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„Wichtige Stütze“

Brigitte Waldner, Waltraud Deeg und Eugenio Bizzotto

Ende 2022 waren über 15.000 Menschen in Südtirol pflegebedürftig, sie wurden durch Pflegegeld und Hauspflegedienst unterstützt.

Ende 2021 waren 58.913 Menschen in Südtirol älter als 75 Jahre – im Vergleich zum Jahr davor rund 3400 Menschen mehr. Dies zeigt, dass auch Südtirols Gesellschaft dem demografischen Wandelunterliegt und immer älter wird. Mit zunehmendem Alter nimmt auch der Pflegebedarf zu:

Rund 3 Prozent der Bevölkerung, also 15.611 Südtirolerinnen und Südtiroler, gelten Ende Dezember als pflegebedürftig. 75 Prozent davon (11.592 Menschen) werden zu Hause gepflegt, ein Viertel in Seniorenwohnheimen. 

Diese und weitere Zahlen wurden von Soziallandesrätin Waltraud Deeg, der Direktorin des Landesamtes für Senioren und Sozialsprengel Brigitte Waldner und dem Direktor der Agentur für Soziale und Wirtschaftliche Entwicklung (ASWE) Eugenio Bizzotto vorgestellt.

„Ein funktionierendes Sozialsystem ist für das Wohlergehen der Bevölkerung von großer Bedeutung“, hob Landesrätin Deeg hervor.

Es gelte, das Gute abzusichern und Neues weiterzuentwickeln: „Die Mitsprache und Einbindung der Betroffenen in die Entwicklung und Evaluierung der Dienste ist dabei zentral. Auch darum haben wir im Jahr 2022 den Sozialbeirat wieder eingeführt“, unterstrich die Landesrätin. Sie erwähnte in diesem Zusammenhang auch den Landesseniorenbeirat, der in wenigen Wochen seine Tätigkeit aufnehmen soll. Dieser war durch das Landesgesetz zum Aktiven Altern eingeführt worden.

Pflege zu Hause: Hauspflegedienst als wichtige Stütze

Das Landesgesetz sei ein Rahmen, um auch künftig mit einer guten Seniorenpolitik Menschen möglichst lange fit zu halten, führte die Landesrätin aus. Dennoch gelte es auch im Bereich der Pflege, gut und zukunftsfähig aufgestellt zu sein, daran werde – laut Landesrätin Deeg – gearbeitet, mit neuen und bewährten Modellen, vor allem auch im Bereich der häuslichen Pflege. Die Direktorin des Amtes für Senioren und Sozialsprengel Brigitte Waldner informierte darüber, dass die Hauspflege für die Pflege zu Hause eine wichtige Stütze darstelle:

Im Jahr 2022 sind insgesamt rund 5870 Menschen (davon 5425 Seniorinnen und Senioren) in rund 258.871 Stunden von der Hauspflege betreut worden. Sie konnten dabei unterschiedlichste Leistungen, wie Körperpflege, Fußpflege oder Haarwäsche, in Anspruch nehmen. „In der Hauspflege gibt es keinen Standarddienst, sondern er beinhaltet eine große menschliche Komponente. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind tagtäglich mit komplexen und unterschiedlichen Bedürfnissen konfrontiert“, hob Amtsdirektorin Waldner hervor.

Wie auch in anderen Bereichen sei die Anwerbung von Personal eine große Herausforderung, der man sich aktiv stelle, indem beispielsweise neue, dezentrale Ausbildungsmodelle (wie jene für Pflegehelfende in Zusammenarbeit mit der Stiftung Elisabeth) umgesetzt werden.

Über 245 Millionen Euro als Pflegegeld ausbezahlt

Eine wichtige Stütze für die Pflege zu Hause ist zudem das Pflegegeld, das in vier Stufen ausbezahlt wird. Im Jahr 2022 hat die ASWE 245,4 Millionen Euro als Pflegegeld überwiesen, rund 123 Millionen davon gingen an Pflegebedürftige, die zu Hause betreut wurden.

Dass der Pflegebedarf mit zunehmendem Alter steigt, zeigen auch die Zahlen, die von ASWE-Direktor Eugenio Bizzotto präsentiert wurden: Demnach nimmt der Pflegebedarf vor allem ab der Altersklasse 80 Jahre und mehr zu. „Das Pflegegeld ist und bleibt die wichtigste, finanzielle, direkte Leistung für die Menschen in Südtirol“, hob Bizzotto in diesem Zusammenhang hervor.

Landesrätin Waltraud Deeg wies in diesem Zusammenhang auf die Wiedereinführung der Einstufung von Amts wegen hin, um damit (zu) lange Wartezeiten abzubauen. Damit würden in den nächsten Wochen rund 1400 Menschen mit Pflegebedarf rückwirkend das ihnen zustehende Pflegegeld erhalten. 

ASWE-Direktor Bizzotto erinnerte zudem an den Beitrag, den es für die rentenmäßige Absicherung der Pflegezeiten gibt: Im Jahr 2022 haben 471 Pflegende darum angesucht und damit Beiträge in Höhe von 4000 beziehungsweise bis zu 9000 Euro pro Jahr – im Fall von schwerpflegebedürftigen Kindern bis zum fünften Lebensjahr – erhalten. Um diese Möglichkeit möglichst vielen Betroffenen zugänglich zu machen, sei Mitte Mai eine Informationsreihe zum Thema geplant.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • pingoballino1955

    Frau Deeg hören sie mit ihrer Svp Selbstbeweihräucherung vor den Wahlen auf,denn drei Jahre auf eine Einstufung warten zu müssen sagt alles aus wie euer Laden NICHT funktioniert!

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