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„So kommen wir nicht weiter“

Foto: lpa

Der Dachverband für Soziales und Gesundheit mahnt zur verbalen Abrüstung. In der Diskussion soll sachlich debattiert werden über die künftige Form und Dimension der Pflege und die Finanzierung. Pflege ist nicht „Gefahr“ und „Kostenfaktor“, sondern ein enormer Wert für alle Südtiroler Familien.

„Der Dachverband zeigt sich sehr besorgt über die jüngsten Schlagzeilen zur Pflegesicherung.“ stellt Wolfgang Obwexer, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit klar und er unterstreicht unmissverständlich: „Damit Pflege auch für Menschen mit niedrigem Einkommen bezahlbar bleibt, braucht es auch in Zukunft auf jeden Fall eine Finanzierung mit öffentlichen Mitteln.“

„Wir begrüßen es, wenn über die Pflege und Pflegesicherung diskutiert wird. Es bringt aber nichts, Schreckensgespenster an die Wand zu malen“, betont Obwexer.

Er spricht sich für eine nüchterne und lösungsorientierte Debatte aus. die am Ende festlegt, wie die Pflegeleistungen weiterentwickelt werden können, und wie das Pflegesystem bestehend aus den Fachkräften, den freiwilligen Helfern und den Familien wirkungsvoll unterstützt werden kann. Besonders Familien benötigen viele differenzierte Unterstützungsmaßnahmen, die den unterschiedlichen Lebenssituationen gerecht werden. Bedarf an Pflege haben in Südtirol viele unterschiedliche Personengruppen. Neben Senior/innen sind es auch Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit einer chronischen Erkrankung und Opfer von Unfällen.

Die Pflegesicherung ist eine enorme Errungenschaft. Der Pflegebedarf steigt und die Pflege kostet natürlich Geld, ja. Aber die Finanzierung dieser Leistung bringt auch einen enormen Nutzen für die gesamte Gesellschaft. Deshalb muss das System auch in Zukunft sozial ausgewogen bleiben, so der Dachverband.

Nur die „Kosten“ zu sehen, das ganze als gefährliche Entwicklung darzustellen und von „Kostenexplosion“ und „Kostenlawine“ zu sprechen, erschwert eine offene und weiterführende Debatte, so Obwexer.

„Die Pflegesicherung ist ein Meilenstein Südtiroler Sozialpolitik und das muss so bleiben. Wir müssen unser Verständnis von Pflege neu diskutieren, das bestehende System verbessern und auch die Finanzierung für die Zukunft sichern“, so Obwexer. Davon profitieren letztlich alle Südtiroler Familien.

 

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