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„Ein Berg an Papier“

Paul Köllensperger

Die Landesregierung macht mit der neuen Landeszeitung „NËUS“  ganz unverschämt Wahlkampf auf Kosten der Steuerzahler.

von Artur Oberhofer

Als die TAGESZEITUNG vorvergangene Woche beim Landespresseamt nachfragte, was es mit der neuen „Landeszeitung“ auf sich habe, hieß es: Mit dem neuen Medium wolle man „den Blick auf die Landesverwaltung richten“ und die „Dienste und Entscheidungen des Landes Südtirol kompakt und vertiefend bekanntmachen“.

Die erste Ausgabe des Landesmagazins „NËUS“ wurde an 235.000 Südtiroler Haushalte verschickt.

Allein der Druck der 68 Seiten starken Erstnummer kostete die öffentliche Hand 128.000 Euro. Hinzu kamen Ausgaben in Höhe von 73.000 Euro für den Versand und knapp 6.000 Euro für das Konzept.

Die erste Nummer kostete folglich über 200.000 Euro.

Scharfe Kritik an dieser neuen Landeszeitung kommt vom Team K. Es sei offensichtlich, dass es sich um Wahlwerbung handle, sagt Paul Köllensperger.

„War dieser finanzielle Aufwand und dieser Berg an Papier wirklich nötig?“, fragt Köllensperger.

Es kommt – im wahrsten Sinne des Wortes – noch dicker.

Denn laut dem Team K-Chef werde es noch weitere Ausgaben geben. „Und zwarim Mai, Juni und wie es der Zufall will im September, mitten im Wahlkampf, mit einer Sonderausgabe von über 100.000 Exemplaren zu den Wahlen.

Das neue Magazin „NËUS“ solle – so heißt es in einer Anfrage-Beantwortung – die Menschen in Südtirol viermal im Jahr darüber informieren, „was das Land jeden Tag für sie tut“.

Paul Köllensperger gibt zu bedenken, dass die Landesregierung die lokalen Medien bereits über ihre Info-Kanäle mit Informationen überflute.  Ein zusätzliches Kommunikationsinstrument brauche es nicht.

Zu den genannten Kosten kämen noch die Ausgaben für externe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu. Die Website sei durch die Mitarbeiter des IT-Dienstleisters des Landes SIAG erstellt worden, die – so Paul Köllensperger – „auch nicht kostenlos arbeiten, weil sie mit öffentlichen Geldern bezahlt werden“.

Abschließend sagt der Team K-Frontmann:

Es ist schleierhaft, warum die Landesverwaltung eine Sonderausgabe zu den Landtagswahlen mit einer geplanten Auflage von über 100.000 Exemplaren herausgeben will. Der Südtiroler Landtag und sicher nicht die SVP-geführte Landesregierung wäre die geeignete Institution, um mit einer Broschüre neutral und transparent über die Wahlen vom 22. Oktober zu informieren.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (33)

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  • criticus

    Dass diese Zeitschrift ein Schmarrn ist und dazu noch versteckte Wahlwerbung ist wohl augenscheinlich. Keines der vielgelobten Ziele wurde von der Landesregierung erreicht. Leider! Kontrolliert doch einmal die Ausgaben besser. Versand könnte stimmen, aber das Konzept mit 6000 Euro wird wohl nicht stimmen. Wie viel hat eigentlich die Grafik gekostet, die kann doch niemals in den 6000 Euro drinnen sein!? Und der Druck, bei den heutigen Papierpreisen? Herr Köllensperger, lassen Sie sich doch einmal von einer Druckerei einen Kostenvoranschlag erstellen.

    • steve

      Mei wieder so ein Pseudoskandal wie bei der Santnerpasshütte!

      Gleich wie der M5S Bewegung, aus der das Team K hervorgegangen ist, fehlt es euch an Anstand, den Anstand den es braucht um seriöse Politik zu machen.

      Dass es mit dem TeamK nicht besser wird hat uns die Regiering Conte gezeigt. Der hat die öffentlichen Kassen leer geräumt und die Chinesen und Russen ins Land geholt.

  • heracleummantegazziani

    Köllensperger ist mit seinen nutzlosen Schlammschlachten voll in seinem Element, offenbar und macht natürlich auch hier wieder einige Fehler. Wohl in der Gewissheit, dass seine potentiellen Wähler sowieso unkritisch sind und wenig reicht, um bei denen Schaum vor dem Mund zu generieren. Tatsächlich kommt in der Zeitung kein Politiker zu Wort, das ist schon mal gut. Die Beiträge sind jetzt auch nicht groß als Wahlwerbung geeignet, wenn man ehrlich ist. Da legt sich Köllensperger mit seinen Anzeigen und seinen immer häufiger werdenden Pressekonferenzen schon mehr ins Zeug.
    Er sollte aber eigentlich schon wissen, dass die internen Mitarbeiter sowieso bezahlt werden und sie in diesem Zusammenhang kein Kostenfaktor sind. Und er sollte eigentlich auch sagen, dass die Pressemitteilungen, die das LPA verschickt, nicht solche Inhalte haben und sie nicht garantiert und in der gewünschten Form veröffentlicht werden. Da versucht er die Leute wieder für blöd zu verkaufen.
    Der einzige Aspekt, der stört ist, dass die Zeitung bei Athesia gedruckt wurde. Das sagt Köllensperger aber interessanterweise nicht. Ist auch klar, das wäre zu seinem Nachteil.

    • pingoballino1955

      Hera…..haben sie die Zeitung nicht gelesen,sonst könnten sie nicht so einen Blödsinn schreiben,natürlich war da Svp Werbung vorhanden.

      • heracleummantegazziani

        Ja sogar beide Versionen. Offenbar zum Unterschied zu Ihnen. Ich habe geschrieben da kommt kein Politiker zu Wort und dass das auch gut ist. Oder haben Sie Schwierigkeiten einen Text sinnerfassend zu lesen?

        • pingoballino1955

          Sinngemäß,das scheint bei Ihnen das Problem zu sein.

          • heracleummantegazziani

            Sie haben also tatsächlich nicht verstanden, was ich geschrieben habe. Aber mit dem Verstehen habt es ihr Team-Kler sowieso nicht. Sonst würdet ihr euch so wenig wie möglich outen oder hoffen, dass man schnell wieder vergisst, welchen Bullshit die Gelben in letzter Zeit produzieren.
            Die Hoffnung, dass endlich jemand der SVP politisch eine vor den Latz knallt war groß, allerdings ist diese Hoffnung bitter enttäuscht worden.

  • stanislaus

    …bei uns (und auch bei unseren Nachbarn) ungeöffnet in den (Papier-) Müll….

    • asterix

      @stanislaus, mir hat auch schon das Lesen der Adresse gereicht. „Gentile famiglia……..“ und das von unseren Minderheitenwächtern. Meine ist auch vom Postkasten ungeöffnet im Papiermüll gelandet.

      • pantone

        Jetzt wäre es halt interessant zu wissen ob am „ab in den Papiermüll“ mehr die Adresse in italienischer Sprache oder die Unlust, sich die Mühe zu machen, die Broschüre auch zu lesen, schuld war.
        Letzteres wäre schade.

    • summer1

      Stanislaus
      Bist du denn der Hausfreund der Nachbarin, dass du das weißt?
      Wenn dich dein Nachbar erwischt!

  • andreas

    @criticus
    Bei 34 Seiten x 2, da das Heft deutsch/italienisch ist, können die 88 Euro je Seite für die Gestaltung durchaus hinkommen.
    Die 128.000 Euro für den Druck sind ebenfalls im Rahmen.
    Und geh mal davon aus, dass die TZ die Preise der Ausschreibung kennt.

  • pingoballino1955

    Andreas du hast keine Ahnung von Grafik und Druckkosten,sonst würdest du hier nicht solche Preise für gut halten.

    • andreas

      Etwas Ahnung habe ich, bei den Druckkosten war ich sogar etwas niedriger.

      • pingoballino1955

        Hast du die Antwort der gestellten Fragen von Herrn Paul Köllensperger der Landesregierung zu den Kosten dieses unnützen Papiermülls gelesen?Ich sage dir eins ,da hat sich die Athesia eine goldene Nase verdient! Auch ich wäre mit den Druckkosten wesentlich darunter gewesen!!!!!

  • pingoballino1955

    Und dann wurde dieses nutzlose Papier auch noch mit Kouvert versendet!

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    wer es sich selbst anschauen mag oder gar online abonnieren mag der hat die Möglichkeit an dieser Stelle:

    https://landeszeitung.provinz.bz.it/de/ueber-neus

    Die 6000 Euro für das „Konzept“ zweifle ich stark an, da stimmt gewiss etwas nicht.

    Für das Magazin als Chefredakteur verantwortlich ist übrigens Guido Steinegger der bis 2015 als Chefredakteur des „Südtiroler Landwirt“ tätig war, die Verbandspostille des SBB.
    Welcher übrigens immer lesenswert ist, mir wird diese zweiwöchentliche Zeitung immer grinsend zugeschoben „damit ich was zum Lesen habe“
    Empfehlenswerte Lektüre für Tagträumer und Theoriebauern vom Träumschönhof .

    Zurück zum Thema:
    Natürlich ein Selbstbeweihräucherungsblättchen für die aktuelle Landesregierung, das haben die wohl fein aus D gelernt wo in sämtlichen Ministerien die Kosten für „Kommunikation&Pressearbeit“ um ein Mehrfaches explodiert sind.
    Das liegt einfach daran weil das Volk immer dümmer wird und weil sich die Regierenden nun mal nicht einfach ein anderes Volk wählen können. Also muss man den ganzen Tag massiv erklären, argumentieren und überzeugen.
    Dafür braucht es studierte Leute welche Tanzen nach Zahlen, hebräische Sozialkunde oder zentralafrikanische Fruchtbarkeitstänze studiert haben und dann in die entsprechenden Landesdienste wechseln damit sie nicht mit ihrem Fachwissen unter der nächsten Talferbrücke landen.

    Eine werkstoffliche Anmerkung noch: Wenn das gedruckte Regierungsmagazin bitte in Zukunft auf „richtigem“ Zeitungspapier wie der Südtirol Landwirt gedruckt werden könnte wäre das fein für alle welche noch einen gemütlichen Stubenofen benutzen, das Hochglanzpapier taugt einfach nicht zum Einschüren.

    Dieser Vorschlag ist ernst gemeint und damit auf ein Wiedersehen an einem schönen Stubenofen

  • summer1

    Das TeamKaputt steht ganz in der Tradition der M5S und ist in der bewussten, populistischen Verbreitung von Halb- und Unwahrheiten meisterlich:
    Die Zeitschrift ist ein Organ der Kommunikation der Landesregierung im Sinne der Transparenz. Wenn Kölle hier also Wahlwerbung der SVP sieht, dann hat er ein Sehproblem, denn die SVP ist nicht die Landesregierung, sondern nur Teil der Landesregierung, so wie die Lega auch. Und somit ist auch diese Zeitschrift eine Kommunikationsform auch der nächsten Landesregierung, egal welche Parteien diese bilden werden.
    Natürlich verliert Kölle kein Wort über Athesia, die den Druckauftrag erhalten hat. Denn die muss er sich sicher weiter warm halten.
    Damit ist belegt, dass dies wieder billigster Populismus ist und die TeamKaputt Fans und Wähler überreißen es wieder nicht, wie man hier an den zahlreichen Kommentaren erkennen kann.
    Aber klar, wer einem falschen Messias folgt, muss ja blind sein oder von blinden Hass gegen die SVP getrieben sein.

    • andreas

      Natürlich ist es eine vom Steuerzahler, im Wahljahr, finanzierte Imagepflege der SVP.
      So naiv kannst nicht mal du sein, um das nicht zu kapieren.
      So erreichen sie vor allem die Alten, für welche, wenn etwas in der Zeitung steht, Gesetz ist.

      • heracleummantegazziani

        Na ja, die Themen die darin behandelt werden und die Art und Weise wie die Beiträge abgefasst sind, taugen aber echt nicht als Wahlwerbung. Die „versteckten Botschaften“, sollten welche vorhanden sein, sind für die Mehrzahl der Südtiroler unverständlich.
        Wenn also jemand geglaubt hat mit dieser Zeitschrift Wahlwerbung zu betreiben, dann sollte er sich besser beraten lassen. Das ganze ist eher eine Darstellung der Landesverwaltung, nicht der Landesregierung.

      • pingoballino1955

        Stimmt,das hat winter( summer1) noch nicht gecheckt!

  • pantone

    Falls diese Zeitschrift auch nach den Lantagswahlen Bestand hat finde ich es eine positive Initiative des Landespresseamtes. Es ist ja gut, wenn der Bürger aus erster Hand informiert ist über die Arbeit der Landesverwaltung. Bloss lesen muss es der Bürger dann. Auf dem Kuvert außen ist übrigens ein QR Code gedruckt. Damit kommt man auf eine Internetseite, welche es ermöglicht, die Adresse für eine regelmäßige Zustellung zu hinterlassen.

  • dn

    Würd mich wundern, wie viele das gelesen haben (bei mir: ungelesen zum Altpapier). Tipp: Bei der nächsten Ausgabe ein Preisrätsel einbauen.

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