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Verurteilte Lehrerin

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Eine Grundschullehrerin aus dem Pustertal muss wegen unerlaubter Nebentätigkeit 20.837 Euro zurückzahlen.

Sollte das nun von der Rechtssprechenden Sektion des Bozner Rechnungshofes ausgesprochene Urteil in Rechtskraft erwachsen, hat eine Grundschullehrerin aus dem Pustertal ihre Nebentätigkeit buchstäblich umsonst ausgeübt.

Also ohne Einnahmen.

Die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof hatte die fix angestellte Lehrerin nämlich wegen unerlaubter bzw. nicht genehmigter Nebentätigkeit neben ihrem Hauptberuf angeklagt.

Die Ermittlungen ergaben, dass die Frau mit eigener Mehrwertsteuer von 2017 bis 2020 für ein aus den USA stammendes Unternehmen Nahrungsergänzungsmittel für Sportler verkaufte und dabei einen Umsatz von 20.837 Euro erzielte.

Diesen Betrag forderte die Staatsanwaltschaft von der Lehrerin, auch wegen des beanstandeten Vorsatzes, als Schadensersatz zurück.

Der Rechnungshof nahm den Antrag nun vollumfänglich an und verurteilte die Lehrerin zur entsprechenden Zahlung.

Die Verteidigung der Lehrerin hatte eingewandt, dass diese sehr wohl in ihrer Schule um eine Erlaubnis angesucht habe. Doch laut Urteilsbegründung wollte sie den Arbeitgeber damit über ihre tatsächlichen Absichten in die Irre führen. (tom)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (15)

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  • na12

    Vielleicht mal die Gehälter entsprechend des Kaufkraftverlustes anpassen, dann hört das mit den Nebenjobs auf.

  • nobodyistperfect

    Anstatt es bei einer Strafe zubelassen …. Einfach nur lächerlich und jene die nicht arbeiten wird das Geld in den A… gesteckt.

  • klum

    Wichtiger Nebenaspekt, den wir hiermit mitbekommen: eine Lehrerin hat zumindest noch ZEIT für einen Nebenjob. Sonst heißt es ja immer, dass …

  • exodus

    Wenn ein Nebenjob soviel abwirft, die Glückliche! Ich hätte keine freie Minute, um mich um einen Nebenjob zu kümmern.

  • na12

    Das klingt schon sehr nach Unwissenheit, was Steuerangelegenheiten betrifft.
    Nahrungsergänzungsmittel verticken …das ist ein Werbejob über Insta und Facebook. Das machen nur sehr junge Leute. Tippe diese Person ist keine ausgebildete Lehrerin. DIE junge Frau hatte wahrscheinlich einen Teilzeitvertrag und wurde nicht über die Rangordnung, sondern über Direktberufung eingestellt, ansonsten hätte sie es besser wissen müssen.
    Generell arbeiten aber viele Lehrpersonen nur mehr in Teilzeit an der Schule. Der Beruf wirft nicht mehr genug Geld ab. Ein Zweitjob ist ein Muss. Es werden deswegen zunehmend Maturanten eingestellt. Man findet niemanden mehr. Es werden auch zunehmend Taugenichtse eingestellt..so ist das, wenn man die Leute lausig entlohnt.
    Es wird hier eine gesamte Berufsgruppe kritisiert auf Grund der Verfehlungen einer Person. Da gibt es sicher ganz andere Fische, die man fangen könnte.

    • gorgo

      Da steht allerdings sie sei fix angestellt. Hör also auf gegen die Direktberufenen zu hetzen, sind manchmal sogar heller und motivierter.
      Kann niemand dafür, dass es ein relativ gut bezahlter Job mit viel Zeit für andere Tätigkeiten ist und zeitweise eben attraktiv.

      • na12

        Dieses Detail ist mir wahrlich entgangen. Ich tippe aber dennoch auf sehr jung, naiv und an der Grundschule angestellt. Sie dachte wohl man käme ihr nicht auf die Schliche. Interessanterweise gibt es kaum mehr jemanden, der in Vollzeit Lehrer ist, deswegen auch die Zusatzjobs. Als alleinige Einkommensquelle ist die Arbeit des Lehrers nicht mehr ausreichend. Bei Teilzeitaufträgen darf man auch zusätzlichen Arbeiten nachgehen , muss sie aber melden!
        Steuern zu hinterziehen schickt sich nicht, ist aber im Gastgewerbe und Handwerk „usus“. Da wird kein Artikel dazu geschrieben, wobei man nicht die Nadel im Heuhaufen suchen müsste. Da die öffentl. Angestellten einen Inflationsausgleich fordern, möchte man natürlich politisch und medial gegensteuern und sie als faule, gierige Säcke darstellen. Von der Protestkundgebung, die letzten Freitag stattfand, konnte man weder auf Südtirol News, der Tageszeitung noch auf Stol etwas lesen. In der Dolomiten gab’s einen mini Artikel dazu. Mit Sicherheit verdient man im öff. Dienst so wenig, dass die Leute beginnen, Strategien zu entwickeln, um finanziell gegenzusteuern. Südtirol ist ein teures Touristenland und wird noch teurer. Was erwartet man sich von den Leuten?
        Bzgl. Direktberufenen..als Schülerin hatte ich solche Lehrer zu Genüge: Zu 99% völlig ungeeignet und unvorbereitet. Es ist schon sinnvoll, dass es eine lange Ausbildung und es zig „Checks“ gibt, bevor jmd. auf Kinder und die Jugend losgelassen wird. Unteerichtsqualität darf kein bloßer Zufall sein.

        • gorgo

          Natürlich liegt einiges im Argen, es gibt neue Herausforderungen und der Lehrberuf ist und war auf längere Zeit sehr strapazierend.
          Allerdings habe ich manchmal den Eindruck, dass vor allem die Vollzeitlehrer die quasi von der Schule zurück in die Schule sind völlig unrealistische Vorstellungen der restlichen Arbeitswelt haben und nicht kapieren, daß ihr beständiges Gejammer viel Unverständnis hervorruft. Ihre existenzielle Planungssicherheit, auch in Punkto Elternzeit, Vereinbarkeit von Familie, ihre Ferien und und Urlaubszeit nicht zu schätzen wissen.
          Das finanzielle Gejammer von Leuten die zwischen 1800-2000 € verdienen, ist für alle Anderen Tarifverdiener im Land nicht verständlich. Gut, wir haben nicht so viel Zeit für Fernreisen, teure Hobbys , Kunst und Kultur, fallen Abends eh nur ins Bett, an einen Zweitjob ist nicht zu denken…
          Wer sich in diesem Beruf mit seinen Bedingungen, Vor und Nachteilen nicht zurechtfindet, soll einfach kosequent wechseln.
          Die Qualität der Direktberufenen muss von der jeweiligen Schulleitung überprüft werden. Dafür werden Direktoren gut bezahlt.
          Mit der Steuerhinterziehung im Gastgewerbe hast du leider absolut Recht.

  • sorgenfrei

    20000 €, dass dind 5000 € pro jahr… wenn man bedrnkt, wsd vorstandsmitglieder in drn zahlteichen genossenschafzen ubd institutionen für ein paar sitzungen bekommen… und eine lehrerin wird wegen der paar € verurteilt… bei einem lohn von 1800 € als akademikerIn? dazu so gut wie keine aufstiegsmöglichkeiten, keine benefits, ausflüge oder firmenessen von der „firma“… bezahlt die lehrerinnen ordentloch, dann sind sie nicht gezwungen nebenher zu arbeiten!

  • exodus

    @sorgenfrei-welch Glück!
    Wie Sie hier schreiben müsste man annehmen, dass alle Berufstätigen die um die 2000,00€ verdienen, gezwungen sind einen Nebenberuf auszuüben, sonst würden sie verhungern.
    Überlegen Sie sich mal, wie viele in einem Arbeitsverhältnis überhaupt auf 2000,00€ netto kommen und wie viel Freizeit für eine bezahlte Nebenbeschäftigung denen zur Verfügung steht….Für Sie sind 5000,00€ ein paar Euro, wohl deshalb sind Sie sorgenfrei….

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