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Frühe Hilfen

Das Präventionsangebot der Frühen Hilfen wird ausgebaut. Beim Netzwerktreffen der Fachkräfte und der freiwilligen Helfenden ging es um die konkrete Umsetzung.

Im Jahr 2016 als Pilotprojekt in den Sprengeln Bozen/Don Bosco und Bruneck gestartet, wird seit einiger Zeit an einem landesweiten Ausbau der Frühen Hilfen gearbeitet.

Gemeint ist damit ein sozio-sanitäres Angebot, das Familien in belastenden Situationen in Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren eines Kindes mit einem breiten Netzwerk an Unterstützungsdiensten zur Seite steht.

Am Donnerstag sind Fachkräfte und freiwillige Helfende zum Netzwerktreffen zusammengekommen. Neben einem Überblick auf den Stand der Dinge ging es dabei auch um den Blick auf die Situation in Österreich und Italien sowie um eine Weiterentwicklung zur Vertiefung der Angebote in Verbindung mit den Frühen Hilfen. „

„Dieses Netzwerk ist gerade deshalb so wichtig, weil es frühzeitig aktiv wird und als präventives Angebot spätere Interventionen vermeiden kann“, hob Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher in seinen Grußworten hervor.

Auch für Sozial- und Familienlandesrätin Waltraud Deeg seien die Frühen Hilfen eine wichtige, auszubauende Anlaufstelle für Familien: „Wir alle stoßen an unsere Grenzen, weil wir leider nicht so resilient sind, wie wir manchmal glauben. Doch die Frühen Hilfen zeigen Perspektiven auf, zeigen, dass der Zusammenhalt und das vernetzte Denken uns weiterbringen können.“ Darum gelte es die Vernetzung weiter zu stärken, auch anhand des heutigen Treffens und anhand von Tagungen.

Petra Frei, Direktorin des Amtes für Kinder- und Jugendschutz und Soziale Inklusion, und die Pflegedirektorin des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Marianne Siller, berichteten über die Anfänge der Frühen Hilfen in Südtirol und gaben einen Ausblick, welche Weiterentwicklung noch geplant ist. So gibt es Frühe-Hilfe-Teams bereits in den Einzugsgebieten Pustertal, Bozen und Salten-Schlern. Derzeit laufen die Vorbereitungen, um auch für Familien im Burggrafenamt, im Wipptal und im Vinschgau ein Angebot zu schaffen.

Für das Jahr 2023 sind bereits die Vorbereitungs- und Vernetzungsarbeiten in den Einzugsgebieten Eisacktal und Überetsch-Unterland geplant. Ziel sei es schließlich, sagte Amtsdirektorin Frei, das Angebot der Frühen Hilfe innerhalb 2025 Familien aus dem ganzen Land anbieten zu können. Neben Fachvorträgen konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Arbeitstischen einbringen und gemeinsam erarbeiten, wie die Angebote weiter vertieft werden könnten.

Was sind die Frühen Hilfen?

In den Einzugsgebieten Bozen, Pustertal und Salten-Schlern werden über die dort aktiven Frühe-Hilfe-Teams werdende Eltern und Familien mit Kindern im Alter von 0-3 Jahren in schwierigen Lebenssituationen beraten und begleitet. Häufig sind es dabei die Mütter, die sich an die Frühen Hilfen wenden. Manchmal geht es dabei nur um eine Information oder um die Weiterleitung an oder die Aktivierung eines geeigneten Angebotes.

Manchmal handelt es sich aber auch um eine Begleitung über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Die Gründe, warum die Frühen Hilfen aktiviert werden, sind vielfältige und reichen von einer Überforderung (auch in Hinblick auf die Anforderungen, die die Eltern an sich selbst stellen) über fehlende familiäre und/oder soziale Netze hin zu Bindungsschwierigkeiten, finanziellen Problemen oder auch gesundheitlichen Problemen eines Familienmitgliedes.

Informationen zu den Frühen Hilfen gibt es in den jeweiligen Sozial- und Gesundheitssprengeln sowie online unter www.provinz.bz.it/fruehehilfen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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