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„Ministerien einschalten“

Stau im Vinschgau

Alarmstimmung im Vinschgau: Ab 2025 wird die Luegbrücke in Nordtirol saniert. Starker Umwegverkehr durch den Vinschgau wird befürchtet. Was die Bürgermeister fordern.

von Karin Gamper

„Wir machen uns alle große Sorgen“, gesteht Dieter Pinggera, Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und Bürgermeister von Schlanders. Seit im Tal bekannt ist, dass die Luegbrücke auf der Brennerautobahn in Nordtirol ab 2025 einer Sanierung unterzogen und in der Folge rund zwei Jahre in beiden Fahrtrichtungen nur noch einspurig befahren wird, ist bei den Vinschgern Feuer am Dach. Starker Umwegreiseverkehr wird befürchtet, der die ohnehin schon angespannte Situation verschärfen könnte.

„Wir hatten unlängst Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider in der Bürgermeisterrunde“, berichtet Dieter Pinggera. Das Problem sei besprochen worden. „Derzeit gibt es jedoch noch keine gezielte Strategie“, sagt Pinggera. Er selbst glaubt, dass Gegenmaßnahmen schwer zu ergreifen sein werden, zumal mit der SS38 nur eine einzige Hauptdurchzugsstraße durch den Vinschgau führt. Gerade beim Flaschenhals in Töll drohe die Lage „sehr prekär“ zu werden. Die geplanten Entlastungsmaßnahmen wie Radunterführung und Kreisverkehr seien wahrscheinlich nicht zeitgerecht fertig.

Entsprechend besorgt zeigt sich auch Alois Forcher, der Bürgermeister von Partschins. Dort stehen in der Fraktion Rabland Staus heute schon an der Tagesordnung. „Allein können wir dieses Problem nicht lösen“, erklärt Forcher und hofft auf eine Intervention der Landesregierung. „Wenn es durch die Schließung der Luegbrücke zu einem starken Umwegverkehr kommt, dann ist das fatal für uns“, sagt Forcher. Es müsse unbedingt etwas getan werden.

Auch Josef Thurner, der Bürgermeister von Mals, sieht eine Blechlawine auf das Tal zurollen. „Wir machen uns Sorgen, auch weil wir bis heute nicht darüber informiert wurden, wie der Verkehr geregelt wird“. Das Land habe mittlerweile versprochen, auf Ministerebene in Italien und Österreich zu intervenieren, damit der Verkehr großräumig umgeleitet wird. „Es ist insgesamt ein dringendes Problem, das zu lösen ist“, fordert Thurner.

Was sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zu den Vinschger Nöten? „Wir werden im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten alle Maßnahmen ausschöpfen. dass man einen Ausweichverkehr über das Vinschgau unterbinden kann. Das Wichtigste im Moment ist aber, dass ein gut durchdachtes Baustellenmanagement geplant wird und man in Abstimmung mit Tirol die verschiedenen Szenarien bewertet. Dieses Thema ist ganz oben auf der Agenda, wenn wir uns mit dem neuen Tiroler Landeshauptmann Mattle und Mobilitätslandesrat Zumtobel demnächst treffen werden“.

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