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„Seit Jahren nichts getan“

Der Südtiroler Jugendring (SJR) hat sich mit Leonhard Resch, Wohnbauberater, sowie Olav Lutz, Wohnbauberater, zum Thema „junges Wohnen“ ausgetauscht. Es braucht dringend weitere Schritte, um Wohnen endlich leistbar zu machen.

Der Südtiroler Jugendring fordert schon seit langem, Wohnen für junge Menschen leistbar zu machen.

„Leider ist es nach wie vor für junge Menschen unglaublich schwer, eine Wohnung zu einem leistbaren und fairen Preis zu bekommen – und das sowohl am Mietmarkt als auch in Bezug auf Bau, Kauf oder Sanierung. Das neue Wohnbauförderungsgesetz enthält kleine Verbesserungen, aber keinen großen Ansatz“ ist Tanja Rainer, SJR-Vorsitzende, enttäuscht.

Es sei zwar positiv, dass es nunmehr möglich ist, Mehrgenerationenhäuser zu verwirklichen.

Ebenso erfreulich sei, dass die erforderliche Mindestanzahl für Neubaugesuche nicht mehr 23 Punkte, sondern 20 Punkte betrage. Ansonsten handle es sich bei den neuen Bestimmungen des Wohnbauförderungsgesetzes aber leider insbesondere um verwaltungstechnische Maßnahmen, so der SJR.

Um das Thema „junges Wohnen“ noch mehr zu vertiefen, hat der SJR ein Projektteam gegründet, das sich vor kurzem mit den Wohnbauberatern Leonhard Resch und Olav Lutz zum Thema „junges Wohnen“ ausgetauscht hat.

Es brauche dringend weitere Schritte, um Wohnen endlich leistbar zu machen, sind sich der SJR und Leonhard Resch sowie Olav Lutz einig.

Der Südtiroler Jugendring schlägt vor, die Wohnbauförderung zu erhöhen, auch weil die Baukosten und die Finanzierungskosten stark angestiegen sind. Die Landesförderung sollte den Landesbaukosten entsprechend angepasst werden. Zudem sei gerade jetzt – in einer Zeit, in der die Preise und auch die Zinsen stark gestiegen sind, die Gehälter aber nicht – das Instrument des Bausparens äußerst wichtig.

Dieses sollte noch stärker ausgebaut, auf ordnungsgemäße Nutzung beschränkt, aber keinesfalls eingeschränkt werden. Auch sollten die Einnahmen, die durch die Erhöhung der GIS in Bezug auf Leerstandswohnungen und Zweitwohnungen erzielt werden, der jeweiligen Gemeinde zugutekommen und für den Bereich „Wohnen“ in einem eigenen Kapitel gebunden werden. So drei wichtige Anliegen des SJR.

Des Weiteren plädiert der SJR dafür, leerstehende Kasernen, die sich bereits im Eigentum des Landes befinden, endlich zu nutzen, zum Beispiel für Mehrgenerationenwohnungen, in denen Student*innen- und Arbeiter*innen gemeinsam mit Familien und Senior*innen preiswerte Wohnungen finden. „Diesbezüglich wird seit Jahren diskutiert und nichts getan. Es müssen endlich Schritte gesetzt werden“ mahnt Rainer.

Der SJR appelliert daher erneut an die Entscheidungsträger*innen, wirksame Schritte zu setzten, um Wohnen endlich leistbar zu machen. „Ohne leistbares Wohnen ist der Schritt in die Selbständigkeit für junge Menschen nicht möglich. Zudem müssen die Kosten fürs Wohnen im Verhältnis zum Einkommen stehen – was in Südtirol nicht der Fall ist“ äußert sich Rainer.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • sougeatsnet

    Nicht leistbares Wohnen und geringe Gehälter, ein Grund vom Ausland nicht mehr zurück zu kommen. Die Ursache des teuren Wohnens ist wohl zu 100% unser Tourismus, dafür sei der Touristikern herzlich gedankt, sie haben unseren Wohlstand begründet. Leider sind sie beim Bezahlen aber dann sehr zurückhaltend, dafür sollen die normalen Arbeiter herhalten. Die geringen Gehälter, ja da sind wir in Italien. Ach ja, wenn sich junge Leute das Skifahren nicht mehr leisten können, muss man halt die ganz kleinen gratis Skipässe anbieten, das richtet es schon wieder. Bezahlt eh der Steuerzahler.

    • gerhard

      Sougeatsnet, so geht es wirklich nicht.
      Das Problem der überteuerten Mieten und geringen Gehälter dem Tourismus zuzuschreiben ist jetzt nicht unbedingt eine besonders intelligente Schlussfolgerung.
      Ja, der Wohlstand ist dem Tourismus geschuldet, zweifellos.
      Und eine Erdgeschoss-Wohnung mit 100 m² am Seeufer in Kaltern am See neben dem Campingplatz für 1,25 Millionen ist auch ganz sicher eine Folge von Angebot und Nachfrage und da spielen reiche Ausländer sicherlich gewaltig mit.
      Aber nur sehr wenigen Touristen würde es jemals einfallen, in Bozen eine Wohnung als Zweitwohnsitz zu mieten oder zu kaufen, ganz sicher nicht.
      Dramatisch hoher Anteil an Migranten, hohe Krininalität und eine im Grunde das Halbe Jahr über völlig uninteressante Stadt sprechen in keinster Weise für Bozen.
      Und warum Touristen beim Bezahlen zurückhaltend sein sollen erschließt sich mir wirklich auch nicht.
      Das Problem liegt schon eher darin, dass es in den letzten zwanzig Jahren dramatisch versäumt wurde, den sozialen Wohnbau zu fördern.
      Das rächt sich jetzt.
      Aber schieben Sie das bitte nicht auf die Touristen.
      Wenn die Hoteliere so schandhaft geringe Gehälter bezahlen, dann liegt das daran, das es immer noch genügend Menschen, meist aus Osteuropa zu geben scheint, die bereit sind, für einen solchen Hungerlohn zu arbeiten.
      Das müssen Sie schon den Ausbeutern der Gesellschaft die Schuld geben, und nicht den Touristen.
      Und während Corona haben Weinbauern Ihre Arbeiter mit dem Privatjet einfliegen lassen. Also waren Sie bereit, mehr zu zahlen, wenn sie niemanden finden. Darüber sollte man Nachdenken.
      Ich arbeite im Herbst sehr gerne immer freiwillig eine Woche im Weinberg mit.
      Aber ich bin danach total platt. Da tut mir alles weh.
      Offensichtlich bin ich, wie vermutlich sehr viele Einheimische auch, einfach zu verweichlicht. Und für so wenig Geld würde ich nie und nimmer arbeiten.
      Osteuropäer sind offensichtlich daran gewöhnt und akzeptieren diesen Schandlohn.

      Südtirol ist im Durchschnitt wesentlich teurer als ein Urlaub in Kroatien, Bulgarien oder der Türkei. Und das mit Schönwettergarantie..
      Wenn trotzdem so viele Menschen nach Südtirol kommen, dann liegt das daran, dass dies der schönste Herrgottswinkel der Welt ist.

      • andreas

        Deutscher, zeig mir eine Stadt in Deutschland, wo der soziale Wohnbau besser als in Südtirol ist.
        Dafür dass du keine Ahnung hast, hast du aber recht viel Meinung.

        • gerhard

          Guten Abend Deutschenhasser.
          Ist nicht schlimm.
          Hauptsache Du hast von allem genügend Ahnung.

          • andreas

            Deutscher, um dich für eine Pfeife zu halten, muss man Deutsche nicht hassen, wobei ich niemanden hasse.
            Die Wohnungssituation in Deutschland ist weit prekärer als in Südtirol und die Pleitestadt Berlin ist da wohl ein Paradebeispiel dafür.
            Oder München, wo die Mieten höher sind als das Gehalt einet Krankenpflegerin.

          • gerhard

            Ja, ich weiss, Andreas. Neid tut weh.
            Aber dafür kann ich nichts.
            Ich habe es zu was gebracht.
            Und hab damit den linken Deutschenhasser schon wieder gegen mich aufgebracht.
            Bleib gesund, ich nehme es Dir nicht übel.
            Ich empfinde Dich übrigens nicht als Pfeiffe.
            Ganz im Gegnteil, ich finde Dich durchaus angenehm.

            Ich schmunzle über Deine Kommentare.
            Alles Liebe.

          • andreas

            Deutscher, da kann Südtirol ja richtig stolz sein, wenn Koryphäenen wie du uns die Ehre erweisen…

      • sougeatsnet

        @gerhard Und ja, der Tourismus ist zu nahezu 100% Schuld an den hohen Wohnungspreisen und Mietkosten. Wie kann man sich dann die wesentlich niedrigen Preise im Trentino erklären? In Nordtirol, ist das mit den Preisen änlich wie bei uns, auch wegen dem Tourismus. Übrigens sind die Wohnungspreise in Bozen gleich hoch wie in den Tourismushochburgen, also deine Logik funktioniert nicht.
        Beim Steuerzahlen ist dann der Tourismus sehr zurückhaltend dort sind dann wieder die Arbeitnehmer gefragt. Die Politik muss für Einheimische Möglichkeiten zu schaffen, leistbares Wohnen zu ermöglichen und Spekulatiionen mit Immobilien verhindern, mit entsprechenden Steuern verteuern.

  • cosifantutte

    An der Talstation der Rittner Seilbahn, Bozner Boden Strasse, stehen eine Reihe von beige-weissen Wohnblöcken (Bauherr ist ein namhaftes Bozner Baunternehmen), die vor nun mehr als 10 Jahren errichtet worden sind, leer. Wenn ich vom Ausland mit der Bahn nach Bozen komme, fahre ich daran vorbei. Immer der selbe Anblick, herbagelassene Rollaeden, Leerstand. Ich nehme an, dass diese Wohnungen aus Spekulationsgründen nicht auf den Markt kommen. Warum lässt die Politik das zu und warum wird das nicht thematisiert? Es gäbe sicher die entsprechenden Mittel, den brachen Wohnraum zu mobilisieren.

  • cosifantutte

    Die Welt endet übrigens nicht in Salurn. Es gibt auch Häuser für 1 Euro zu kaufen, man muss sich halt nur anpassen:

    https://www.idealista.it/news/immobiliare/residenziale/2021/05/17/154024-case-a-1-euro-ad-acerenza-liniziativa-per-riqualificare-il-centro-del-borgo

  • romy1988

    sougeatsnet: Was für ein Kommentar, Du lebst wohl 20 Jahre zurück!

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