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zebra. auf dem Podium

David Delgado von “Curbside Chronicle” (Oklahoma City), Alessio Giordano und Lisa Frei von “zebra.” (Südtirol), Stefano Lampertico von “Scarp de‘ tenis” (Mailand) – Foto: Andrea Cherchi

Das Team der Südtiroler Straßenzeitung „zebra.“ traf in Mailand kürzlich auf Kolleg*innen von 48 Straßenzeitungen aus 24 verschiedenen Ländern und konnte seine Erfahrungen auf dem Speaker-Podium einbringen.

Nach der Sommerpause und einer erfrischenden Spezialausgabe in Zusammenarbeit mit Design-Student*innen der Universität Bozen ist zebra. seit dem 10. Oktober wieder im üblichen Kleid zurück auf Südtirols Straßen. Auf dem Cover der neuen Ausgabe ist „Promi“ Thomas Hochkofler zu sehen. Er leitet das Thema der Herbstausgabe ein: Mal unterhaltsam, mal nachdenklich, mal kritisch geht es darin um allerhand „Tierisches“.

Knapp vor dem Erscheinungsdatum der neuen Ausgabe kam das zebra.Team vom heurigen Weltkongress der Straßenzeitungen in Mailand zurück. Organisiert vom Internationalen Netzwerk der Straßenzeitungen „INSP“ und der Mailänder Straßenzeitung „Scarp de tenis“ nahmen diesen Herbst über 100 Vertreter*innen von 48 Straßenzeitungen aus 24 verschiedenen Ländern am Summit teil. Vorträge, Diskussionen und Workshops zu den Themen Journalismus, Sozialarbeit, Aktivismus und Menschenrechte boten wertvolle Gelegenheiten zum Austausch, zum Voneinander Lernen und zur gegenseitigen Bestärkung.

Während des Kongresses wurden einige innovative Initiativen der teilnehmenden Straßenzeitungsprojekte vorgestellt. Das Team von „Curbside Chronicle“ aus Oklahoma City stellte beispielsweise das Projekt „Curbside Flowers“ vor. Die amerikanische Straßenzeitung hat ein Blumengeschäft eröffnet, um den Menschen im Projekt ein zusätzliches Einkommen und eine Ausbildung im Verkauf zu ermöglichen. Das Team der griechischen Straßenzeitung „Shedia“ stellte hingegen das Thema der Barrierefreiheit in den Fokus und präsentierte ihre erste Ausgabe in Blindenschrift.

Das Team aus Südtirol teilte sich hingegen die Bühne mit einem Vertreter des UNHCR. zebra.Redakteur Alessio Giordano sprach von seinen Erfahrungen bei der Unterstützung von Asylsuchenden und Verkäufer*innen mit Fluchterfahrung. Diese Zielgruppe macht rund 80 Prozent der Teilnehmer*innen des zebra.Sozialprojekts aus.

„Deshalb fokussiert sich unsere Sozialarbeit auf die Arbeits- und Wohnungssuche und vor allem auf bürokratische Hilfestellungen“, so Giordano.

Gab es im Jahr 2021 noch 89 Millionen Zwangsmigranten auf der Welt, so wird erwartet, dass bis Ende 2022 die 100-Millionen-Marke weit überschritten wird. Aus diesem Grund folgert das zebra-Team: „Straßenzeitungen haben die Aufgabe, die Komplexität und Verzerrungen gesellschaftlicher Systeme aufzuzeigen und marginalisierten Menschen, darunter auch Geflüchteten, eine Stimme und Raum zu geben.“

Der nächste „Global Street Paper Summit“ wird 2024 in Oregon in den Vereinigten Staaten stattfinden. Dass das zebra.Team auch dorthin reisen wird, ist unwahrscheinlich. Nichtsdestotrotz wird es in Kontakt mit dem Netzwerk bleiben und gemeinsam mit der Herausgeberin OEW-Organisation für Eine solidarische Welt in Südtirol weiterhin innovativ, kreativ und kritisch an der Vision einer gerechten und vielfältigen Gesellschaft arbeiten.

zebra.Verkäufer Ionel Cirparci mit der aktuellen zebra.Ausgabe (Foto: Anna Mayr)

 

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