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„Wir brauchen Österreich“

Gudrun Kofler und Sven Knoll (Foto: STF)

FPÖ und Süd-Tiroler Freiheit sind sich einig: Der beste Schutz für die Südtiroler sei die Doppelstaatsbürgerschaft.

Die FPÖ will eine proaktive Rolle Österreichs beim Thema Südtirol.
Italien lasse  keine Gelegenheit aus, um die Autonomie Südtirols zu beschneiden.

„Die Krisen der letzten Jahre waren dafür ein willkommener Vorwand.“

Zu diesem Ergebnis kommt auch der Sterzinger Jurist Matthias Haller in seiner Dissertation, in der er feststellt, dass alarmierende 50 Prozent der Landeskompetenzen seit 1992 eingeschränkt wurden.

Wie die neue Regierung unter Meloni mit der Autonomie umgeht, sei noch unklar.

Die FPÖ will dahingehend jedoch nichts dem Zufall überlassen und fordert die Regierung auf, proaktiv zu handeln.

„Schallenbergs Ankündigung abzuwarten und sich nur bei Bedarf konstruktiv einzubringen, ist viel zu passiv. Wenn das nämlich bedeutet, so wie bisher zu agieren, kennen wir das Ergebnis. Es ist ein schulterzuckendes Hinnehmen der Aushöhlung der Südtiroler Autonomie“, kritisiert der freiheitliche Südtirol-Sprecher im Nationalrat NAbg. Peter Wurm die Haltung der Bundesregierung.

Die Süd-Tirol-Sprecherin der FPÖ im Tiroler Landtag, Gudrun Kofler, sieht auch die Landesregierung gefordert. „Das Land muss sich auch aktiv einbringen und in Zusammenarbeit mit Bozen und Wien klar Stellung beziehen. Gerade der Dreierlandtag wäre dafür prädestiniert, erweist sich jedoch als zahnlos. Es braucht endlich eine zielgerichtete Politik, die im Gesamttiroler Interesse steht“, so Kofler.

Zustimmung erhält die FPÖ von der Süd-Tiroler Freiheit und deren Abgeordneten Sven Knoll. „Der Südtiroler Landtag ist mehrfach an Österreich herangetreten und hat um Hilfe gebeten. Anders als in Österreich oftmals dargestellt, ist der Wunsch von Südtiroler Seite nach österreichischer ‚Einmischung‘ definitiv gegeben. Wir brauchen das Gewicht Österreichs in Rom dringend“, so Knoll.

Die drei Politiker sind sich einig: „Der beste Schutz für Südtiroler ist die Doppelstaatsbürgerschaft, da die international verankerte Schutzmachtfunktion Österreichs weiter gestärkt würde.“

Wurm weist abschließend darauf hin, dass die Umsetzung des im September 2019 vom Nationalrat beschlossenen Antrags auf Doppelstaatsbürgerschaft für Süd-Tiroler immer noch auf seine Umsetzung.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (24)

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  • andreas

    Der Operettenstaat sollte sich nicht aktiv in innerstaatliche Angelegenheiten eines Nachbarstaats einmischen, das akzeptiert kein Staat, unabhängig davon, um was es geht.
    Auch wüsste ich gern, welche 50% an Kompetenzen eingeschränkt wurden.
    Glaube kaum, dass wir dann 90% der Steuern behalten könnten.

    Und wozu braucht ein normaler Südtiroler die österreichische Staatsbürgerschaft, wenn er hier lebt?

    • artimar

      Der Artikel führt ja u.a. Autor der validen universitären Forschungsarbeit an. Wieso können erwachsene Menschen immerhin statt so viel Unsinn zu verbreiten und dies anderen hier zuzumuten sich nicht erst mal selbst informieren?

  • wichtigmacher

    Wäre mal gespannt, was so mancher verwöhnte Südtiroler Schnösel, dann dazu sagen würde, wenn er mit Österreichischer Staatsbürgerschaft auch beim Österreichischen Bundesheer Pflichtdienst machen darf……

  • artimar

    Ist das primäre Ziel, der beste Schutz für Südtiroler-innen nicht die Vollendung der Einheit Tirols in freier Selbstbestimmung und als Teil Europas?
    Aber es stimmt, Südtirol wäre heute wohl weiter, wenn es in Rom, Wien, Brüssel zumindest auf gänzliche Umsetzung der eh nur sehr wenigen Minderheitenschutzbestimmungen und der Selbstverwaltung des Gruber-De-Gasperi-Abkommens im Rahmen des Pariser Friedensvertrages geachtet hätte statt stillschweigend selbst die zunehmende Aushöhlung und Abschaffung der umgesetzten inneritalienischen Schutzmaßnahmen hinzunehmen.

    • heracleummantegazziani

      Also Schütze müssen Sie natürlich dieses Narrativ bedienen, aber es ist ein falsches.

      • artimar

        Wer ist Schütze? Sie?
        Ich nicht. Weder als Sternzeichen noch als Vereinsmitglied?
        Wie auch immer. „Forschungsarbeit“ ist nicht mit „Erzählung“ ident.

        • heracleummantegazziani

          Ach kommen Sie…
          Sie kennen entweder die Bedeutung des Begriffs „Narrativ“ nicht, oder machen es wie Knoll: Einfach die Realität verweigern.
          Die Dissertation Hallers ist eine Bestandsaufnahme, die nur eine Seite der Medaille beleuchtet. Als Bestandsaufnahme an sich natürlich richtig, aber was Knoll davon ableitet ist nicht richtig.

  • annamaria

    Na bitte nicht!! Kann ja Knoll auswandern und uns endlich kein Geld mehr kosten!! Aber das hat er recht gern!!! Aber so wie das alte Sprichwort sagt:: lieber L… streicher als Österreicher!!!

  • heracleummantegazziani

    Auch das Narrativ der „50 eingeschränkten Kompetenzen ist so wie es Knoll verbreitet, nicht richtig. Knoll vergisst zu erwähnen, dass auch andere Kompetenzen hinzugekommen sind.

  • enfo

    Wenn man sich den mehrfachen Verrat von Österreich an Tirol mal historisch vergegenwärtigt, dann muss man sich schon mal die Frage stellen müssen, was den Kindern so beigebracht wird in Schule und Elternhaus, dass es immer noch solche Realitätsverweigerer wie den Knoll und Watschi gibt, die zurück zu den Wienern wollen.
    Mundl for President!!!!!

  • echnaton

    Wann hört das mal alles auf mit dem Doppelpass.
    Wer braucht den schon. Wenn den jemand will, sollte er auswandern und die Ö-Staatsbürgerschaft beantrageb.
    Ich behalte meinen italienischen Pass und aus……

  • dn

    Rückendeckung aus Wien schadet sicher nicht. Problematisch sind eher jene FPÖler, welche der Meloni zum Wahlsieg gratuliert haben.

  • paul1

    Warum Doppelstaatsbürgerschaft?? Um auch in Österreich Steuern zahlen zu dürfen? Mit nichts bekommt man nichts!

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