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„Es ist noch viel zu tun“

Julia Unterberger

Die Zahl der Strafverfahren wegen Misshandlung oder Tötung von Tieren ist in Südtirol um 15 Prozent gestiegen.

Julia Unterberger schickt voraus:

„Das neue Parlament muss den Einsatz für mehr Tierschutz fortsetzen. Dieser ist in der letzten Legislatur in den Verfassungsrang erhoben worden. Diesem Schritt muss eine grundlegende Umgestaltung der diesbezüglichen Rechtslage erfolgen.“

Und anlässlich des Welttierschutztages präsentierte die SVP-Senatorin beklemmende Zahlen.

Laut dem so genannten Zoomafia-Bericht der italienischen Tierschutzvereinigung LAV sei die Zahl der Strafverfahren wegen Misshandlung, Tötung oder nicht artgerechter Haltung von Tieren in Südtirol zwischen 2020 und 2021 um 15 Prozent gestiegen, so Unterberger. 

„Die derzeit bestehenden Normen und Sanktionen für diese Straftaten sind völlig unzureichend“, so die Tierschützerin und Juristin. Meist werde lediglich eine Geldstrafe festgesetzt, die weder abschreckend wirke noch im Verhältnis zum oft großen Leid der Tiere stehe, so Julia Unterberger.

Im Justizausschuss des Senats seien deshalb mehrere Gesetzentwürfe eingebracht worden – darunter einer von ihr selbst  – um den Tierschutz zu erhöhen und die Sanktionen für alle Straftaten gegenüber Tieren zu verschärfen, so Unterberger weiter. „Leider scheiterte die Umsetzung dieser Gesetzesentwürfe an der vorzeitigen Beendigung der Legislaturperiode.“

Dennoch seien in dieser Legislatur einige Schritte in die richtige Richtung gemacht worden. 

Es seien Pelzfabriken verboten werden. „Und innerhalb des Jahres 2026 wird auch das Kükenschreddern untersagt“, so Unterberger. Die Senatorin weiter: „Andererseits aber gelten Tiere im italienischen Zivilrecht immer noch als bewegliche Sachen. Im Strafrecht ist das geschützte Rechtsgut nicht das Tier, sondern das menschliche Empfinden für dieses.“

Die Europäische Union hat hingegen schon mit Vertrag von Amsterdam 1997 festgelegt, dass Tiere fühlende Wesen sind. 

Darüber hinaus gelten die Normen des Strafgesetzbuches in vielen Bereichen, nicht oder nur teilweise, und zwar für die Zucht, die Schlachtung, den Transport, den Zirkus, den Zoo, sowie für erlaubte Veranstaltungen mit Tieren und für die Jagd, so Unterberger. „Die Ausnahme gilt also für ca. 80 Prozent der Tiere. Für diese sind leider viele grausame Praktiken völlig legal.“

Im Bereich des Tierschutzes gebe es also noch viel zu tun. „Ich hoffe, dass die begonnene Arbeit in der neuen Legislaturperiode abgeschlossen werden kann“, so die SVP-Senatorin abschließend.

Foto: 123rf

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Kommentare (5)

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  • rumer

    Die Tiere schützt man am besten mit dem Abschuss der Wölfe!

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    Das dürfte sehr viel damit zu schaffen haben immer mehr tierschützende Selbstbeauftragte und wie Pilze aus dem Waldboden schiessende Tierschutzvereine suchen ihre Lebensberechtigung.
    Die streifen gern über Bauernhöfe und suchen nach vermeintlichen Misständen, da ist der Hofhund an der 10-Meterkette oder die Hofsau mit Nasenring ein Riesenskandal und gelangweilte Redakteure füllen gern ihre Spalten mit den eingesandten Empörungspamphleten. bringt Klicks, bringt Werbung.Symbiose heißt das..
    Bei vielen dieser Vereine handelt es sich um Schlechtgewissenindustrie, deren Drückerkolonnen stehen gern vor Supermärkten oder treiben sich Sonntags vor Gotteshäusern herum um Omi und Opi einen Spendenvertrag aufzuschwatzen.

    Komisch, wenn so ein herbeigeklatschtes Grossraubvieh sich an einer Kleinviehherde gütlich tut und hier und da mal einen Fleischbrocken herausreißt damit das betroffene Tier über Táge elendig Zugrundegeht dann wird geschwiegen wie gefrorener Granit.

    Das sind zu 90 % Pharisäer 2.0 und Politiker sollten aufhören denen nach dem Maul zu reden.

    Gruß aus den Niederlanden

  • gerhard

    Das ist doch absoluter Schwachsinn, was Du da wieder mal schreibst, Andreas.
    Der Hofhund an der 10 Meter Kette ist, wie auch der Nasenring beim Schwein kein vermeintlicher Missstand, sondern eine hundsgemeine Riesensauerei.
    Ist es denn in Ordnung, Tiere derart rücksichtslos zu quälen?
    Wer hier vom „vermeintlichen Missstand“ redet, der hat sie doch nicht mehr alle!
    Bleib Du in den Niederlanden, da hat Holland einen Ingenieur mehr und Südtirol einen Trottel weniger.
    Beim Rest hast Du sicher Recht, aber ein solch teilnamsloses und populistisches Geschwafel über Hund und Sau erhöht meinen Blutdruck nachhaltig.

    • andreas1234567

      Hallo @gerhard,

      wir haben wohl bei Sau und Hofhund die gleichen Südtiroler Aufreger im Kopf.

      Es ist halt so, der Hofhund muss an die Kette weil der den Hof bewachen soll und die Hofleute am und um den Hof zu schaffen haben.Wenn die Hofleute daheim sind ist er wieder frei..Und wir reden hier wirklich von Zehnmeterkette.

      Die Nasenringsau war auch dem Umstand geschuldet, Freilauf auf einer Hütte gegen diese Einschränkung damit die sich nicht wie Sau benehmen und das Hüttengelände umgraben.
      Ich hab die Sauviecher selbst gesehen, die haben sich füttern lassen und waren gewiss nicht frustriert in ihrem Freilaufleben.

      Das ist einfach nur Idiotenterror wenn Wohlmeinende auf Hütte, Alm und Berghof umherstreifen um was „für die Tiere“ zu unternehmen.

      Auf Wiedersehen in Südtirol

  • kritiker

    Wer hat all die gerissenen Schafe vor den Wölfen geschützt??

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