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Rattenfänger & Versager

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Paul Köllensperger sieht das Erstarken der Rechtspopulisten als Weckruf: Wenn sich die Volksparteien nicht endlich um die echten Probleme kümmerten, „wird ihnen der Laden um die Ohren fliegen“.

Von Matthias Kofler

Emmanuel Macron bleibt für weitere fünf Jahre französischer Staatspräsident. Der 44-Jährige gewann am Sonntag die Stichwahl um das Amt des Staatsoberhauptes mit gut 58 Prozent der Stimmen. Seine Herausforderin, die Rechtspopulistin Marine Le Pen, kam demnach auf rund 42 Prozent.

In Südtirol blickt man erleichtert auf den Ausgang der Frankreich-Wahl. „Gott sei Dank haben sich die Franzosen nicht von der Rattenfängerin Le Pen vor den Karren spannen lassen“, erklärt der Oppositionsführer im Landtag, Paul Köllensperger. Wie schon 2002 beim Duell zwischen Le Pens Vater Jean-Marie und dem damaligen Amtsinhaber Chirac hätten sich die Franzosen am Ende gegen eine „total antieuropäische Linie“ entschieden.

Der Team-K-Frontmann gibt allerdings zu bedenken, dass der Nationalismus in Frankreich mit dieser Wahl weiter gewachsen sei. Noch nie zuvor kam ein rechtspopulistischer Kandidat bei einer Präsidentschaftswahl auf ein so gutes Ergebnis. „Wenn die regierenden Volksparteien und die moderaten Kräfte nicht einlenken und anfangen, sich um die Probleme der Arbeiterschaft zu kümmern, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die ganz Rechten an die Macht kommen“, warnt Köllensperger. Die linken Parteien hätten angesichts von niedrigen Löhnen, steigender Inflation und schwindender Kaufkraft „völlig versagt“. Sie würden von der arbeitenden Bevölkerung deshalb nicht mehr als ihre Vertretung wahrgenommen.

Die politische Situation in Frankreich sei jener in Südtirol nicht unähnlich: Auch hier laufe die Landesregierung Gefahr, mit nicht nachvollziehbaren Entscheidungen – der Team-K-Chef nennt die 15-Millionen-Euro-Hilfe für die Bauern – dazu beizutragen, „dass der Volkszorn losbricht und ihnen der Laden irgendwann um die Ohren fliegt“.

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Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (25)

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  • andreas

    Genau, wir sollten jetzt alle mal schauen, wo wir ebenfalls 600 Euro abstauben könnten.
    Team K könnte so eine Art Bauernbund für Arbeitnehmer werden und wenn es irgendwo ein paar Euros Subventionen gibt, die Arbeitnehmer anrufen, um ja keinen Euro liegen zu lassen.

    Auch würde ich so eine Art Neidtabelle mit den Subventionen erstellen, wo man sich dann aussuchen kann, ob man gegen die Bergbauern, Seilbahnbetreiber oder die Hotelerie wettert.
    Wobei es aber eigentlich grundsätzlich so ist, dass jeder meint, dass nur er zu kurz kommt.

    Sie sollten eine Beleidsseite für Oppositionspolitiker einrichten, auf welcher man bedauern und Beileid aussprechen kann, dass die Oppositionspolitiker, entgegen ihrem ausdrücklichen Willen, eine Gehaltserhöhung und einen Inflationsausgleich annehmen mussten.

    • pingoballino1955

      Andreas,merkst du eigentlich nicht wie langweilig du mit deinen ewigen 600 Euro die längst zurückbezahlt wurden,NERVST! Hast wohl bewusst die 600 Euro SVP Sünder vergessen.Na ja,sonst kannst dem TK nichts anlasten,ausser blödes Gerede von dir.

    • leser

      Anderle
      Hast recht
      Macron hat gezeigt dass man mit arroganz gewinnt und dass es reicht ein paar horrorszenarien von recht aufpuscht und trotzdem recht an der elitaären linie bleibt
      S ganz in deinem sinne gell
      Wobei dein neidgehabe ebenso gross ist , wie das das du bei andeten kritusierst

  • laura

    Ach ja die 300€ für die Bergbauern. Pauli langsam wird’s schon kindisch….
    Was ist mit den ganzen Sozialwohnungen, wo gesunde Leute wohnen und nicht bzw. nur Teilzeit arbeiten, damit sie nicht mehr Miete bezahlen, was ist mit den Bildungspersonal, dass Monate lang zu Hause war, jeden Tag von Ausflügen im Status gepostet haben und immer den vollen Gehalt bekommen haben, Turnlehrer die eine halbe Stunde ein Filmchen den Schülern geschickt haben die Woche, der ganzen Schule wohlgemerkt den gleichen Film….Praxislehrer usw., was ist mit den IT Bonus von den Lehr und Kindergartenpersonal, die sich Geräte für Kinder, Verwandtschaft usw. gekauft haben, den heute hat wohl jeder einen PC um 200€ zu Hause rumstehen und da wurde das Geld nur so ausgeschüttet????

  • brutus

    Es ist schon fast lächerlich die 300 Eurohilfe der Milchbauern als Grund für sozialen Unfrieden anzuführen!
    Der Grund dafür sind solche Statements von Politikern die das Einsacken der 600 Euro Coronahilfe als Versehen abtun!

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    Es ist wirklich bemerkenswert:
    Hr. Köllensberger und das TK haben halt etwas mehr Weitblick und versuchen nach vorne zu schauen.
    Gewissen Leuten, die hier dagegen komentieren, ist einfach nicht mehr zu helfen.
    Das Problem: diese Leute sind leider in Südtirol die Mehrheit und werden immer weiter das Edelweiss ankreuzen. In alle Ewigkeit. Da kann passieren was will.
    Schade… es brennt gewaltig und sieht den Rauch

    • andreas

      Wer von „Volkszorn“, wegen ein paar Euro für Kühe und von „völligem Versagen der Linken“, weder Macron, noch die SVP sind links, schwadroniert, ist nicht wirklich ernst zu nehmen.
      Die Probleme sind da, einfache Lösung für nach Corona und Ukrainekrieg, gibt es aber leider nicht.

      Eine Südtiroler Währung und Ploner statt Widmann, würde ich jetzt nicht als entscheidend ansehen.

      Den Leuten einreden, wie schlimm doch alles ist und Schuldige zu benennen, welchen aber auch teilweise die Hände gebunden sind, halte ich für wenig zielführend.

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    Schade… es brennt gewaltig und keiner sieht den Rauch

  • foerschtna

    In ein paar Monaten werden die 300 Euro nur noch Peanuts sein. Man wird die Gelddruckerei noch mal gewaltig in die Höhe treiben und damit die Inflation so richtig in Fahrt bringen. Bis zum bitteren Ende für uns alle. Außer für die Politiker. Die werden weiterhin ihren Vollkaskoschutz haben. Und Drago hat mit dem verhängten Ausnahmezustand wegen der Ukraine vom 25. Februar schon mal vorgesorgt dass wir auch alle schön brav bleiben und ja nicht auf die Straße gehen.

  • george

    Arme Nachläufer! Schimpfen und doch dann immer wieder den mächtigen Parteibonzen nachgekrochen. Das war schon immer so, seit ich SVP-Orts-Jugendobmann war. Und wer hat bisher endlich einmal die Reißleine gezogen und eventuell eine politische Alternative aufgebaut oder unterstützt?
    Wann es draufan kommt, kriecht ihr doch alle wieder beim „großen Haufen“, weil es euch bequem ist im selben Takt wie die „Großen“ zu leben, auch wenn sie euch noch so oft beluchsen.
    Also, was jammert ihr, dass es keine Alternative gibt, wenn ihr selber jegliche politische Alternative ausschlägt.

    • andreas

      Gegen wen hast es?
      Hier wählt doch fast keiner außer mir SVP.

      Alle schreiben aber von weiß ich was für Alternativen und dann fordern diese Alternativen „Fahrradfahren gegen Putin“ oder eine „eigene Südtiroler Währung“.

      Klingt für mich jedenfalls nicht wirklich überzeugend oder bist du schon fleißig am Strampeln gegen Putin?

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