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Unbezahlte Rechnungen

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Bei der Aktuellen Fragestunde im Südtiroler Landtag ging es diese Woche auch um die Alperia-Gewinne – und um unbezahlte Stromrechnungen.

Josef Unterholzner (Enzian) wies im Rahmen der Aktuellen Fragestunde im Südtiroler Landtag auf die hohen Gewinne der Alperia hin.

Ein Gewinn auf Gruppenebene von 80 Millionen Euro.

Kopfschüttelnd frage man sich, warum Alperia bei so einem Gewinn für die Südtiroler keine günstigen Strompreise anbieten kann, bemerkte Unterholzner und fragte die Landesregierung: Wie ist es möglich, dass Alperia einen Mega-Gewinn erzielt, aber für die Südtiroler Bevölkerung keinen günstigen Strompreis anbieten kann?

Land und Gemeinden seien die Aktionäre der Muttergesellschaft Alperia. „Wieso können diese keine Regelungen treffen, um den hohen Strompreisen entgegenzuwirken?“

Schließlich verlangte Unterholzner Aufschluss über die unbezahlten Stromrechnungen der Alperiakunden aufgeschlüsselt in Monate und Jahre (2019, 2020, 2021 und 2022).

Die Energiepreise würden auf nationaler Ebene festgelegt, wie von der EU vorgesehen, antwortete LR Giuliano Vettorato.

Die Landesregierung biete Unterstützungspakete für die niedrigen Einkommen, ebenso der Staat.

Die unbezahlten Rechnungen der Bürger würden 816.000 Euro für das Jahr 2021 betragen, jene der Betriebe 1.902.000 Euro.

Im Jahr 2020 seien es 285.000 Euro bei den Haushalten und 667.000 Euro bei den Betrieben gewesen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • criticus

    Herr Unterholzner, die Alperia hat sich den Strom in ihre Taschen heimgeholt. Oder?
    Es wäre auch interessant zu wissen wo Alperia bei Investitionen Geld in den Sand gesteckt hat und wer verantwortlich ist. Auf jeden Fall ein totales Versagen der SVP, von den leeren Versprechungen bezüglich billigeren Strom gar nicht zu reden.

  • rumer

    Bitte auch nachfragen, wieviel % Steuern die Alperia auf ihren Umsatz bzw. Gewinn zahlt.
    Steht zwar in der Bilanz, aber die kann keiner der Landtagsabgeordneten lesen. Und die Journalisten sowieso nicht.

  • hallihallo

    die heimholung des stromes war wohl nur ein riesiges geschäft für wenige mit unseren steuergeldern. wäre alles bei der enel geblieben, hätten sie uns zumindest die millionen an steuergeldern für die konzessionen erspart.
    danke laimer, danke an damalige und jetzige landesregierung: hier habt ihr gezeigt , daß euch die südtiroler nicht interessieren.

  • ultnerbaer

    Man sollte vielleicht einmal ein paar grundlegende Dinge klären, die auch ein Herr Unterholzner wissen sollte bevor er populistische Anfragen stellt:
    1. Alperia ist ein privatrechtliches Unternehmen in öffentlichem Besitz. Wenn die Besitzer (Land und Gemeinden) dem Unternehmen vorschreiben, günstigere Preise zu verlangen als die Marktpreise, so werden die Gewinne geschmälert und dadurch der öffentlichen Hand durch geringere Dividendenzahlungen entzogen. Das ist Verschwendung öffentlicher Mittel und ruft sofort den Rechnungshof auf den Plan.
    2. Auch mit einer lokalen Regulierungsbehörde gibt es keinen billigeren Strom denn warum sollte ein privater südtiroler Stromerzeuger seinen Strom an diesen billiger verkaufen als er national von der Strombörse kriegt (Alperia darf das wegen Punkt 1 nicht).
    3. Steuern werden nie auf den Umsatz sondern auf den Gewinn bezahlt. Steuersatz sind 24%, wobei der Vorsteuergewinn durch eventuelle ausserbilanzielle Steuerabschreibungen (Industrie 4.0) verringert bzw. nicht abzugsfähige Spesen erhöht wird. Ist alles im Anhang zur Bilanz nachzulesen.
    Und Fazit hierzu: Am besten wäre ein biliger Strom, was aber heute rechtlich nicht realisierbar ist. Darum als Alternative die Gewinne in der öffentlichen Hand zur Umverteilung als dass diese ein privater Unternehmer (nichts gegen Herrn Frasnelli) einsteckt.

    • asterix

      @ultnerbaer, nachdem das „Land und Gemeinden“ wir alle sind, also die Südtiroler Bürger. Gehören diese Aktien ja uns. Wenn dem so ist wie du schreibst, gehört die Alperia in 3-4 Genossenschaften umgewandelt und alle Südtiroler Haushalte und Betriebe sind Genossenschaftsmitglieder. Und die können sich den Strom verteilen wie sie wollen. Rudi Rienzner hat es klar gesagt und inzwischen gibt es auch 2 Rechtsgutachten dbzgl. Aber logisch passt der Politik so ein „Schattenhaushalt“ von dem nur bestimmte Lobbys profitieren.

      • ultnerbaer

        Mit der Genossenschaft hast du sicher recht, wobei aber auch hier bitte nicht das Beispiel Moos hergenommen werden darf, da diese als historische Genossenschaft noch zusätzliche Vorteile hat.
        Das Problem ist hier nur dass zuerst die Genossenschaft gegründet werden muss und diese dann die Produktion (also die Wasserkraftwerte) zum Marktwert ablösen muss (sonst kommt wieder der Rechnungshof) Und dieser ist aufgrund der momentanen Strompreise extrem hoch (Marktwert = höherer aus Ertragswert oder Substanzwert). Und dieser hohe Kaufpreis muss dann in die Kosten der Genossenschaft reingerechnet werden.
        Ist aber sicher eine Lösung, die langfristig (also wenn die Strompreise irgendwann auf ei. normales Niveau zurückkommen – hoffentlich) angegangen werden sollte.

  • morgenstern

    Jedes Volk hat die Verwalter (Politiker) die es verdient.
    Also liebe Südtiroler, das ist unmissverständlich die Ernte der Saat, die ihr 70 Jahre lang gesät habt.

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