Du befindest dich hier: Home » Kultur » „Märzengrund“ ist der beste Film

„Märzengrund“ ist der beste Film

Foto: Filmfestival

Unter den acht zur Auswahl stehenden Spielfilmen fiel die Entscheidung für den Preis des Landes Südtirol auf den Spielfilm „Märzengrund“ von Adrian Goiginger.

Die Jurymitglieder Eleonore Daniel, Claudia Landsberger und Corrado Ravazzini begründeten ihre Entscheidung folgendermaßen:

“Der Film ist eine berührende Geschichte, die uns Menschen zeigt, die wir verstehen können trotz ihrer Härte, ihrer Stränge und ihrer Enge. Sie alle sind Opfer  der Erwartungen der Gesellschaft.
Eine Geschichte, die in einer scheinbar einfachen, aber sehr wirkungsvollen Sprache erzählt wird, die von Träumen, Erwartungen Freiheit, Reue und Bedauern und Desillusionierung erzählt. Wo es keine Guten und Bösen gibt, sondern dreidimensionale Charaktere, die von Widersprüchen und Konflikten durchdrungen sind, in denen wir uns alle zumindest teilweise wiedererkennen und die uns zeigen, wie sehr ein Umfeld und eine Gesellschaft das Leben eines jeden beeinflussen und zu extremen Entscheidungen führen können“.

Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse

Foto: FB/R. Mumelter

Unter den acht zur Auswahl stehenden Dokumentarfilmen fiel die Entscheidung für den Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse für den besten Dokumentarfilm auf:

“MENSCHENSKIND!“ von Marina Belobrovaja

Die Jurymitglieder Moritz Holfelder, Sven Ilger und Michela Occhipinti begründeten ihre Entscheidung wie folgt:

“Das Beste, was ein Dokumentarfilm machen kann, ist Fragen zu stellen. Und die Zuschauer zu animieren, nicht aufzuhören, über den Film und sein Thema nachzudenken. Marina Belobrovaja gelingt das auf eine Art und Weise, wie das im Kino selten ist: Die Regisseurin hinterfragt 82 Minuten lang ihre Mutterschaft als Alleinerziehende. Die Tochter Nelly hat sie mit Hilfe eines Mannes bekommen, der ihr seinen Samen gespendet und so schon über 60 Kinder gezeugt hat. Erwartungsvoll und selbstkritisch macht sie sich auf die Suche nach Menschen, die Rollenmuster und Familienstrukturen hinterfragen, die gesellschaftliche Konventionen auf den Kopf stellen und erforschen: Was wird einem Kind mit auf den Weg gegeben – durch Mutter & Vater, durch die Kultur eines Landes, durch tradierte Erfahrungen aus der Vergangenheit, durch politische und religiöse Systeme?

So divers sich die Welt in Sachen Mutter- und Vaterschaft samt unterschiedlichster Beziehungsmodelle entwickelt hat, so divers ist dieser Film formal: Handyvideos wechseln mit streng kadrierten Szenen, Meetings per Skype mit Momentaufnahmen und Gesprächssequenzen. Die große Kunst der Regisseurin ist es, das alles mit ihrer Editorin Tania Stöcklin so zu arrangieren, dass ein organischer und spannungsvoller Fluss der Bilder und Geschichten entsteht, den man gerne noch weiter verfolgen würde. Am Ende knipst Tochter Nelly dann einfach das Licht aus. Die Leinwand wird schwarz – und das Kopfkino hört nicht mehr auf.

Marina Belobrovaja hat mit „Menschenskind!“ einen Dokumentarfilm inszeniert, der bis zum Schluss von ihrer inspirierenden Neugierde getragen wird, welche Antworten es auf die Fragen des Lebens in Bezug auf die Zukunft eines Menschen geben kann“.

Publikumspreis der Stadt Bozen

Das Publikum entschied sich für: „Hinter den Schlagzeilen“ von Daniel Andreas Sager

Preis der Euregio YOUNG JURY (aus Südtirol, Trentino und Tirol)

Der Siegerfilm der Euregio Schülerjury, bestehend aus den 9 Schüler/innen: Mark Jakob Brugnara, Filippo Dalmonego, Nadine Gassner, Chiara Maria Haas, Sofia Incurvati, Josephine Kauschke, Allegra Longhin, Elena Schiberna, Ida Walder mit den beiden Tutoren Arnold Schnötzinger undMaria Rita Lupi ist:

„Babai“ von Visar Morina.

Die Schülerjury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen:

„Im Laufe der letzten Woche haben wir uns detailliert mit fünf Filmen des Festivals auseinandergesetzt. Die Entscheidung fiel auf einen Film, der er eine Realität zeigt, die geografisch nahe liegt, aber uns dennoch fremd ist. Auch wenn der Film in der Vergangenheit spielt, ist das Thema immer noch aktuell, was ihn zeitlos macht. Hier wird durch geschickte Kameraführung, authentische Inszenierung und eine klare Struktur die emotionale Bindung zwischen den Hauptfiguren heraus gearbeitet. Immer wieder findet der Film ein gutes Maß zwischen den Stärken des Kindes und dessen Verletzlichkeit, wodurch gezeigt wird, dass es seiner Kindheit beraubt wurde“.

Spezialpreis „Dolomiten UNESCO Weltnaturerbe“

Die Juroren Roland Dellagiacoma, Ingrid Beikircher, Carlo Zanella übergeben den Spezialpreis “Dolomiten UNESCO Weltnaturerbe“ an:

The Red House von Francesco Catarinolo.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen