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Die Hütte brennt

Foto: 123RF.com

Unter den Südtiroler Milchbauern brodelt es. Ein Stimmungsbericht aus dem Vereinshaus Völlan, wohin die neu gegründete Gruppe „Zukunft Südtiroler Bergmilch“ zu ihrem ersten öffentlichen Auftritt geladen hat.

von Karin Gamper

Eine solche Menschenansammlung hat das Vereinshaus Völlan selten gesehen.

Rund 500 Milchbauern aus ganz Südtirol strömten am vergangenen in den Versammlungssaal, um ihren Unmut kundzutun, vor allem aber, um sich die Frage zu stellen: „Wia geats weiter?“.

Es ist dies das Motto, welches die neu gegründete Gruppe „Zukunft Südtiroler Bergmilch“ (ZSB) für ihre erste Informationsveranstaltung gewählt hat.

DIE NEUE GRUPPE

Wer steht hinter „Zukunft Südtiroler Bergmilch“? Der Arbeitskreis wurde im Frühsommer aus Sorge um den Milchpreisverfall bei steigenden Energie-, Futter- und Treibstoffkosten von vier Milchbauern und einer Tierärztin aus der Taufe gehoben: Roland Reiterer, Alois Pöhl, Michael Geiser, Josef Lang sowie Marianna Frena, die im April mit einer zigfach geteilten Petition für Aufmerksamkeit und lebhafte Diskussionen gesorgt hat.

„KEINE ABSPALTUNG GEPLANT“

Die ZSB-Gruppe räumte gleich zu Beginn der Veranstaltung mit einem Gerücht auf. „Wir planen weder die Gründung eines alternativen Bauernbundes noch wollen wir Polemiken schüren. Uns geht es darum, auf den schweren Stand der Milchbauern aufmerksam zu machen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen“, betonten die Mitglieder. Auch politisch gebe es im Hinblick auf die Landtagswahlen 2023 keinerlei Ambitionen.

DIE ZIELE

Was bezweckt die Arbeitsgruppe? Zu ihren Zielen gehören u.a. die Förderung des Respekts vor der Bergbauernwirtschaft, die bessere Zusammenarbeit mit Politik, Bauernbund, Tourismus und Milchhöfen, die Vollkostenabdeckung bei der Milchproduktion, der „grüne Euro“ (Abgabe des Tourismus an die Bergbauern für die geleistete Landschaftspflege ), mehr Kooperation und weniger Konkurrenzdenken unter den Milchhöfen sowie die Reduzierung der Akontozahlungen auf ein Minimum. „Es braucht eine regelmäßige monatliche Auszahlung, weil ansonsten viele Milchbauern ihre laufenden Ausgaben und Rechnungen nicht mehr bezahlen können“, hieß es.

KEINE ALMOSENEMPFÄNGER

Die Milchbauern wollen, so hieß es am Montag, von ihrer Arbeit leben können und nicht zu Almosenempfängern degradiert werden. Wer 365 Tage im Jahr 2 mal täglich im Stall stehe, verdiene sich einen Lohn, mit dem er sich und seiner Familie das Überleben sichern kann. Dies sei immer weniger der Fall. Ohne Nebenerwerb könnten sich viele Milchbetriebe schon lange nicht mehr halten. Der Tenor: Südtirols Bergbauernhöfe laufen ernsthaft Gefahr aufgegeben zu werden, weil sich die Jugend den Aufwand nicht mehr antun will. Sauer aufgestoßen ist den Milchbauern die Polemik nach dem Erhalt der 300 Euro-Prämie pro Kuh, die laut ZSB völlig falsch kommuniziert wurde und deshalb bei der restlichen Bevölkerung auf komplettes Unverständnis stieß.

DIE MILCHPREISE

Der Bauernstand ist die am stärksten subventionierte Gesellschaftsschicht Südtirols. Während es die Apfelbarone im Talboden zu Wohlstand gebracht haben, scheint dieser bei den Bergbauern nicht angekommen zu sein. Sie verweisen auf die niedrigen Milchpreise, die derzeit bei 60 Cent/l inklusive 10 Prozent MwSt. liegen. Die Forderung: Um angemessen wirtschaften zu können, braucht es mindestens 80 Cent/l, im Biobereich 1 Euro/l. Wie man das schaffen kann, zeigten die drei geladenen Referenten auf.

DIE REFERENTEN

Für Hans Volldenauer vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter ist die dauerhafte Verringerung der Anliefermenge der Königsweg. Diese hat in Deutschland zu einer deutlichen Erhöhung der Auszahlungspreise geführt. „Das Ganze steht jedoch auf tönernen Füßen“, meinte er. Weil seit einem halben Jahr erneut mehr Milch angeliefert werde, sinken die Auszahlungspreise bereits wieder. Volldenauer rief die Bauern dazu auf, die „Politik- und Molkereigläubigkeit“ abzulegen und ihre Interessen mit Lobbyarbeit, Sensibilisierungskampagnen und Öffentlichkeitsarbeit voranzutreiben. Martin Haab, Schweizer Milchbauer und Nationalratsmitglied, sprach über die Bildung von Branchenorganisationen und riet zur Sensibilisierung für regionale Produkte. „Sie sind das neue Bio“, meinte er.

Um den Kostenfaktor ging es beim Referat von Matthias Gauly (Freie Universität Bozen). Er zeigte auf, wie ein Milchbetrieb den Gewinn steigern kann, indem er beispielsweise die „Kostenfresser“ Arbeit, Futter und Abschreibungen für Bauten und Gerätschaften reduziert.

DIE DISKUSSIONSRUNDE

Scharfe Kritik aus dem Publikum kam bei der abschließenden Diskussionsrunde in Richtung Politik („viel Gerede und keine Taten“), Milchhöfe und Sennereiverband, der mit Direktorin Annemarie Kaser und Georg Egger (Obmann Milchhof Meran) vertreten war. Die Palette reichte von der Forderung nach mehr Kooperation mit Kostenreduzierung unter den Milchhöfen bis hin zur Kritik an den Milchzukäufen aus Italien und der Belieferung großer öffentlicher Strukturen wie Krankenhäuser und Altenheime mit Milchprodukten aus anderen Regionen.

DIE ABWESENDEN

Die Hütte brennt also, aber die geladenen Adressaten der Kritik ließen sich am Montagabend entschuldigen. Agrarlandesrat Arnold Schuler, SBB-Obmann Leo Tiefenthaler und SBB-Direktor Siegfried Rinner sind ebenso wenig erschienen wie SVP-Bauernexponent Sepp Noggler und der Bergbauernsprecher im SBB Alberich Hofer. Auch die Obmänner und Geschäftsführer der Milchgenossenschaften blieben der Veranstaltung fern. Franz Locher fand als einziger SVP-Bauernmandatar den Weg nach Völlan, ansonsten war der Landtag mit Oppositionspolitikern vertreten: Peter Faistnauer (Perspektiven für Südtirol), F-Obmann Andreas Leiter Reber und Josef Unterholzner (Enzian). Mit im Publikum saß auch der Malser Team-K-Exponent Markus Hafner. Er war als langjähriger Übersetzer beim European Milk Board (EMB) in Brüssel bei der Referentensuche behilflich.

Um Mitternacht wurde die Veranstaltung schließlich beendet.

Das Fazit nach vier Stunden Versammlung: Große Frustration, aber auch Aufbruchsstimmung. „Zukunft Südtiroler Bergmilch“ wird weiterhin von sich hören lassen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (49)

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  • andreas

    Betriebswirtschaftlich rechnen sich kleine Bauernhöfe mit ein paar Kühen nun mal nicht, da können sich die Bauern noch so aufregen, ist nun mal ein Fakt.
    Die Milchquote war ein Instrument, um Kleinen ein Auskommen zu ermöglichen, war von den Milchbauern aber nicht gewollt.

    Die Forderung nach einen höheren Auszahlungspreis, müssen sie an die Genossenschaften richten, welche sie selbst sind und nicht an die Politik oder Gesellschaft, da die Preise nun mal der Markt bestimmt und nicht regional oder national festgelegt werden.

    Wenn Genossenschaften billige Milch zukaufen, dann wohl eher dazu, um die Mengen liefern zu können und vor allem um in einem verkaufbaren Preisrahmen zu bleiben.
    Würde alles mit teurer Südtirolmilch produziert, wären die Südtiroler Milchprodukte wohl fast unverkaufbar, da die Preise im Vergleich zu Produkten von Müller aus Deutschland oder Stuffer aus Bozen nicht konkurrenzfähig wären.

    Solidarität von den Hotelieren zu erwarten ist weltfremd, nicht mal die hochpreisigen Hotels in Gröden haben die Milch des Michhofs in St, Ulrich gekauft, welcher nach ein paar Jahren schließen musste.

    Und ein erster Schritt um Respekt für die Milchbauern zu erzielen wäre, wenn Tiefenthaler seine Klappe halten würde und nicht so tun würde, als würde ohne ihn in Südtirol die Sonne nicht mehr aufgehen.

    Und wie sehr dem Bauernbund die Anliegen der Milchbauern am Herzen liegen zeigt die Abwesenheit von SBB-Obmann Leo Tiefenthaler und SBB-Direktor Siegfried Rinner, anscheinend interessieren sie solche Lappalien nicht.

  • gscheidhaferl

    Nur ein paar Gedanken:
    – wie wäre es mit Senken der eigenen Produktionskosten, statt dauernd von anderen irgendwas zu fordern (Abbau Übermechanisierung in der Landwirtschaft bzw. muss es der größte Traktor sein?)
    – Die Milchprodukte sind ja deutlich teurer geworden, wie soll sich das eine Familie leisten können? Wenn die Bauern 80Cent/kg möchten, sollen sie sich bitte wundern, wenn man auf billigere Auslandsprodukte ausweichen. Beim Arbeitnehmer darf das Gehalt nicht steigen, ist ja kein Geld da! Nur für die Landwirtschaft tauchen aus dem Nichts mal Millionen für die 300€/Kuh-Prämie auf
    – Die für die Landwirtschaft vorgesehen Landesmittel sollten mal genauer angeschaut werden. Soll doch mal dargelegt werden, wie viel für die Verbände draufgehen. Keine Provinz leistet sich eine dermaße Anzahl an Verbänden mit Vorständen und Direktoren, die alle bezahlt werden wollen
    – der Tourismus ist auch mal in die Pflicht zu nehmen, wer profitiert denn von der gepflegten Landschaft?
    – Wenn der Landwirtschaft etwas zugestanden wird (wie jetzt beim UaB), sind die Regeln auch mal zu kontrollieren. Bevor da immer gejammert wird. Kenne da genügend schwarze Schafe…

    • schwarzesschaf

      Du hast recht. Ich bin in der zum Glück guten lage das ich nicht überall aufcden Preis schauen muss. Aber für 1 Liter Milch 1,55 da schluckt man schon, und ein Kleines Joghurt 55 cent da dürfen sie sich wirklich nicht wundern wenn man auf andere hertseller wechselt

      • tommmi

        Es stimmt schon dass die Milchprodukte nicht billig sind aber beim Glasl Wein war früher auch der Tafelwein gut genug, heute muss es ein guter Wein um 5 Euro sein oder ein veneziano oder Zigaretten die auch nicht billig sind. Das leisten sich aber trotzdem auch die Kleinverdiener da kann man schon auch sparen.

    • george

      Gebe dem ‚gscheidhaferl‘ in vielen Dingen recht, die er hier darlegt.
      Es wird zuviel gejammert und zu wenig differenziert. Wozu kriegen z. b. Obst- und Weinproduzenten eigentlich Beiträge? Gebt sie jenen, die wirklich für die Landschaft etwas tun und mit dem Geleichgewicht der Natur leben. Man kann nicht ständig nur von Beiträgen leben, die vorwiegend aus den Steuern der einfachsten Produzenten und Arbeiter kommen und schon gar nicht von den Prämien, welche die verschiedensten Manager erhalten.

  • tirolersepp

    Bergbauern bleibt im Nebenerwerb!

    Macht die Höfe und die Schulden nicht zu groß !

    Mit dieser Faustregel lebt es sich wunderbar – schaut euch blos mal um !!!

  • morgenstern

    Man kennt es ja, jammern auf hohem Niveau. So schlecht kann es den Milchbauern gar nicht gehen, sonst hätten sie schon längst die „Luftpumpen“ an vorderster Front in die Wüste geschickt.

  • ostern

    Z.b. eine Sache wäre die Obstbauern
    mit der IRPEF zu besteuern, so, wie jeder Arbeitnehmer und Rentner in Südtirol zahlen MUSS. Die Milchbauern, (mit Betonung auf Milchbauern) einen Teil dieser Steuer zukommen, wäre eine gerechtere Lösung. Statt alle Jahre einen Fendt oder neuen Mercedes zu kaufen würde er auf diese Art den Michbauern Gutes tun.
    Aber bei den Bauern und ihren Vertretern über Steuern zu sprechen ist wohl eine Sache der Unmöglichkeit.

  • robby

    „Wer 365 Tage im Jahr 2 mal täglich im Stall stehe, verdiene sich einen Lohn, mit dem er sich und seiner Familie das Überleben sichern kann“.
    Das denkt sich der Angestellte in Handel und Handwerk sicher auch.

  • gerhard

    Schon von je her regeln Angebot und Nachfrage die Preise.
    Wem sein Verdienst zu niedrig ist, der muss halt etwas Anderes machen.
    Dieses ständige Gejaule des immer gleichen Berufsstandes ist schon echt nervig.
    Und diese ständige Bettelei nach Subventionen ist unverschämt.
    Wenn ein Bergbauer die Bergwiesen, Flora und Fauna pflegt, dann soll er dafür anständig bezahlt werden. Aber eine arme Kuh an einer einen Meter langen Eisenkette fest zu binden ist wirklich nichts, was man auch noch belohnen sollte.
    Wenn sich einzele (intelligente) Bergbauern zusammentun, aus Ihrem wertvollen Produkt guten Käse produzieren, können sie auf dem Feinschmeckermarkt sicher Fuss fassen.
    Aber auf Teufel komm raus zu produzieren und irgendjemand soll das gefälligst teuer bezahlen und abnehmen, – das kann einfach nicht sein.
    Wenn Die Milch aus Deutschland, Österreich und Süditalien trotz Transportkosten billiger ist, ja dann machen die hießigen Bauern etwas falsch.
    Oder Sie sollen es einfach sein lassen.
    Warum soll das Land Tirol teure Milchprodukte für Krankenhaus und Schulen kaufen. Warum?
    „Wer 365 Tage im Jahr 2 mal täglich im Stall steht, verdiene sich einen Lohn, mit dem er sich und seiner Familie das Überleben sichern kann“.- Oder aber der und Bauer seine Frau gehen in der Industrie zum Arbeiten, haben 6 Wochen Urlaub, arbeiten nur 40 Stunden in der Woche und verdienen mehr Geld.
    Es zwingt keiner diese Bettelbuben, ihren Hof zu bewirtschaften.
    Im Übrigen- hat sich schon mal jemand gefragt, warum es keine Videoverleihgeschäfte gibt, keine Kesselflicker , keine Lumpensammler und keine Laternenanzünder ?

    • andreas

      Deutscher, du scheinst keine Ahnung von Südtirol zu haben, also spar dir solchen Unsinn.
      Natürlich sind die Produktionskosten in Südtirol höher als in deutschen Agrarbetrieben, wo es wöchentlich zu Skandalen bei der Tierhaltung kommt, da eure Geiz ist geil Gesellschaft bedient werden muss. Eure Schweinebarone sind z.B. doch das Übelste, was in der Branche rumläuft.

      • olle3xgscheid

        Frage; welche Produktionskosten wären denn das? Neue Stadel etwa usw.?
        Und warum woll sind die höher in Südtirol?…

        • andreas

          Weil Kleinbetriebe die Fixkosten auf weniger Stückzahlen umlegen müssen und damit zwangsläufig die Stückkosten höher sind.
          Die Fixkosten steigen nicht linear zu den variablen.
          Für dich, ein Bauer mit 10 Kühe braucht einen Traktor, einer mit 100 Kühe aber nicht 10 Traktoren.
          Verständlich?

          • olle3xgscheid

            😉 hast das dem Deutschen aufgrund der Skandale verklikert….und Traktoren haben sie hierzulande mehrere, brauchen? Naja…

        • rumer

          @alle3mal so bled
          In Irland sind die Tiere 10 Monate im Freien und holen sich das Futter selbst, im Winter wird nicht gemolken. Der Melkstand ist eine Baracke, die Futterbergung übernehmen Lohnunternehmer. Die können um den halben Preis die Milch herstellen.

      • gerhard

        Spar Dir das dämliche Geschwätz, Andreas.
        Geiz ist geil ist ein weltweites Phänomen. Und die Südtiroler Bauernmentalität ist um keinen Deut besser als die in Deutschland, Österreich oder sonst wo in Europa.
        Skandale in der Tierhaltung sind ein widerwärtiges Verbrechen an diesen wehrlosen Kreaturen.
        Aber es gibt nur deshalb so viele Skandale in Deutschland, weil es eben so viele Verantwortliche gibt, die dies aufdecken und bekannt machen.
        Den sorglosen , teilweise kriminellen Umgang einiger Südtiroler Bauern mit Pestiziden habt ihr im Übrigen, auch nicht selbst erkannt. Geschweige denn aufgedeckt.

        • andreas

          Deutscher, hab einen Touri vor der Kühltheke gesehen, welcher mit dem Fuß aufgestampft hat 6nd meinte „bei uns ist die Butter aber billiger“. Ich sagte ihm dann, dass es bei uns keine Kaufpflicht gibt und er eh die billigste nehmen wollte.

          • gerhard

            Gut gemacht , Andreas.
            So ist es richtig.
            Südtirol braucht keine Billigtouristen und Schnäppchenjäger.
            Wer sich einen angemessenen Preis nicht leisten kann, der soll in Polen, Tchechien oder zu Hause Urlaub machen.
            da trennt sich Spreu vom Weizen.
            Andererseits-
            Ich war vor 3 Wochen in einem Spitzenhotel in Side/Türkei.
            2 Personen , eine Woche / 8 Tage All Inclusive, incl Flug und Transfer zusammen 1.500 Euro.
            18 Grad, tolles Wetter
            Und 5 Tage lang jeweils 2 Stunden Massage pro Person nochmals 1.000 Euro.
            Ich war ab 17.12 für 3 Tage in Kaltern.
            Alles in allem ein guter Tausender. Und die Massage in Kaltern 1 Stunde 100 Euro!
            5 Grad und Scheißwetter.
            …und schöner wars trotzdem in Kaltern.

            Es ist nur zu bedenken, den teuren Butter und die teure Pizza zahlt auch der Einheimische. Das ist nicht so schön!
            Früher sind wir in den MaxiMarkt nach Eppan und haben billig Kaffee, Schnaps und Kekse eingekauft.
            Heute ist da kein Unterschied mehr zu Deutschland.
            Macht nichts. Haben wir Platz für ein paar Kisten mehr Wein.

        • andreas1234567

          Hallo @gerhard,

          das mit dem „kriminellen Umgang der Südtiroler Bauern mit Pestiziden“ war ein Steckenpferd eines bundesdeutschen Schreihals aus dem Grünen-Lager der jetzt im deutschen Bundestag mit steuerfreiem fünfstelligem Salär hockt und sich seitdem einen Mistdreck um diese Thematik stört.
          Die Kasperlbühne Südtirol für diesen Vogel kann jetzt abgerissen werden, Kasperl ist jetzt König, hat seinen Sessel erklommen,

          Sachlich/fachlich war an dem ganzen Mist nie etwas dran, es gab immer nur Idiotengeschrei wegen „Abdriften auf Kinderspielplätzen“ aber wenn man nachgefragt hat ob es wissenschaftlich fundiert war und welche Grenzwerte denn nun verletzt wurden wurde beleidigt und niedergebrüllt

          Auf Wiedersehen in Südtirol

  • nochasupergscheiter

    Den milchbauern gehts so wie dem Bürger…
    Sie haben eine Genossenschaft wo sie die Milch hinliefern… Dort werden sie abgezockt, einige wenige verdienen sich ihre Milliönchen und spekulieren wild mit dem Geld der Bauern herum…
    Das Geld geht nunmal zu den Gewissen reichen…
    gleich ists mit der übergewinnsteuer… Es gibt Mittel und Wege um das zu umgehen, und zahlen tuts der Bauer… ÄÄÄH BÜRGER

    • gerhard

      Da hast Du Recht.
      Aber intelligente Südtiroler Weinbauern haben schon vor Jahrzehnten die Zeichen der Zeit erkannt und die Geschäftschance genutzt .Jetzt vermarkten sie ihren Wein selber, mit verdientermaßen sehr gutem Erfolg.
      Würden sich die Bergbauern zusammentun und Ihr Spitzenprodukt selbst vermarkten, hätten sie auch bessere Geschäftserfolge.

      • rumer

        @gerhard
        du schreibst Schwachsinn!!
        Es ist ein großer Unterschied, ob du 3000 Flaschen Wein oder 200000 Liter Milch selbst vermarkten mußt. Bei Wein kannst du verdienen, bei Milch gehst du PLEITE.
        Nicht jede Genossenschaft arbeitet immer gut, aber das liegt in der Hand der Bauern selbst, Niemand wird von der eigenen Genossenschaft abgezockt.

        • gerhard

          Na, Rumer, da hast Du jetzt leider nicht Recht..
          200.000 Liter im Jahr bedeuten 550 Liter am Tag.
          Für einen Laib Emmentaler oder Hartkäse benötigt man 1000 Liter Milch.
          Also jeden Zweiten Tag einen Laib Käse.
          Das sollte sich bei gutem Marketing und intelligenter Werbung durchaus machen lassen.
          Google doch mal nach der Schönegger Käse Alm.
          Die haben das System sehr erfolgreich umgesetzt.
          Man muss nur machen.
          Liebe Bauern, nicht heulen, nicht betteln, nicht ständig motzen.
          Unternehmer unternehmen etwas. (Sonst hießen Sie ja Unterlasser).

          • rumer

            @Gerhard
            der Weinbauer kann sich im Winter gemütlich um den Verkauf kümmern, der Milchbauer ist zweimal pro Tag im Stall und viel Zeit am Feld.
            Warum meinst du ist die Grödner Mini-Sennerei pleite gegangen? Milch ist kein Geschäft für viele Einzelkämpfer.

  • franz19

    So schlimm wird es nicht sein wenn von unseren Politiker keiner hinggeht…es ist traurig dass fast (k) ein Politiker sich das anhören und nach Lösungen sucht…naja nach der Kuhprämie kommt halt die nächste Prämie

  • rubhel

    Hauptsach die Chalets und das Kuhgeld brennen nicht.

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    leider weigern sich die Bauernhasser das Gesamtpaket zu sehen und sind schon Pharisäer vor dem Herrn.

    Wenn Höfe es drangeben müssen stehen die zum Verkauf, meist um kleine siebenstellige Summen. Eis gibt Investoren die kaufen das wie du und ich ein paar Schuhe , zäunen das ganze Gelump ein und werfen noch einmal ein paar Millionen hinterher um das „luxuriös“ zu entwickeln.Chalets oder als Sommerfrische für die dritte Nebenfrau vom Emir, als Oligarchennest .Manchmal werden die ausgebauten Höfe aber auch dann für dutzende Millionen wieder verkauft.
    Wer das nicht wahrhaben will darf sich gern in der deutschen Karwendelregion umschauen, rund um Garmisch-Patenkirchen ist das beklagenswerte Realität.

    Die von den Bauerngenossenschaften betriebenen Hochalmen mit den Einkehren sind selbstverständlich Touristenmagnet und Wertschöpfung.

    Bauernhasser und Wohlstandsidioten sind wahrscheinlich erst dann zufrieden wenn der letzte Milchbauer zugesperrt hat , es kann ja dann Obdachlosenzeitungen verkaufen oder bewusstseinsverändernde Mittelchen im Park.
    Diese Strukturen werden zu 100 % von Steuern durchgefüttert, da kommt auch keinerlei Wertschöpfung zurück und im Gegensatz zu Milchbauern vermehren sich die Begünstigten und die um diese Klientel drehende Sozialindustrie sich wie Motten um eine Strassenlaterne.
    Auf das Wortbild übertragen wollen viele den Bauern den geförderten Strom abknipsen und das gesparte Geld in ihre Strassenlaternen stecken um mehr Licht zu haben um mehr Motten anzulocken.

    Das kann auch jeder Heimische für sich abwägen ob er lieber auf einer Alm zukehrt oder sich an dem bunten Treiben
    in den dunklen Ecken der Stadtparke erfreut.

    Auf Wiedersehen in Südtiroler Bergbauernregionen

  • gerhard

    Man kann ja grundsätzlich keinem Bauern böse sein, der mit seiner Landwirtschaft am Existenzminimum lebt, wenn er seinen Hof für ein en siebenstelligen Betrag verkaufen kann.
    Das würde ich auch so machen. das ist auch legitim.
    Schade nur, das außerhalb des Sichtbereiches des neuen Besitzers dann alles verbuscht und zuwächst.
    Deshalb in den Almen die Pflege von Fauna und Natur bezahlen und aufhören, zu subventionieren, wenn ein bemitleidenswertes Geschöpf an einer ein Meter langen Eisenkette dahinvegetieren muss
    Und der Bauer im Tal soll’s halt lassen, wenn er es nicht kann oder es sich nicht rechnet. Da mäht einmal im Jahr ein Dienstleister das Gras. Das ist tausendmal billiger wie die ganzen Subventionen.
    Aber deswegen ist doch niemand ein Bauernhasser.
    Das geht mir doch zu weit.

    • andreas1234567

      Hallo @gerhard,

      wenn wir auch manchmal derb (fast immer) über Kreuz liegen aber wenigstens bei der Gefahr das der Bergbauer sich ausverkaufen muss scheinen wir uns halbwegs einig.

      Aus meiner Bergbauerpraxis als Gast:

      Diese 300 Euro „Kuhprämie“ waren Verarsche, die Antragstellung war hochkompliziert, es wurde nach Antrag um Monate verzögert gezahlt und gewiss nicht jedes Hornvieh wurde zugerechnet, das musste irgendwie gekalbt haben oder so, genau hab ich das Erzählte vergessen.

      Und noch was zu den „bemitleidenswerten Geschöpfen an der Eisenkette“..

      Die haben sich dort oben um Millionen verschuldet für „Laufställe und Heumilch“ und im Dank werden denen jetzt die Preise gedrückt weil die Wohlstandsspiner dann doch lieber Dinkelmehlcappucchini und Hafermilch saufen

      Wenn die Bergbauern Südtirols vor die Hunde gehen dann kann HGV, IDM und HDS einpacken und ihre fettgefressenen Funktionäre freistellen weil dann die Gäste mit Geld in die Schweiz abwandern und die minderbetuchten Karpaten,Slowenien und Rumänien „entdecken“, die haben auch Hochregionen bis zu 2000 Höhenmeter.
      Für ein Drittel der Kosten von Südtirol

      Auf Wiedersehen in Südtirol

      • rumer

        @andreas
        ein Frage zu deiner Einschätzung: Denkst du, es ist besser mit Konzentration Milch weiterzumachen oder die Bewirtschaftung der Felder zu fördern?
        Südtirol hat ja ganz stark auf Milchwirtschaft gesetzt, jeder Beitrag war mit den Kriterien dafür so ausgelegt, dass sich die Bauern für jahrelange Melkerei verpflichten mussten. Dieses System hatte viele Vorteile (hohe Produktivität, hoher Umsatz, viele neue schöne Höfe), einige Nachteile (viel Arbeit, hohe Verschuldung, hohes Risiko) und trotzdem wenig Gewinn.
        Mit der Energiekrise ist dieses System nun am Zusammenbrechen, da der wenige Gewinn auf Null oder sogar unter Null sinkt,
        Entweder das Land legt noch ein paar Scheiter nach (Beiträge für Milchviehhaltung rauf ! System Schweiz ) oder es fällt zusammen. Oder System Österreich/Deutschland, wo die Bewirtschaftung der Fläche bezahlt wird. Der Bauer kriegt Geld für das Mähen/Bewirtschaften, ob er dann Milchkühe, Mutterkuhhaltung, Schafe oder Futterverkauf macht, ist ihm überlassen. Die Gesamtproduktivität ginge zurück, die Milchmenge würde sinken, ein paar Leute in den Milchhöfen die Arbeit verlieren, aber die Bauern würden für weniger Arbeit mehr Geld bekommen.
        Was wäre die bessere Wahl für unsere Bergbauern?

    • rumer

      @gerhard
      für die Beiträge, die ich als Talbauer bekomme, mäht kein Dienstleister auch nur einmal im Jahr die Wiesen. Du hast NULL Ahnung, aber davon sehr viel.

  • cosifantutte

    „Die haben sich dort oben um Millionen verschuldet für „Laufställe und Heumilch“ und im Dank werden denen jetzt die Preise gedrückt weil die Wohlstandsspiner dann doch lieber Dinkelmehlcappucchini und Hafermilch saufen“

    Dumm gelaufen eben. Man hat sich ja gegenseitig überboten, wer den grösseren Laufstall oder Melkroboter hat, ohne dabei darüber nachzudenken, was die Risikos sind und welchen Sinn das ergibt. In den meisten Orten in Nordeuropa fängt Milchwirtschaft bei 100+ Tieren an, wobei der Stall max eine halbe Mililon kostet und Lohnbetriebe das Heu einfahren. Hier werden Städel und Laufställe von 2.5 Milionen für 30 Tiere hochgezogen. sinnlos.

  • cosifantutte

    Ein weiterer Aspekt der intensiven Berglandwirtschaft ist die Beeinträchtigung der Wassergüte. Nitrateinträge durch Überdüngung der kleinen Bergwiesenflächen mit Gülle und Hennenmist beeinträchtitgt die Trinkwassergüte und Gesundheit der Bevölkerung. Nicht tragbar und wird früher oder später zum Rückbau der Viehwirtschaft führen, von Oben aufgetragen, siehe Niederlande.

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