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Die Männer vom Manaslu

Expeditionsfreunde erinnern sich. Im Hintergrund Messners Grabmal

Heute hat Messners „Sturm am Manaslu“ im Filmclub seine Südtirol-Premiere. Mit dabei:  Wolfgang Nairz, Horst Fankhauser, Reinhold Messner.

von Renate Mumelter

Die Drohne fährt in ein Hochtal, drunter Musik (immer etwas zu viel), im Hintergrund der Gipfel des Manaslu, dann noch ein paar Erklärungen darüber, dass das Bergsteigen heute ganz anders ist als in den 1970er Jahren, und auf geht’s nach Juval und in die Erinnerungen.

Juval

Mit einem Namasté und den dazugehörigen Schals begrüßen Reinhold Messner und seine Partnerin Diane am Schlosstor jene Männer, die von der Manaslu-Expedition übriggeblieben sind. Franz Jäger und Andi Schlick gab der Berg 1972 nicht zurück. Mit dabei waren damals insgesamt neun Männer, Wolfgang Nairz, Horst Fankhauser, Hans Hofer, Hansjörg Hochfilzer, Josl Knoll, Oswald Oelz, und Reinhold Messner.

Vier sind gekommen, um sich gemeinsam mit Reinhold Messner vor der Kamera zu erinnern. Dieses Erinnern findet auf Schloss Juval statt und zwar in wechselnden Räumen. Im Grunde ist es eine Schlossbesichtigung. Mit dabei auch Messners Grabmal, das ins Bild kommt, wenn es ums Thema Alter geht. Das Thema Tod begleitet den ganzen Film. Er ist wohl ein Mitgrund dafür, dass der Film gedreht wurde.

Weißt du noch…

Die Männer erinnern sich an die Expedition von 1972, die Vorbereitungen, die Schwierigkeiten, die Wetterstürze und deren Folgen, die vergebliche Suche nach den zwei verschollenen Expeditionskollegen. Diese Erinnerungen gibt es in Gesprächen aber auch in sogenannten Reenactment-Szenen, nachgestellten Szenen, die in Sulden gedreht wurden und ein Gefühl für die Stimmungslage damals vermitteln sollen: „Ruhig Horst, durchatmen“.

Am interessantesten sind allerdings die echten historischen Aufnahmen, sei es im Bild als auch im Ton. Von denen gibt es einige.

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Bevor die Brennnesselsuppe in die Teller kommt, gibt es vor dem Kamin unterm Yakkopf bei laufender Kamera einen Heiratsantrag von Reinhold an Diane „bei dieser Gelegenheit muss ich Diane fragen, ob sie mich ehelichen will“. Die Kamera ist am rechten Ort, das Licht stimmt, Dianes überraschtes Lächeln funktioniert fast….und weiter geht’s Richtung Tod und Frauen. Bis dass der Tod euch scheidet.

Frauen und Tod

Die Frauen spielen beim Erinnern der älteren Männer insofern eine Rolle als dass sie erzählen wie sie mit der Tatsache umgingen, dass sie für ihr Abenteuer Frau und Kind zurücklassen wollten ohne zu wissen, ob sie wiederkommen. Das ist eines der interessanteren Themen des Films.

Ganz am Ende der Geschichte spielt naturgemäß auch der Tod eine Rolle. Die älteren Herren sind bei diesem Gespräch so postiert, dass die Kamera Reinhold Messners künftige Grabstätte im Blick hat. Die Kollegen unterhalten sich über Himmelsbestattung (geht nicht), Einäscherung, Erdbestattung.

Abenteuer

Es gibt notwenige Abenteuer wie die Flucht, und es gibt vermeidbare Abenteuer wie das touristische Tiefseetauchen. Die Besteigung von Achttausendern zählt zu jenen Abenteuern, zu denen niemand gezwungen wird. Bei einer Flucht ist das anders. Flüchtlinge werden aber nie als HeldInnen gefeiert, BergsteigerInnen sehr wohl.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • pingoballino1955

    Er kann es nicht lassen der “ Alte“ muss immer wieder im Rampenlicht sein,scheint mir bei Messner eine Sucht geworden zu sein! Wer ihn von früher kennt,weiss was das für ein hocharroganter Mensch war,das entschuldigt auch nicht,dass er ohne Zweifel ein Südtiroler Bergsteiger mit Weltruf ist und war! Als Mensch: PFUI!

  • ummagumma

    @pingo, das stimmt! Arrogant und ein Abzocker ersten Grades.

  • summer1

    Zwei Kommentare, zwei Nicknames und ein und derselbe Schreiber.
    Erbärmlich, wenn man nichts Besseres zu tun hat und zugleich Messner derart verunglimpfen muss.

  • treter

    Apropo Messner…..
    Hatte da auch mal eine interessante „Begegnung“ mit ihm. Es muss so Anfang der 1980iger Jahre gewesen sein. Ich war damals eines Tages im Eingang des Landhauses 5 in Bozen. Da hörte ich eine männliche Stimme im Stiegenhaus laut sagen: du blöde Kuh!! Und dann ging eine Frau schnellen Schrittes an mir vorbei ins Freie! Und wer kam flott hinterher? Der liebe Reinhold Messner…
    Ich war übrigens ganz paff nach dieser Szene dazu noch in einem öffentlichen Gebäude!!
    PS. Der Wirtschafts- und Tourismus Landesrat Werner Frick hatte übrigens damals sein Büro im Landhaus 5…..

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