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Der Coming-Out-Tag

Anlässlich des Internationalen Coming-Out-Tages, der immer am 11. Oktober begangen wird, hat die Arbeitsgruppe „Glaube & Homosexualität“ der Diözese Bozen-Brixen weitere Videoclips online gestellt, in denen sich Menschen zum Thema der Geschlechtervielfalt innerhalb der Kirche äußern.

Der Internationale „Coming-Out-Day“ ist in den 1980er-Jahren in den USA ins Leben gerufen worden, nachdem erkannt wurde, dass die Begegnung mit Menschen und ihren Lebensgeschichten am besten dazu beitragen kann, Vorurteile abzubauen und diskriminierendem Verhalten vorzubeugen.

Zum Coming-Out-Tag hat die AG „Glaube & Homosexualität“ auf der Homepage www.bz-bx.net/de/homosexualitaet weitere Videostatements online gestellt, in denen Menschen Antworten auf verschiedene Fragen zu Kirche und Sexualität geben.

„Wenn Menschen und die in den Videos getroffenen Aussagen dazu beitragen können, dass wir in unserem Land und in unserer Kirche ins Gespräch kommen, dann hätte unsere Initiative schon ein wichtiges Ziel erreicht,“ so Johanna Brunner, Leiterin des Amtes für Ehe und Familie und Koordinatorin der Arbeitsgruppe „Glaube & Homosexualität“.

Johanna Brunner (im Bild mit Paolo Renner)

Die Videoclips sollen sensibilisieren und dazu beitragen, Barrieren, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen sowie auf die Situation nicht binärer Menschen in der Diözese aufmerksam zu machen. Sie eignen sich für das Teilen in den sozialen Netzwerken und auch als thematischer Einstieg, etwa in Diskussionsrunden, Gruppentreffen, im Unterricht usw.

Die Arbeitsgruppe zu Glaube und Homosexualität engagiert sich seit einem Jahr dafür, dass sich Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung in der Kirche beheimatet fühlen können. Amtsleiterin Brunner bringt die Zielsetzung der Arbeitsgruppe auf den Punkt:

„Es geht uns um ein gemeinsames Unterwegssein in den Fragen des Lebens und des Glaubens, bei dem spürbar und erfahrbar werden soll, dass Menschen auf ihrem manchmal schwierigen Lebensweg nicht allein sind.“

Erste Projekte hat die achtköpfige Arbeitsgruppe bereits verwirklicht: eine Wanderausstellung sowie das Videoprojekt, das laufend – wie jetzt zum Coming-Out-Tag – um weitere Clips ergänzt wird. Die Wanderausstellung „Unsichtbar sichtbar – Gleichgeschlechtlich Liebende in der Kirche“ zeigt die Lebensgeschichten von queeren Menschen in Südtirol. Die Ausstellung will informieren, sensibilisieren und Gelegenheit bieten, über das Thema „Glaube und Homosexualität“ ins Gespräch zu kommen und Menschen zu vernetzen.

Die lebensgroßen Figuren können von Pfarreien, Gruppen, Vereinen und interessierten Organisationen ausgeliehen werden. Partnerinnen und Partner des Ausstellungsprojektes sind der KVW Bezirk Bozen, die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste (AGJD) und Südtirols Katholische Jugend (SKJ).

Der Arbeitskreis „Glaube&Homosexualität“ trifft sich monatlich und ist dem diözesanen Amt für Ehe und Familie (0471/306 283, [email protected]) zugeordnet.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • rumer

    Geschlechtervielfalt? Es gibt nur zwei Geschlechter, männlich und weiblich. Man kann eines oder aber gar keines haben. Beide zu haben ist bei Menschen nicht bekannt, wohl aber bei z. B. einer Fischart.
    Wer wem wann wie was warum wohin steckt, nennt man sexuelle Orientierung.

  • pingoballino1955

    Zum Coming Out Tag,liest mal das neue Testament und die Bibel,was da diesbezüglich drinsteht und hört auf zu HEUCHELN,nur weil euch die Schafe weglaufen habt ihr jetzt plötzlich die Homo/Lesben/Transgender und Co Comiunity entdeckt.SCHÄMT EUCH!!

    • artimar

      @pingoballino inwiefern bringen uns Anwürfe wie Heucheler … weiter? Kennen Sie die Bibel, Exegese, die Geschichte der Sexualität im jüdisch-christlichen Kontext? Schreiben Sie doch darüber.
      Jesus, so jedenfalls die Überlieferung, hat maßgeblich doch nur einziges verbindliches Gebot und zwar ein Liebesgebot gegeben.
      Im Mangel an Lauterkeit (Grundvertrauen) und in Ersatzhandlungen, z.B. durch nicht notwendige Anhäufung von Dingen, hat er das Hindernis gesehen (vgl. Gleichnisse).
      Ob nun in der Ringinschrift der Margarete von Tyrol „Liebes steter (M)angel“ … oder in The Beatles‘, All you need is Love wurde das so verstanden.

  • kirchhoff

    Diese Klimmzüge der Kirchen sind allzu durchschaubar und dienen vermutlich nur dazu, die eigene Sexualität zu legitimieren um nicht strafrechtlich belangt zu werden…

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