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„Sogar Tesla überholt“

Das Tech-Unternehmen alpitronic will einen neuen Betriebssitz im Campus-Stil in der Gewerbezone von Terlan/Siebeneich errichten. 

„Mit hypercharger sogar Tesla überholt“, so titelte das Handelsblatt im vergangenen Jahr mit einem Interview von alpitronic-Mitgründer Philipp Senoner.

alpitronic ist in wenigen Jahren vom kleinen Südtiroler Ingenieurbüro zum international führenden Anbieter von Elektro-Schnellladesäulen für e-Fahrzeuge gewachsen.

Gegründet wurde das Unternehmen als Startup im Jahr 2009 im damaligen TIS von den Ingenieuren Philipp Senoner, Andreas Oberrauch, Sigrid Zanon und Alessandro Ciceri.

Der spezialisierte Entwickler von Leistungselektronik für Automobilhersteller ist seit der Markteinführung seines hyperchargers – eine ultraschnelle Ladesäule von bis zu 300 kW, die ein e-Auto im Idealfall in 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent Batterieladung bringt – auf rasantem Erfolgskurs. Obwohl erst seit 2018 auf dem Markt, hat dieses Produkt in Deutschland sogar Tesla überholt und ist seitdem Marktführer in vielen europäischen Ländern.

Strahlkraft für lokale Startup-Szene und Südtirol als Green Region

Hubert Hofer, Vize-Direktor des NOI Techpark: „alpitronic ist eine Erfolgsgeschichte für Südtirol und gibt damit wichtige Signale: dem ganzen Land, das sich der grünen Energie und der Nachhaltigkeit verschrieben hat, ebenso wie der heimischen Startup-Szene. Für uns als Gründer- und Innovationszentrum ist es ein Musterbeispiel für eine erfolgreiche Entwicklung.“

Auszeichnungen belegen den Erfolg des Unternehmens – unter anderem mit der Erwähnung in der Financial Times unter den 1.000 am schnellsten wachsenden Unternehmen in Europa in den Jahren 2017 und 2018 sowie im Jahr 2020 mit den Nominierungen „campione della crescita“ durch La Repubblica ebenso wie „leader della crescita“ durch Il Sole 24 Ore.

Derzeit beschäftigt alpitronic 250 Mitarbeiter mit einem Durchschnittsalter von nur 33 Jahren, ein Drittel davon sind in Forschung und Entwicklung tätig, was die starke Zukunftsorientierung des Unternehmens zeigt. Wichtig ist dem Unternehmen in seiner Tätigkeit, auf lokale Zulieferer und Partner zurückzugreifen. Geschäftsführer Philipp Senoner: „Kurze Wege und Effizienz sind in unserem technisch geprägten Sektor sehr wichtig. Wir haben 2021 beispielsweise bei lokalen Zulieferern einen Umsatz von rund 35 Mio. Euro generiert.“

Wie sehen die Zukunftsprojekte von alpitronic aus? 2022 wurde der HYC50 präsentiert, ein an der Wand zu montierender 50 kW-Lader, der unter 100 kg wiegt. Er verbessert Installation, Handling und Ladequalität vor allem in Parkgaragen, Restaurants, Einkaufszentren, Hotels oder innerstädtischen Lade-Situationen und Firmen. Weitere Zukunftskonzepte betreffen vor allem den professionellen Einsatz im Transportsektor, denn beim Warentransport oder auch in der öffentlichen Mobilität sind besondere Kapazitäten gefordert. Auch dort will alpitronic als Game Changer mitwirken und seinen Beitrag leisten.

Hidden Champion mit großem Potential für Südtirol

„alpitronic ist ganz klar ein Hidden Champion“, so Wirtschaftsprofessor Dominik Matt.

Als solche werden mittelständische Unternehmen bezeichnet, die in Nischen-Marktsegmenten Europa- oder Weltmarktführer sind. Sie sind „heimliche Gewinner“, da sie in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt sind. Interessant ist das Unternehmen, das gänzlich in heimischer Hand ist, für Südtirol vor allem auch aufgrund seiner starken Ausrichtung im Bereich der Forschung und Entwicklung. Zudem ist es ein Treiber für den Systemwandel in der e-Mobility.

Neuer Standort als Green Building im Campus-Stil

Das Tech-Unternehmen braucht zur Weiterentwicklung entsprechend Platz. Derzeit ist es an fünf verschiedenen Standorten in Bozen tätig: das bringt umständliches Handling, viele Wege aber auch hohe Logistikkosten mit sich. Deshalb hat alpitronic die Errichtung eines neuen Betriebssitzes in der Gewerbezone in Siebeneich/Terlan ins Auge gefasst. Das Betriebsgebäude soll als Green Building, energieautark und klimaneutral im Campus-Stil verwirklicht werden: mit Kita, Forschung und Entwicklung sowie Produktion.

 

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