenden wissenschaftlichen Leistungen oder innovativen Lösungen, Produkten oder Dienstleistungen im Bereich der Nachhaltigkeit hervorstechen. Zur ersten Ausgabe wurden die beiden mit je 10.000 Euro dotierten Preise ausnahmsweise gemeinsam verliehen; künftig wird der Forschungspreis für Nachhaltigkeit in geraden Jahren und der Innovationspreis für Nachhaltigkeit in ungeraden Jahren verliehen werden.

Vergeben wurden die ersten Nachhaltigkeitspreise von Rektor Prof. Paolo Lugli sowie den Vertretern der beiden Förderer, Konrad Bergmeister, Präsident der Stiftung Sparkasse, und Gerhard Brandstätter, Präsident der Südtiroler Sparkasse.

Für den Forschungspreis für Nachhaltigkeit können sich Wissenschaftler:innen von Südtiroler Hochschulen und Forschungseinrichtungen (Freie Universität Bozen, Eurac Research, Forschungszentrum Laimburg, Fraunhofer Italia, Theologisch-Philosophische Hochschule Brixen, Claudiana, Eco Research, Wasserstoffzentrum Bozen) bewerben. Unter den insgesamt 26 Bewerbungen konnten sich bei der ersten Ausgabe zwei Forschende der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der unibz durchsetzen.

Isabel Schäufele-Elbers forscht seit 2022 auf dem Gebiet der Agrarökonomie an der unibz. Ihr Fokus liegt im Bereich des Verbraucherverhaltens und des nachhaltigen Lebensmittelkonsums. Besonderes Augenmerk legt sie – wie auch bei der nun prämierten Arbeit – auf die Frage, warum Einstellungen und das tatsächliche Verhalten von Konsument:innen im Bereich Nachhaltigkeit oft auseinanderklaffen und mit welchen Strategien dieser Widerspruch überwunden werden kann. Der Umweltingenieur Ariele Zanfei, der bis Februar 2023 eine Post-doc-Stelle an der unibz hatte, betreibt angewandte Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz und nachhaltiges Wasserressourcenmanagement und ist Präsident und Co-Founder des unibz-Spin-offs AIAQUA. Seine Arbeit liefert überzeugende Lösungen auf Basis mathematischer Modelle für eine große aktuelle Herausforderung, urteilte die Jury, die bei beiden Preisen aus je drei Mitgliedern der unibz sowie je einem der Stiftung Sparkasse und der Südtiroler Sparkasse unter Vorsitz von unibz-Präsidentin Ulrike Tappeiner besteht.

Bei der Vergabe des Innovationspreises für Nachhaltigkeit fließen die Übereinstimmung des Produkts oder der Dienstleistung mit Aspekten der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen, der Innovationsgrad, die konkreten Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Verbindung zu Südtirol in die Bewertung der Jury mit ein. Am meisten überzeugen konnten die Akustikplatten der Schönthaler Bausteinwerk GmbH, einem international erfolgreichen Pionier in der Produktion von Haftsteinen, der 2022 bereits den deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten hat. Die dünnen Hanfplatten sind eine gemeinsame Entwicklung von Unternehmer Werner Schönthaler und der Industriedesignerin Noa Paul und füllen eine Marktlücke, da es bislang keine zementfreien Platten auf dem Markt gab, die nicht brennbar sind. Auch ästhetisch sind die Akustikplatten überzeugend. Vor allem aber erzeugen sie einen negativen Kohlendioxid-Emissionszyklus und sind leicht zu recyceln, hieß es in der Begründung für die Preisvergabe.

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