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„Das Pflegegeld aufstocken“

Foto: LPA/ Pixabay

Es sei höchst an der Zeit, die Pflegesicherung zu aktualisieren, fordert der Dachverband für Soziales und Gesundheit.

Neben der Sicherstellung der Finanzierung muss das System jetzt noch besser an die unterschiedlichen Bedürfnisse der pflegebedürftigen Personen in Südtirol angepasst werden. Zudem ist auch ein besserer Abgleich zwischen Sozial- und Gesundheitsleistungen zu finden. Für pflegebedürftige Personen und ihre Angehörigen sind diese schwer zu unterscheiden. Sie brauchen außerdem noch mehr vernetzte Angebote.

„Es ist an der Zeit, die Pflegesicherung in Südtirol zu aktualisieren. Die Beträge des Pflegegeldes sind nach nun 15 Jahren endlich aufzustocken. Das ist überfällig“, sagt Wolfgang Obwexer, Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit und er betont: „Die Einführung der Pflegesicherung war unbestritten ein Meilenstein Südtiroler Sozialpolitik. Nun gilt es das bestehende System zu verbessern und die Finanzierung für die Zukunft zu sichern.“

Den Bedarf an Pflege haben in Südtirol viele unterschiedliche Personengruppen. Neben Senior/innen sind es auch Menschen mit Behinderungen oder Menschen mit einer chronischen Erkrankung. Für den Bezug des individuellen Pflegegelds ist nach dem geltenden System eine Einstufung erforderlich, aus der sich ein Anspruch auf Unterstützung ergeben kann. Wer Pflegebedarf hat, aber nicht genug für die erste Pflegestufe, geht jedoch leer aus. Doch auch wenn das Pflegegeld zugeteilt wird, ist es nicht ausreichend, um damit den vollen Pflegebedarf bezahlen zu können. Auch die Höhe der Auszahlungen ist mit Ausnahme der ersten Stufe seit Einführung der Pflegesicherung gleichgeblieben. Hier gilt es nun nachzubessern, fordert der Ausschuss des Dachverbandes in einer Stellungnahme.

„Wir wissen, dass auf verschiedenen Ebenen über Veränderungen zur Pflegesicherung nachgedacht wird. Das bestehende System ist zu ergänzen und zu verbessern, wo es notwendig ist“, betont Obwexer. Damit Pflege für alle Menschen, auch für jene mit niedrigem Einkommen, bezahlbar bleibt, braucht es auch in Zukunft eine Finanzierung mit öffentlichen Mitteln. Nach 15 Jahren Pflegesicherung ist es nötig, Pflege in Südtirol vertieft zu reflektieren, auf die veränderten Familienkonstellationen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, den Personalmangel und den Wunsch eines möglichst langen Verbleibs im häuslichen Umfeld einzugehen und so in möglich breiter Diskussion die nötigen Anpassungen am Pflegesicherungsgesetz vorzunehmen. Bereits zuvor jedoch sollen die überfälligen Anpassungen der Beträge des Pflegegeldes vorgenommen werden.

Der Ausschuss des Dachverbandes ruft die Politik und Verwaltung dazu auf über die Sicherstellung der Finanzierbarkeit hinaus, das gesamte System noch mehr an die unterschiedlichen Bedürfnisse der pflegebedürftigen Personen anzupassen. Zudem muss auch ein besserer Abgleich zwischen Sozial- und Gesundheitsleistungen gefunden werden. Pflegebedürftige Personen und ihre Angehörigen können den Unterschied oft nicht erkennen und brauchen noch mehr vernetzte Angebote. Vor diesem Hintergrund legt der Dachverband Wert darauf, dass neben den Bedarfsgruppen auch die verschiedenen bestehenden und künftigen Formen der Pflege, deren Angemessenheit, Qualität und Effizienz und auch das Potential der öffentlichen und privaten Dienstleister für eine Weiterentwicklung der Pflegesicherung in den Fokus gerückt werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • perikles

    es wird so enden wie mit der Hausfrauenversicherung, die es mal über die Region gab; irgendwann sind die Mittel erschöpft. Diese Pflegesicherung gibt es italienweit nur in Südtirol; auf Dauer wird man eine privatwirtschaftliche Lösung finden müssen.

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