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„Verpasste Chance“

Das Land könnte künftig die Inventionen für den Einbau von Sicherheitstechnik in Wohnhäusern fördern. Die Einrichtung eines digitalen Einbruchradars wurde abgelehnt.

Einbruchsichere Türen und Fenster, Alarmanlagen oder Sicherheitskameras: Auf Vorschlag der Freiheitlichen soll es für den Einbau von Sicherheitstechnik künftig Investitionszuschüsse vom Land geben.

Der Landtag hat am Donnerstag die Landesregierung dazu verpflichtet, bereits innerhalb Juni dieses Jahres die Einführung und Höhe eines Förderbeitrags für Sicherheitstechnik zu prüfen.

Als „verpasste Chance“ bezeichnet Andreas Leiber Reber hingegen die Ablehnung eines digitalen „Einbruchsradars“ mit welchem die Südtiroler offiziell über das aktuelle Einbruchsgeschehen informiert werden sollen.  

Bis jetzt hat Südtirols Landespolitik den zunehmenden Wohnungseinbrüchen und Diebstählen mehr oder weniger tatenlos zugesehen, doch nun scheint Bewegung in die Thematik zu kommen: Die Südtiroler sollen finanziell unterstützt werden ihre Wohnungen mit zertifizierter Sicherheitstechnik auszustatten oder nachzurüsten. Ein entsprechender Antrag der Freiheitlichen wurde heute mit großer Mehrheit vom Südtiroler Landtag verabschiedet.

Noch innerhalb Juni muss die Landesregierung eine neue Förderung für den Einbau von modernen Sicherheitstüren und -fenstern, Kameras oder Alarmanlagen überprüfen. Juni deshalb, damit schon im Nachtragshaushalt die entsprechenden Geldmittel zur Verfügung gestellt werden können.

„Statistiken belegen klar, dass die Zahl der Einbrüche durch eine gute Sicherheitstechnik und richtiges Verhalten schon im Vorfeld stark gesenkt werden kann, denn die meisten Einbrecher sehen von einem Versuch ab, wenn einbruchhemmende Türen und Fenster verbaut wurden oder eine sichtbare Alarmanlage oder Überwachungskamera wahrnehmen. Diese technischen Schutzmaßnahmen dienen also nicht nur der Verhinderung bereits stattfindender Einbrüche, sondern bieten auch einen präventiven Schutz“, sind die freiheitlichen Abgeordneten Andreas Leiter Reber und Ulli Mair überzeugt.

„In Hinblick auf die zugenommenen Einbruchserien und Diebstähle hat Südtirols Landespolitik oft auf Rom verwiesen und es stimmt, dass das italienische Justizwesen reformiert und das Polizeiwesen modernisiert gehört und dass die Zuständigkeit für eine Südtiroler Landespolizei längst überfällig ist. Doch es reicht nicht, sich als Südtiroler Politiker darauf hinauszureden und selbst nichts für die Stärkung der Inneren Sicherheit und gegen die Einbruchserien im eigenen Land zu unternehmen. Ich bin deshalb zuversichtlich und erfreut, dass mit dem heutigen Auftrag an die Landesregierung den Südtirolern ganz konkret geholfen wird und künftig aktiv Einbrüche und Diebstähle verhindert werden können“, betont Andreas Leiter Reber.

„Leider scheint bei SVP und Lega die Zeit für eine zeitgemäße Form von Information und Transparenz über das aktuelle Einbruchgeschehen in Südtirol noch nicht reif zu sein“, bedauert Leiter Reber. Denn die zweite Forderung des freiheitlichen Antrages, den Südtirolern einen öffentlichen Einbruchsradar in Form einer digitalen Übersichtskarte zur Verfügung zu stellen, wurde von der Mehrheit abgelehnt.

Während viele deutsche Bundesländer und einzelne Städte mit einem Sicherheitsradar ihre Bürger per App über das Einbruchsgeschehen in der Nachbarschaft aufklären und damit auf Information setzen und die Wachsamkeit der Bevölkerung und Präventionsmaßnahmen stärken würden, werden von Südtirols offiziellen Stellen kaum aktuelle Daten veröffentlicht, bemängeln die Freiheitlichen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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