Meini vs. Laubensassa
SVP-Senator Meinhard Durnwalder hat die Laubensassa auf 100.000 Euro Schadenersatz verklagt.
Die „Klageschrift“ wurde der TAGESZEITUNG am Donnerstag zugestellt.
Der SVP-Senator und Rechtsanwalt Meinhard Durnwalder hat die TAGESZEITUNG auf Schadenersatz verklagt, weil er sich von der Laubensassa beleidigt fühlt.
Um was geht es?
Im Rahmen der Berichterstattung zur Bau-Affäre rund um den SVP-Landtagsabgeordneten Manfred Vallazza hat auch die Laubensassa ihren Senf dazugegeben.
In Anlehnung an den Umstand, dass die von Meinhard Durnwalder vertretene Gemeinde Wengen ein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht verloren hat – oder besser gesagt: das Gericht hat einen von Anwalt Durnwalder eingebrachten Rekurs abgewiesen –, ulkte die Laubensassa mit dem Spruch: „Will der Gadertaler Bauer den Prozess verlieren, muss er den Meini als Advokat engagieren.“
Darunter stand geschrieben: „Gadertaler Sprichwort.“
Meinhard Durnwalder ist der Ansicht, dass die Laubensassa mit ihrem Beitrag „bei der Leserschaft die nachweislich wahrheitswidrige Deutungsperspektive“ erzeugt habe, dass er, Durnwalder, vor Gericht den Landwirt Manfred Vallazza vertreten hätte. „Außerdem“, so Anwalt Meinhard Durnwalder in seiner Klageschrift, „schreibt der Beitrag (der Laubensassa, Anm. d. R.) dem Rechtsanwalt Meinhard Durnwalder auch noch Fehlleistungen und Inkompetenz zu.“
Damit werde Rechtsanwalt Durnwalder gegenüber der Leserschaft „das Stigma des zum Scheitern verurteilten Rechtsanwalts zugeschrieben“.
Durnwalder schreibt weiter:
„Aufgrund der unwahren, stigmatisierenden, despektierlichen und unangemessenen Darstellungen sind die Ehre, das Ansehen, die berufliche Reputation und die persönliche Identität von RA Meinhard Durnwalder erheblich verletzt worden.“
Der Beitrag der Laubensassa verletze sein Ansehen gegenüber seinem Kundenstamm, gegenüber potenziellen Kunden sowie gegenüber der Südtiroler Anwaltschaft, so dass ihm ein vermögensrechtlicher Schaden „in Bezug auf die Schmälerung künftiger Geschäftschancen“ entstehe.
Durnwalder macht auch einen „nichtvermögensrechtlichen Schaden“ geltend, da er – Zitat aus der Klageschrift – „nach der Veröffentlichung der unsäglichen Darstellungen in seiner täglichen Lebensführung beeinträchtigt worden ist und den entsprechenden Beitrag mehrmals mittels WhatsApp zugesandt erhalten hat bzw. von Kunden in der Öffentlichkeit darauf angesprochen worden ist.“
Durnwalder schreibt weiter, dass die Laubensassa eine satirische Komikfigur darstellen sollte, in Wirklichkeit erfülle sie aber nicht die Funktion der Satire, sondern diene dem Medium auch dazu, bestimmte Inhalte der Berichterstattung zu akzentuieren. „Der Deckmantel der Satire dient somit allein dazu, bestimmte Aussagen, die ein Journalist in einem Artikel der jeweiligen Ausgabe loswerden will, vermeintlich straffrei zu setzen“, so Durnwalder.
Meinhard Durnwalder macht gegenüber dem Gericht einen Schadenersatz von insgesamt 100.000 Euro geltend.
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Kommentare (37)
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foerschtna
Ich hatte schon immer den Verdacht, daß die Laubensassa eine Schwurblerin ist. Unfassbar, daß sie es unter dem Deckmantel der Satire wagt, mit ihrem Geschwurbel einen Senator der Republik ins Lächerliche zu ziehen. Wo kommen wir denn hin, wenn Satire alles darf ? Nicht nur Hass im Netz und Winnetoubücher, auch Satire im Netz sollte endlich verboten werden ! Und auch das Geschwurbel ! Das beste für das Volk wäre ohnehin, wenn es ausschließlich von den Hofberichterstattern der Regierungen informiert würde.
criticus
Stimmt es, dass das Südtiroler Volk von den Hauptverantwortlichen des Abhörskandals „Freunde m Edelweiß“ Schadenersatz in Millionenhöhe bekommt?
heracleummantegazziani
Sie haben der Laubensasa soeben den Rang abgelaufen!:))))) Chapeau.
andreas
Natürlich dient Satire dazu, unbequeme Halbwahrheiten und Wahrheiten ironisch und überspitzt unter die Leute zu bringen. Dafür wurde sie ja geschaffen.
Und wenn jemand nicht zwischen Berichterstattung und Satire unterscheiden kann und die Laubensassa als bare Münze nimmt, liegt das Problem wohl nicht bei der Laubensassa.
Er ist Politiker und verteidigt diese Vorgehensweise, welche von einem Gericht eindeutig als illegal gewertet wurde.
Wobei er sich als Politiker eigentlich für das Wohl der Gesellschaft einsetzen sollte und nicht dafür, dass Einzelne unberechtigterweise Steuergelder kassieren.
fliege
Nur noch peinlich dieser Politiker…..
heracleummantegazziani
Der Senator mit dem klingenden Namen handelt offenbar immer nach dem italienischen Spruch „Mettere il culo davanti alla pedata“.
Im Überlebenstraining lernt man, dass man nicht zu wild um sich schlagen soll, wenn man im Treibsand steckt, weil man sonst total untergeht. Vielleicht sollte der Senator mit dem klingenden Namen diese Empfehlung beherzigen.
paul1
Mein Gott, die Leute vertragen einfach keinen Spass mehr. Wenn das so ist, müßte man den ganzen Komikern das Mundwerk verbieten unter anderem auch den „Luis von Ulten“.
besserwisser
beste werbung für die laubnsassa!
danke tz!
brutus
Diese Aktion zeigt mir, dass bei „Meini“ und der ganzen SVP der Hut brennt! Ich wette mit Herrn Achammer, dass ohne Parlamentswahl diese Klage ausgeblieben wäre!
Ich hoffe er nimmt die Wette in „zeitnaher“ Zukunft an (wie er es im Fall Valazza versprochen hat).
bettina75
Jo, ober wählen tua i in Herrn trotzdem nitt.
hallihallo
wenn bei uns „avvocati“ urlauben wollen, löschen wir die anfragen.
denen kostet ein prozess nichts und das wird halt gerne ausgenutzt. müßten sie einen rechtsanwalt bezahlen, würden sie wohl selten klagen.
franz19
Er verklägt die Laubensassa und er klagt für die Gemeinde Wengen gegen das Land für die Privatinteressen des Herrn Valazza und die Gemeinde zahlt mit Steuergelder…
Und solche Politiker schicken wir nach Rom….na schlimmer gehts nicht mehr!!!
schwarzesschaf
Ja wenn einmal ein witz über einen selber gemacht wird dann lacht man nimmer. Und der soll uns in rom vertreten????? Hoffn wif mal das es in pustertal eine protestwahl gibt und ohne meini endet
leser
Des loppn braucht ihn lei nett zi wähln nocha vertrietet er gor nichts
Versteaht des nett dass ich echtn loppn die wähler sein
esmeralda
Ach leser, isch dir a Laus über die Leber gelaufen?
pingoballino1955
esmeralda…….na,dr leser hot lei di Wohrat gsogg! Hosch nix verstondn?
tirolersepp
Mir scheint der Meini etwas nervös zu sein !
Cool bleiben Meini !
artimar
Oh man oh man, oh Meini!
Wie kann man mit einer solchen Klageschrift sich freiwillig auch noch selbst zur eigen akzentuierten Figur machen?
Karikatur heißt im Wesentlichen, wie wir noch alle in der Pflichtschule gelernt haben, Akzentuierung. Nach Kurt Tucholsky darf sie sogar alles.
Im Unterschied zu Anwälten mit Akzentuierungspotential — wer erinnert sich nicht an Zeller — ist unsere Laubensassa doch stets stilvoll, augenzwinkernd und liebenswert. Es gibt eindeutig ein Missverhältnis bei diesem SVP-Personal für das Parlament. Juristinnen und Juristinnen, besonders jene mit gerichtlicher Zulassung, die sich neben ihren Politbezügen noch einen Nebeneinnahmen lukrieren und die Liste der Meistverdiener-innen toppen, sind im it. Parlament eindeutig überrepräsentiert. Wir brauchen jedenfalls Laubensassas (d.w.m.).
pingoballino1955
artimar……..kennt der Mann Tucholski?????? Würde mich wundern!
artimar
@“pingoballino“
Es handelt sich wohl auch eine der sogenannten SLAPPs, ein Akronym für: „strategic lawsuits against public participation“ es sind missbräuchliche Einschüchterungsklagen.
kirchhoff
jo mei(ni) deine sorgen möchte ich haben…
sougeatsnet
Meini, Meini, schlimmer gehts immer.
Das sind unsere Vorzeigekandidaten! Einfach nur zum Schämen. Wie dumm muss man sein, ihn zu wählen.
Achjammer, wo bleibt die Moral?
martp
ein kleingeist wer die satire angreift. STOPP DURNI JR!
tirolersepp
Klarer Schuss ins eigene Knie !
heracleummantegazziani
Er hat auch schon einer Südtiroler Bezirkszeitung eine Klage angedroht, weil er dort in einer sarkastischen Kolumne verrissen wurde. Was er dabei wohl ausgeblendet hat, war, dass der Artikel auf seinen eigenen Zitate basiert, also inhaltlich absolut wahr ist.
Aus der Richtigstellung, auf der er bestanden hatte, wurde dann ein biederer Leserbrief (weil es eben keine Richtigstellung geben hätte können) mit eingewebter Drohung.
Scheint Stil von Durnwalder zu sein, Medien zu verklagen oder verklagen zu wollen.
pingoballino1955
Di Oltn hom gsogg,mitn redn kimp ma zom,nit mitn klogn!!! Weart in Junior a nit viel nutzn,er verliert höchstns an sich selbst. Valazza losst griassn!