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„Das reicht nicht“

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Südtirols Kleinkindbetreuerinnen fordern angemessene Rahmenbedingungen – der Landtag hat zwei entsprechende Beschlussanträge aber abgelehnt. Ende August soll eine Anhörung zum Thema stattfinden. 

von Lisi Lang

Der Tenor bei der Pressekonferenz, die am Dienstag vom Landesverband der Sozialberufe einberufen wurde, war klar: „So kann es einfach nicht weitergehen“. Die Kleinkindbetreuerinnen in Südtirol sind am Ende ihrer Kräfte: Meldungen von Personalmangel, schlechter Bezahlung, einem zu hohen Betreuungsschlüssel und – als Folge von alledem – Überlastung werden immer häufiger. „Es muss einfach dringend gehandelt werden – sonst werden in einigen Kitas die Lichter ausgehen“, erklärte Martha von Wohlgemuth, Geschäftsführerin des Landesverbandes der Sozialberufe, auf einer Pressekonferenz am Dienstag.

Die prekäre Situation in den Südtiroler Kitas war gestern auch Thema im Südtiroler Landtag. Sei es das Team K als auch die Grünen haben Beschlussanträge eingebracht, um die Forderungen der Kleinkindbetreuerinnen nach angemessenen Rahmenbedingungen, einer Lohnerhöhung und einer Senkung des Betreuungsschlüssels an die politischen Verantwortlichen heranzutragen – und damit eine Verbesserung der Lage zu erreichen. „Wir haben wirklich längst überfällige Maßnahmen vorgeschlagen, die dringend umzusetzen sind“, erklärte Maria Elisabeth Rieder vom Team K. „Eine Kleinkinderbetreuerin hat mit berichtet, dass sie samstags in ein Hotel putzen gehen muss, um ihre Wohnung bezahlen zu können – und das kann es wirklich nicht sein“, betonte die Landtagsabgeordnete des Team K.

In die gleiche Kerbe schlug Brigitte Foppa von den Grünen: „Die Kinder, die in den Kitas betreut werden, sind immer jünger: Immer öfter müssen die Betreuerinnen auch drei Monate alte Kleinkinder versorgen und man muss sich nur vorstellen was es bedeutet, wenn man ein Kind mit drei oder sechs Monaten gerade wickeln muss, zeitgleich aber noch vier andere Kinder zu betreuen hat – das ist ein Ding der Unmöglichkeit“, kritisierte die Landtagsabgeordnete der Grünen.

Im Landtag entwickelte sich daraufhin eine intensive Debatte – die Beschlussanträge der Grünen und des Team K wurden aber abgelehnt. Aber nicht weil man inhaltlich dagegen sei, betonte SVP-Fraktionssprecherin Magdalena Amhof, sondern weil der 4. Gesetzgebungsausschuss Ende August eine Anhörung zum Thema anberaumt habe, deren Ergebnisse man abwarten wolle.

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Kommentare (4)

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  • meinemeinung

    und ich schreibe es noch einmal.
    Man sollte das ganze Kinderbetreungssystem überdenken. Alle Kinder von 1 bis 6 Jahre in den Kindergarten, Strukuren sind vorhanden.
    Die Zeiten von 7 oo Uhr bis 19 oo Uhr mit Essenausgabe offen (auch nur ein Stunden Dienst) und flexibler Zeit (bringen und gehen) nicht schon um 14 oo schließen ,Betreuer/innen und Kindergartenangestellte alle an einem Ort.
    So sollte es auch reichen ,dass genügend Personal zur Verfügung steht und der Gehalt dem Öffentlichen Dienst angepasst werden damit jeder/de davon Leben kann.
    So wäre jedem Elternteil geholfen und die Kinder sind zusammen wie es gehört.
    Das 7 Tage die Woche und das ganze Jahr aber die Kleinkinderbetreuer haben allen Anschein Ihre eigen Lobby

  • tirolersepp

    Wie wäre es mal mit Streik, upps dieses Wort kennt der Südtiroler/in nicht !!!

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