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„Am Scheideweg“

Maria Elisabeth Rieder

Ständig wird von Lohnerhöhungen geredet, doch unternommen wird nichts, stellt das Team K fest. Vor allem die Sozialberufe warteten seit Jahren auf Aufwertung ihrer Gehälter. Die Landesregierung müsse handeln.

Die MitarbeiterInnen von Sozialeinrichtungen (Trayah) sowie die Geschäftsführerin des Landesverbandes für Sozialberufe weisen seit Wochen unermüdlich auf ihre Situation hin. “Niedrige Löhne, schwierige Arbeitsbedingungen, Personalmangel und wenig Nachwuchs – kein Wunder, dass die Sozialberufe am Limit sind”, stellt Maria Elisabeth Rieder fest.

Es werden zwar Verhandlungen zwischen Landesregierung und Sozialpartnern geführt, die veranschlagten 50 Mio. € für drei Jahre reichen bei über 8.000 Angestellten  jedoch vorne und hinten nicht aus, so Rieder.

Außerdem ist es notwendig, das Gehalt zu erhöhen anstatt stets nur über Zulagen zu reden, denn “angesichts der niedrigen Löhne und der steigenden Preise und Inflation ist eine spürbare Erhöhung des Gehalts nötig”, erklärt Rieder. Zudem gibt es große Unterschiede zwischen Angestellten im Sanitätsbetrieb, in den Altersheimen oder in der Hauspflege – obwohl sie in denselben Berufsbildern arbeiten. “Das kann nicht sein, dass die Bezahlung dermaßen unterschiedlich ist, dass das Personal sogar noch gegenseitig abgeworben wird”, so Rieder.

Im Nachtragshaushalt müssten unbedingt ausreichend Geldmittel für die Löhne vorgesehen werden. Rieder und das Team K haben auch einen Vorschlag, wo das Geld herkommen soll.

Kürzlich stellte der Mobilitätslandesrat in Antholz auf einer Bürgerversammlung die Olympiaprojekte vor.

Dabei erklärte er, dass 82 Mio. € an Olympiageldern für den Straßenbau nach Südtirol fließen, die sonst vom Land hätten finanziert werden müssen. Nachdem das Mobilitätsressort eines der höchst dotierten im Landeshaushalt ist, wäre hier durch den zusätzlichen Erhalt von Olympiageldern nun sicherlich möglich, Geldmittel freizumachen. Wollen wir den Sozialberufen, die unverzichtbare Tätigkeiten verrichten, die notwendige Anerkennung – auch finanziell – zukommen lassen? “Wir stehen an einem Scheideweg: Investieren wir in die Menschen oder in Straßen?”, fragt Maria Elisabeth Rieder. 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • na12

    Und die Lehrpersonen an den Oberschulen, die 10 Jahre studieren müssen und seit 30 Jahren dasselbe Gehalt beziehen, daran denkt ihr nicht? Rentenbeiträge gibt’s auch keine.. Reale +50h Woche und es wird nur gekürzt. Kein Wunder, dass ihr hier auch keine Leute mehr findet und alle abhauen. Inzwischen unterrichten Oberschüler an Oberschulen. Na bravo!! Bald werden die Schulen und Krankenhäuser ohne Personal dastehen, aber dann nicht plärren. Es wird nur geredet, aber eure Gehälter, die steigen.

  • tirolersepp

    Ihre Frage muss lauten: braucht es einen so aufgeblasenen öffentlichen Apparat überhaupt ?
    Wo sind die Pläne für eine Neuausrichtung des gesamten öffentlichen Apparates verschwunden ?

    Reine Einteilungssache !
    Nicht wie zur Zeit, wer am längeren Hebel sitzt bekommt mehr !

  • devils_son

    ja weist du, woher soll man das Geld nehmen? wir haben grad andere Probleme, jetz ist mal Ukraine-Time, die Milliarden fallen zwar vom Himmel, aber aufsammeln dürfen nur erlaubte Kreise, die Blöden sollen schaun wo sie bleiben…
    Auf jeden Fall – beim nächsten mal Kreuzchen machen ist alles wieder gut, keine Sorge, es geht schön sauber so weiter

  • gorgo

    10 Jahre studieren (müssen)? (lach)
    Aber du hast Recht, unter der Lehrerschaft befinden sich tatsächlich viele dieses Schlages.

  • dn

    Für dieses Gehalt werden sich immer weniger ums Unterrichten reißen, aber es gibt ja die Elternschule. Viel Spaß mit Euren Sprösslingen.

  • sepp

    Du gib woll ewige Studenten schaugs die lachnummer on boll der fertig hot isch er in pension

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