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Junges Kunsthandwerk im Rampenlicht

(v.l.) Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen; Filip Piccolruaz, Obmann der Berufsgruppe Kunsthandwerk lvh.apa; Veronica Caterisano, UNIKA; Patrick Obkircher, UNIKA; Matthias Kostner, Präsident UNIKA; Landesrat Daniel Alfreider und Hannes Mussak, Vizepräsident lvh.apa.

Die jährliche Grödner UNIKA-Kunstmesse geht in die 28. Runde. Vom 1. bis 4. September werden im Tennis Center in St. Ulrich/Runggaditsch rund 200 Werke von 28 UNIKA-Mitgliedern ausgestellt. Erwartet werden mehr als 4.000 Gäste.

 An einem lässt der neue Präsident der Künstlervereinigung UNIKA Matthias Kostner von Anfang an keinen Zweifel: „Kunsthandwerk allein ist nicht genug, es muss sich stets neu erfinden, es braucht die Kunst, es braucht die jungen Kreativen, die mit neuen Materialien experimentieren und frische Ideen einbringen, ohne auf die Erfahrung der Älteren zu verzichten.“

Gleich vier junge Talente kann der neue Präsident bei der heurigen UNIKA-Kunstmesse im Tennis Center in St. Ulrich/Runggaditsch erstmalig präsentieren, allesamt sind sie Absolvent:innen der „Cademia“ – Landesberufsschule für Kunsthandwerk und Kunstgymnasium in St. Ulrich. Eine von ihnen ist Veronica Caterisano: Die 30-jährige Grödnerin hat ihre Leidenschaft fürs Malen erst vor kurzem zum Beruf gemacht und freut sich deshalb umso mehr, ihre Porträts auf der Kunstmesse präsentieren zu dürfen. „Das gemeinsame Schaffen und der Austausch von langjährigen Erfahrungen und junger Kreativität inspiriert und motiviert uns,“ so Caterisano. Auch für die drei jungen Bildhauer Florian Tschurtschenthaler aus Sexten, Patrick Obkircher aus Welschnofen und Rupert Elias Kreuzer aus Großarl bei Salzburg öffnet sich ein neues Kapitel. Sie steuerten bereits 2021 als Gäste der UNIKA Kunstwerke bei und wurden nun als vollwertige Mitglieder aufgenommen.

Holz ist nach wie vor der wichtigste Werkstoff, doch seine Monopolstellung hat er eingebüßt. Der Welschnofener Patrick Obkircher etwa arbeitet mit Gips und Silikon, Valeria Stufflesser fertigt ihre Figur mit dem Titel „Das eherne Zeitalter“ aus Lindenholz, Montageschaum und Asphalt. Auch formal ist die Experimentierlust groß. Der Salzburger Kreuzer lässt allerhand Tiere aus einer Zirbelholzstatue herauswachsen und damit das posthumane Zeitalter anbrechen, am stärksten an der Grödner Holzschnitztradition orientiert sich Florian Tschurtschenthaler aus Sexten.

Dass es Nachwuchssorgen gibt, will der Obmann der Berufsgruppe Kunsthandwerk des lvh.apa, Filip Piccolruaz, nicht verhehlen. Es gebe leider wenig Jugendliche, die den Bildhauerberuf ergreifen wollen – „Von Kunst zu leben, ist halt eine Kunst“ –  doch es gehe wieder langsam aufwärts. Entscheidend sei der Zusammenhalt: „Alle Künstler:innen sind so verschieden in ihrem Stil, und doch bilden sie eine starke Einheit. Genau das macht Kunst aus – Einzigartigkeit, Authentizität und die Menschen, die dahinterstecken.“

Rund 200 Werke von 28 UNIKA-Mitgliedern – 17 Bildhauer:innen, zwei Drechsler, acht Maler:innen und ein Fotograf – sind vom 1. bis 4. September im Tennis Center in St. Ulrich/Runggaditsch bei der 28. Ausgabe der UNIKA zu sehen. Von figurativer Kunst über abstrakte Kunst bis hin zu Fotografie und NFT Kunst ist alles dabei. Neben den vier jungen Künstler:innen stellen 24 langjährige Mitglieder aus: Alfons Runggaldier, Andrea Perathoner, Andreas Bauer, Armin Grunt, Biz, Chelita Zuckermann, Christian Stl, Diego Deiana, Egon Digon, Georg Demetz Pilat, Günther Runggaldier, Helene Demetz, Helmar Demetz, Ivo Piazza, Lorenz Demetz, Lukas Mayr, Matthias Kostner, Roland Perathoner, Simon Oberbacher, Stefan Perathoner, Valeria Stuflesser, Viktor Senoner, Walter Pancheri und Werner Dejori.

Eröffnet wird die Kunstmesse am 31. August um 18.00 Uhr.

Tickets können erstmals online unter www.unika.org und www.valgardena.it  sowie direkt an der Kasse der Kunstmesse erworben werden (Eintritt: 10,00 €, frei für Besucher unter 18 Jahren). Zudem steht ein kostenloser Shuttledienst an allen vier Messetagen zur Verfügung, der von 10:00 bis 18:30 Uhr alle 30 Minuten vom kleinen Antoniusplatz in St. Ulrich zum Tennis Center in Runggaditsch und von 10:15 bis 19:15 Uhr wieder retour fährt.

Ein weiteres Highlight der Messe ist die UNIKA’s Long Night am 2. September, bei der die Kunst zwischen 20:30 und 23:30 Uhr unter dem Motto ¡Noche UNIKA! von lateinamerikanischen Klängen und Tänzen sowie exotischen Cocktails stimmungsvoll untermalt wird. Der Eintritt zur UNIKA’s Long Night beträgt 15,00 € inkl. Cocktail (frei für Besucher unter 13 Jahren). (hs)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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