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„Ultrarechte Brüder“

Tony Tschenett

Eine Stimme für Fratelli d’Italia und Giorgia Meloni ist eine Stimme gegen die Autonomie, warnt der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB).

„Die Autonomie muss ins Gesamtspektrum der nationalen Einheit eingegliedert sein.“

Dieser Satz von Giorgia Meloni zeige, so Tony Tschenett, Vorsitzender des ASGB, worum es den ultrarechten „Brüdern Italiens“ wirklich geht, auch wenn sie sich aktuell als Wolf im Schafspelz tarnen. Die Absichten der Fratelli d’Italia, die sich hinter Melonis Aussagen verbergen, werden immer dieselben bleiben. Die Autonome Provinz Bozen nämlich langfristig noch stärker an die Regionen ohne Sonderstatut anzugleichen.

„Jene Südtiroler, die am Sonntag ihr Kreuz bei den Fratelli d’Italia machen, müssen sich bewusst sein, dass sie damit zur zukünftigen Beschneidung des Autonomiestatutes beitragen. Die Südtiroler Autonomie ist und bleibt, wenn auch an manchen Stellen verbesserungsdürftig, die hart erkämpfte Grundlage unseres Wohlstandes. Der deutschen und ladinischen Volksgruppe in Südtirol steht eine Einwohnerzahl von ca. 59 Millionen Italienern gegenüber. Wenn wir es zulassen, oder gar selbst mit einer Wahl von Melonis Partei dazu beitragen, dass unsere Minderheitenrechte beschnitten werden, dann berauben wir uns selbst unserer Autonomie und somit der Identität unserer beiden Volksgruppen. Die Südtirol Autonomie wird trotz einiger Makel weltweit als eines der Vorzeigemodelle geschätzt“, schreibt der ASGB-Chef in einer Aussendung.

Ihm sei bewusst, so Tschenett, dass die Fratelli d’Italia in ihrem Wahlprogramm viele Punkte anführen, die der Bevölkerung unter den Nägeln brennen. Wenn man im Umkehrschluss aber darüber nachdenkt, welcher Schaden entstehen würde, sollte Südtirol sukzessive zu einer simplen italienischen Region verkommen, dann seien dies nur Problemchen im Vergleich zur zu erwartenden Verschlechterung im Hinblick auf lokale Wirtschaft und Minderheitenrechte.

Aus diesen Gründen appelliert der ASGB an die Bevölkerung Südtirols, die Fratelli d’Italia unter keinen Umständen bei der kommenden Wahl am Sonntag zu unterstützen, aber dennoch zahlreich zur Wahl zu erscheinen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • 2xnachgedacht

    herr tschenett, sie haben in ihrem statement vergessen zu erwähnen, daß es auch ultralin*g*e brüder u schwestern gibt = keinen deut besser.

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    bislang gab es nur verklausulierte „Wahlempfehlungen“ man möge bei der Wahlentscheidung doch bitte auf Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Völkerfreundschaft“ achten.

    Diese Aussendung hat Klartext , der Mut ist zu respektieren.

    Mit fiesem Grinsen muss ich aber feststellen die Aussendungen des Herrn Tschenett würden auch wohlfeil auf sie Seite des SSB passen und wären sie vor einigen Monaten so geäussert worden wäre der Gewerkschafter zumindest medial in die nächste Karsthöhle geworfen worden.

    Bin leider komplett innerlich zerrissen, mich freut es diebisch um die Hintern die auf der“wir müssen Rom gehorchen“ Herdplatte sitzen andererseits zieht aus Rom eben nichts Gutes für das traditionelle Südtirol hinauf.

    Gott schütze Südtirol

  • andreas

    Bei Parlamentswahlen gibt es für Südtiroler mit einem Minimum an politischer Bildung keine Alternative zur SVP.

  • 2xnachgedacht

    schlimm, wenns so ist… dann ist im vorfeld (jahre oder jahrzehnte) so einiges..fast alles- schiefgelaufen.

  • ostern

    @Andreas
    Warum sollte ich diese Lobby-
    und Freuderlpartei wählen?
    Halte nichts von diesen drittklassigen Politiker Südtirols.

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