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Allerhand Sonne

„Wir sind Gropius“ in Wnendts „Sonne und Beton“

Oscar-Gekrönte für Mainstreamende, härtere Kost für Kino-Junkies, sehenswerte Specials und die Hommage für Werner Masten heute. Das Kino erwacht.

von Renate Mumelter

Es gibt freudige Überraschungen im Kino, zum Beispiel einen Kinosaal, in dem fast ausschließlich junge Leute interessiert zuschauen. Das war lange nicht mehr so. Sie sind zu David Wnendts neuem Film „Sonne und Beton“ gekommen. 

„Wir sind Gropius“ 

sagen jungen Männer in Wnendts Spielfilm. Sie leben in schwierigen Verhältnissen in Berlin- Gropiusstadt. Es ist heiß im Sommer 2003, auch das Pflaster ist heiß in dieser Gegend. Hier muss man nämlich laut sein und rau um sich durchzusetzen. Das kann schmerzhaft werden, äußerlich aber auch innen. Der Film ist zwischendurch ungemütlich, dann wieder lustig, immer aber überzeugend erzählt. Verletztheit und Verletzlichkeit in Machohüllen versteckt. Wnendt gelingt es, eine Stimmung zu schaffen ohne voyeuristisch zu werden. Die jungen Darsteller suchte er in einem komplexen Casting mit 5000 Jugendlichen aus. 

„Il posto“ oder „Water Lilies“

Der kommende Mittwoch wird im Filmclub so intensiv, dass es nötig ist, sich zu entscheiden. Schade, denn um 17.30 Uhr beginnt der eine um 18 Uhr der andere Film. 

„Il posto“ begleitet jüngere Menschen aus dem Süden Italiens zu Stellenwettbewerben im Norden. Dort versuchen sie zu Tausenden den begehrten posto fisso zu ergattern. Die Regisseure Mattia Colombo und Gianluca Mattarese halten fest, was die Leute bewegt. Auf Einladung der Uni Bozen ist Mattia Colombo bei der Vorstellung.

Dabei ist auch die feministische Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch, wenn „Water Lilies. Der Liebe auf der Spur“ von Céline Sciamma zu sehen ist. Im Film geht es um synchron-schwimmende Mädchen und darum, wie sie mit Liebe umgehen. Anlass für Puschs Bozen-Besuch ist die Vorstellung ihrer Autobiografie, die bereits am Dienstag in der Teßmann-Bibliothek stattfindet. 

Oscars 23

Gleich drei Oscar-Preisgekrönte stehen auch zur Auswahl: der diesjährige Abräumer „Everything Everywhere all at once“ (7 Männchen) ein Film, der in einem Multiversum spielt, die Netflix-Neuverfilmung des Remarque-Romans „Im Westen nichts Neues“ (4 Männchen) und „The Whale“ mit Brendan Fraser (2 Männchen) als problembeladenen essenden Lehrer.

Neptun und weitere 23

Seit Freitag laufen im Museion 24 Übungsfilme zu je 5 Minuten auf 4 Bildschirmen zum Thema „MyBolzano“. Geübt hat der neue Jahrgang der Filmschule ZeLIG. Mit dabei der in die Schlagzeilen geratene „Neptun“-Film, für den heute das Talferufer geploggt wird. 

Für Werner Masten

Am Samstag um 15 Uhr beginnt im Filmclub die Hommage für den Regisseur Werner Masten (1950-2023) mit 4 Filmen, Gesprächen und zahllosen Gästen aus dem In- und Ausland, darunter Robert Atzorn, Klaus Eichhammer, Dieter Laske, Brigitte Jaufenthaler, Stephanie Brenner, David Pichler, Franz Pichler, Peter Kaser, Martin Abram, Martin Kaufmann undundund. 

Docu.emme

Sehenswerte Dokumentarfilme gibt es jeden Mittwoch im Centro per la Cultura bei freiem Eintritt. Am 22.3. geht Marco Doringer in der Langzeitdokumentation mit „Mein Wenn und Aber“ der Frage nach, wie Paare mit Beruf und Kindern zurechtkommen ohne sich zu verlieren. 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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