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Perlenkette

Instagirl Leoo (MI Docu.emme Meran)

In den nächsten Tagen und Wochen ist das Kinoangebot sehr interessant. Jelinek, Faith, Pasolini, Docu.emme, OmU, Pirandello, Piacere, Erotik…

von Renate Mumelter

Mehr als Informationshäppchen gehen sich heute auf dieser Seite nicht aus, und es bleibt die Qual der Wahl oder besser: intensive Kinotage. 

Insta-Girl in Meran

In der spannenden Dokumentarfilmreihe von Docu.emme gibt es im Centro Culturale von Meran  jeden Mittwoch um 20.30h ein Beispiel aus der neuen Dokumentarfilmszene. Bei freiem Eintritt übrigens. Diese Woche „Girl Gang“ von Susanne Regina Meures (CH). Erzählt wird von der Berliner Instagramerin Leoo, die viel Geld verdient und von den Eltern gemanagt wird. Eine fragwürdige Angelegenheit. Es folgen der australische „River“ über die Rolle der Flüsse (30/11), der ZeLIG-Abschlussfilm „Dedalo“ von Chiara Capo über die Generation der 30Jährigen (7/12), „Liebe, D-Mark und Tod“ von Cem Kaya über die türkische Community und Kultur in Deutschland (14/12). Der Eintritt ist für alle Filme frei.

Luca Mandrile über „Faith“

Am Montag lädt der Bozner Filmclub gemeinsam mit der Filmschule ZeLIG zu einem besonderen Abend. Zu sehen ist „Faith“ von Valentina Pedicini, der in wunderbarem Schwarzweiss die Kung-Fu-Gemeinschaft der „Monaci Guerrieri“ begleitet. Der Film wirft viele Fragen auf. Einige davon wird Editor Luca Mandrile beantworten können. Er hat Pedicinis Film geschnitten, ist selbst auch Filmemacher und ist derzeit als Dozent an der Filmschule ZeLIG. Das nutzen Filmclub und ZeLIG für eine intensivere Zusammenarbeit, von der auch das Publikum etwas hat. Valentina Pedicini war ZeLIG-Absolventin. Sie ist 2020 viel zu früh verstorben. 

Jelinek bleibt

Claudia Müllers Dokumentarfilm über die österreichische Literatur-Nobelpreisträgerin ist nicht nur in Bozen (immer 17.30h) sondern auch in Brixen (21/11) zu sehen. „Der Film hat eine Frau gemacht, die mich vorher gar nicht persönlich gekannt hat“, schreibt Elfriede Jelinek lobend und beschreibt, dass sie vor dem Dreh Angst vor dem Film hatte. Regisseurin Claudia Müller arbeitete mit Archivmaterialien, weil sich Jelinek schon länger aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Wie es dazu kommen konnte, beschreibt der Film auch.

Pasolinis dritter

Am 23. und 24.11. zeigt der Filmclub in der Pasolini-Reihe zu seinem 100. den dritten Teil der „Trilogia della vita“. Für „Il fiore di mille e una notte“ (zu Deutsch: „Erotische Geschichten aus 1001 Nacht“) ging Pasolini in den Orient. In großartigen Bildern erzählte er die einzelnen Geschichten und bekam dafür 1974 den Gran Prix der Jury beim Festival in Cannes. Dieser Film ist zwar nicht weniger freizügig als seine Vorgänger, wurde aber nur einmal angezeigt. Eine Anzeige, die sofort abgewiesen wurde. Publikum hatte er weniger.

OmU

Wie wertvoll es sein kann, Filme in Originalfassung mit Untertiteln sehen zu können, zeigen Ruben Östlunds sehenswerter „Triangle of Sadness“ (MO Filmclub) und Sophie Hydes „Good lock to you, Leo Grande“ (MO Filmclub) mit der großartigen Emma Thompson in der Hauptrolle. Synchronisiert ist die Ausnahme-Spielerin natürlich nur das halbe Vergnügen. Um Vergnügen geht es auch im Film. Die ältere Witwe in Pension will endlich ausprobieren, wie sich Sex anfühlen kann. Dazu engagiert sie Leo und es ergeben sich gleich mehrere Fragen. 

La stranezza

Der Film von Roberto Andò hat viel mit Theater zu tun. Andò ist auch Theatermann. Im Mittelpunkt stehen Nobelpreisträger Luigi Pirandello, eine Theatergruppe und die „Sei personaggi in cerca d’autore“ (1921). Zu Ende gedacht geht es um Fiktion und Realismus in der Kunst. Der Film kommt zwar etwas „altelet“ daher, hatte aber wohl alle Zutaten um zum erfolgreichsten italienischen Kinofilm des Jahres zu werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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