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„Wollen autark sein“

Die Baustelle für das Gästehaus OLM in Kematen steht einmal mehr in der Kritik, weil nun eine große Wiese komplett umgegraben wurde. Was dahintersteckt.

von Markus Rufin

Am Ortsrand von Kematen entsteht derzeit ein Bau, der im vergangenen Sommer für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Mitten im Grünen, nahe des Fischteiches Thara steht derzeit ein kreisrunder Bau mit einem großen Innenhof. Daraus soll später kein Hotel, sondern ein Gästehaus mit Apart-Suiten entstehen. Der Name des Projektes: OLM nature escape.

Bereits im vergangenen Jahr sorgten Fotos der Baustelle bei vielen Bürgern für Aufregung. Doch nun gibt es ein neues Foto von der Baustelle, das auf den sozialen Plattformen mehrfach geteilt wurde.

Zu sehen ist darauf der angesprochene kreisrunde Rohbau, der im Herbst fertig gestellt wird. Abgesehen davon sieht man aber auch eine ähnlich große Fläche neben einem Bauernhof, die komplett umgewälzt wurde. Auf dem Erdboden fahren gleich mehrere Lkw und Bagger.

Das Foto sorgt für Aufsehen. Offenbar kann niemand nachvollziehen, was auf dieser Fläche geschieht und wie die Arbeiten genehmigt werden konnten. Doch darauf gibt es eine einfache Antwort. „OLM wird zu 100 Prozent energieautark sein und das Feld gehört zum Haus“, erklärt Ideator und Berater des Projektes Thomas Steiner. „Es wird mit Geothermie, Sonnenenergie und Wasserkraft betrieben werden. Um die Erdwärme generieren zu können, werden Sonden im besagten Feld gesetzt.“

Diese müssen in einem bestimmten Abstand und einer gewissen Tiefe platziert werden, damit die Wärme aus dem Boden generiert werden kann. Es wird also die Kraft der Natur genutzt und keine Energie künstlich erzeugt.

Das Feld wird keinesfalls auch in Zukunft so brach liegen, wie es derzeit der Fall ist. „Es wird wieder bestellt“, bestätigt Steiner. „Was genau gepflanzt wird, muss mit den Interessenten noch abgesprochen werden. Unser Wunsch wäre es, das eigene Korn zu ziehen – bestmöglich in Bio-Qualität. Es sollte dann als vollwertiges Mehl ins eigene Brot, in die eigene Pasta und als geschrotetes Korn ins Frühstücksmüsli. OLM setzt auch auf eine bestimmte Eigenständigkeit.“

Bis es so weit ist, dürften aber noch einige Monate vergehen, denn die Eröffnung der Struktur ist erst für Dezember 2023 vorgesehen. „Dieses Ziel ist realistisch“ meint Steiner. „OLM sollte bereits im Oktober fertiggestellt sein.“

Im Herbst finden die Testläufe mit Freunden, Interessierten, Mitarbeitern und Partnern statt; die ersten Feriengäste werden dann ab 1. Dezember 2023 bewirtet.

Doch auch wenn der Bau derzeit nach Plan läuft, so gibt es aktuell offensichtlich einige Bedenken am Bau. Davon merken die Planer allerdings nur wenig: „Abgesehen vom aktuellen Post hören wir kaum Beschwerden. Das genehmigte Projekt ist aus architektonischer Sicht sicher gewöhnungsbedürftig und mutig, wird durch sein Eco- und Gastronomie-Konzept aber überzeugen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (13)

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  • franz19

    Solche Projekte sollten nie genehmigt werden,diese Nimmersatten kriegen nie genug und der kleine Betrieb mit 10-15 Betten muss jetzt für diese riesigen Hotelbauten hinhalten und dare nichts erweitern…
    Danke SVP!!!

    • pingoballino1955

      Solche Bausünden sind im schönen Südtirol: VERBRECHEN,genehmigt durch die Svp ! Und dann wird von den Investoren noch alles schöngeredet,und anscheinend wissen sie selbst noch nicht was im Innenhof passieren wird,oder soll? Wer ’s glaubt wird selig!

    • yeti

      Ja die Großen dürfen immer größer werden , da macht sich die SVP in die Hose wenn Großhoteliere wie zb. Quellenhof in Bozen aufmarschieren und Betten bauen wollen, nur den kleinen wird das Wasser abgegraben . Vielen Dank an die SVP und vor allem Herrn Schuler ….

  • romy1988

    OLM, was soviel wie ALM bedeutet. Der Name UFO würde wohl besser passen.

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