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Neue Wege

Den neuen Schwerpunkt der Bildungsdirektion „Guter Unterricht in der inklusiven Schule“ haben in Sinich Landesrat Achammer und Vertreterinnen der Bildungsdirektion vorgestellt.

Die Deutsche Bildungsdirektion stellt unter dem Leitwort „Wege in die Bildung 2030 – guter Unterricht in der inklusiven Schule“ wieder verstärkt den Unterricht ins Zentrum von Schule. Der Schwerpunkt „Guter Unterricht in der inklusiven Schule“ gilt demnach für alle Schulstufen und Schularten.

Sechs Pilotschulen

Sechs Schuldirektionen beteiligen sich im Rahmen dieses Schwerpunkts an einem dreijährigen Pilotprojekt, und zwar der Schulsprengel Meran/Untermais, der Schulsprengel Mühlbach, der Schulsprengel Tramin, die Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie“ in Meran, das Oberschulzentrum Schlanders und die Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern. Diese Schulen werden in den drei Schuljahren von 2023/2024 bis 2025/2026 in besonderer Weise von qualifizierten Beraterinnen und Beratern begleitet und unterstützt. Sie können spezifische Module, die von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion bereitgestellt werden, als Unterstützungsangebot in Anspruch nehmen.

Die neuen „Wege in die Bildung“ hat Landesrat Philipp Achammer in der Grundschule Sinich in Meran gemeinsam mit Schulinspektorin Rosmarie Niedermair, der Direktorin der Pädagogischen Abteilung, Gertrud Verdorfer, und der Direktorin des Schulsprengels Meran Untermais, Michaela Dorfmann, vorgestellt.

„Gesellschaftliche Entwicklungen haben zu großer Heterogenität an den Schulen geführt. Dementsprechend komplex ist die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern geworden“, sagte Landesrat Philipp Achammer. Die Schulen seien gefordert, mit den Veränderungen Schritt zu halten, den Unterricht weiterzuentwickeln, den aktuellen Erfordernissen anzupassen und so zu gestalten, dass Kinder und Jugendliche gut auf die Herausforderungen unserer Welt vorbereitet werden.

Unterrichtsmodelle und Unterrichtsformen weiterentwickeln

Schulinspektorin Rosmarie Niedermair, die den Bildungsschwerpunkt koordiniert, stellte die Zielsetzungen und die Maßnahmen im Detail vor. Sie verwies darauf, dass im Zusammenhang mit dem neuen Schwerpunkt neben der Frage nach dem Warum auch jene nach der bisherigen Qualität des Unterricht gestellt würden und auch die Frage, ob Schule trotz entsprechender Bestimmungen nicht inklusiv sei. Darauf könne nur geantwortet werden: „Der Unterricht bisher war weder schlecht, noch war das Schulsystem separativ. So aber, wie sich die Gesellschaft ständig verändert, muss sich auch der Unterricht weiterentwickeln. Alle Schulen sind daher aufgefordert, entsprechende Schulentwicklungsprozesse auf den Weg zu bringen und den Unterricht etwa durch die Implementierung von neuen Unterrichtsmodellen und Unterrichtsformen weiterzuentwickeln. Das ist alles andere als einfach, weshalb die Schulen auch entsprechende Unterstützung von der Bildungsdirektion, in erster Linie von der Pädagogischen Abteilung, erhalten.“

Unterstützungsangebot umfasst sieben Themenfelder

Auf die Begleitung der Pilotschulen und die Unterstützungsmodule als allgemeine Angebote ging in der Folge Direktorin Gertrud Verdorfer ein. Das Unterstützungsangebot für die Pilotschulen umfasst demnach sieben große Themenfelder. Diese rufen zentrale Aspekte von zeitgemäßem und lernwirksamem Unterricht auf und reichen von „Prävention und Intervention“ und „Pädagogischer Diagnostik“ über „Kultur der Digitalität“ bis hin zu „Kultur der Mehrsprachigkeit“. Den Schulen wird dabei die Möglichkeit geboten, Arbeitsfelder und Vertiefungsmöglichkeiten auszuwählen, die den eigenen Bedürfnissen und den lokalen Rahmenbedingungen entsprechen oder entgegenkommen.

Die Leiterin der Pädagogischen Abteilung sagte: „Jede Schule hat andere Rahmenbedingungen und steht vor spezifischen Herausforderungen. Unser Angebot soll dabei helfen, gezielt Schwerpunkte auszuwählen, diese in einem gemeinsamen Prozess an der Schule zu bearbeiten und wirksam zu verankern.“ Aus den großen Themenfeldern abgeleitet, gibt es für alle Schulen spezifische Fortbildungspakete. Diese sollen dazu beitragen, wirksame Schulentwicklung zu betreiben und gemeinsam Schritte in Richtung einer breit verankerten und nachhaltigen Veränderung des Unterrichts zu setzen.

Schüler bestmöglich fördern, Lehrpersonen stärken

Der Schulsprengel Meran/Untermais ist angesichts der großen sprachlichen und kulturellen Vielfalt in der Schülerschaft bereits seit mehreren Jahren bemüht, neue Wege in der Unterrichtsgestaltung einzuschlagen. „Die Teilnahme am Pilotprojekt soll es der Schule erleichtern, ein Modell zu entwickeln, das es ermöglicht, alle Schülerinnen und Schüler mit ihren unterschiedlichen Bildungsbedürfnissen sprachlich, fachlich, in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und in ihren sozialen Kompetenzen bestmöglich zu fördern“, unterstrich heute Direktorin Michaela Dorfmann. Gleichzeitig ginge es dabei auch darum, Lehrpersonen in ihrer Handlungskompetenz zu stärken, deren Zusammenwirken zu professionalisieren und dadurch Erleichterung im täglichen Arbeitsalltag herbeizuführen, sagte Dorfmann.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • svea

    Die vermeintlichen „Neuen Wege“ sind nichts anderes als alte Trampelpfade. Viel Theorie, die mit der Schulrealität wenig bis gar nichts zu tun hat. Diese Art von „Schulentwicklungsprozess“ hat jede Lehrperson, in der einen oder anderen Form, schon mitgemacht oder mitmachen müssen. Dabei kommen zum normalen Schulalltag noch weitere Sitzungen dazu, bei denen Berater*innen erklären, wie man solche Prozesse umsetzt. Als Experten*innen fungieren meistens Lehrpersonen, die entweder an das Schulamt abkommandiert wurden und schon seit Jahren oder Jahrzehnten vor keiner Klasse mehr standen; oder es sind Personen aus dem Bildungsbereich, die überhaupt nie Praxiserfahrung erworben haben. Würde man diese Personen einfach als Lehrpersonen wieder an die Schulen schicken, hätte man, ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand, sofort vielmehr Personal vor Ort.
    Mehr Personal bedeutet kleinere Klassen und mehr Zeit für einzelne Schüler*innen. Wenn die Experten*innen im Unterricht selbst, all das anwenden, von dem sie in der Theorie berichten, würde zugleich die Alltagstauglichkeit solcher „Konstrukte“ überprüft und die „neuen Wege“ würden von „neuen Lehrpersonen“ beschritten, die von vornherein davon überzeugt sind.

  • na12

    Wer’s glaubt…bei dieser Sparpolitik…

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