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Die VZS-Bilanz

Die Verbraucherzentrale Südtirol konnte Rückerstattungen in Höhe von 3,7 Millionen Euro erreichen. Sie sind entweder als Zurückzahlung oder günstigere Angebote in die Kassen der Südtiroler Verbraucherinnen und Verbraucher geflossen.

Leistbares Wohnen, Energie, Telekommunikation sowie Geldanlagen und Bankenwesen: Die Dauerbrenner im Südtiroler Verbraucherschutz haben sich durch die Covid-Pandemie zwar nicht verändert, kamen aber als Hauptprobleme der Südtiroler Verbraucherinnen und Verbraucher noch deutlicher zum Vorschein.

Dieses Fazit hat der Landesbeirat für Verbraucherschutz in seiner Sitzung unter Vorsitz von Landeshauptmann Arno Kompatscher gezogen.

Als Beispiel nannte Gunde Bauhofer, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale, die Telefonie: „Wie bei vielen privatisierten Sektoren kann der Kundendienst nicht gewährleisten, was das Marketing verspricht. Der Beschwerdeweg für die einzelnen Kundinnen und Kunden ist schwierig – also bleibt den Kundinnen und Kunden oft nur der Weg über die Verbraucherzentrale.“

Verbraucherzentrale: 3,7 Millionen Euro an Rückerstattungen im Jahr 2021 

Im Mittelpunkt der Sitzung stand eine Übersicht über die Dienstleistungstätigkeit der Verbraucherzentrale Südtirol. Wie Geschäftsführerin Gunde Bauhofer ausführte, haben die Informationsanfragen im Jahr 2021 ab-, die konkreten Beistandsfälle aber um 8,5 Prozent zugenommen:

„Insgesamt konnten wir Rückerstattungen in Höhe von 3,7 Millionen Euro erreichen. Sie sind entweder als Zurückzahlung oder günstigere Angebote in die Kassen der Südtiroler Verbraucherinnen und Verbraucher geflossen.“

Als „kleines Stück Rechtsgeschichte“ bezeichnete Bauhofer die sogenannte VW-Klage: Die Verbraucherzentrale Südtirol hatte erreicht, dass ihre Muster-Feststellungsklage gegen die Wertminderung von Fahrzeugen durch den VW-Dieselskandal nun beim Gericht Braunschweig nach italienischem Recht behandelt wird.

Der Landesbeirat würdigte die „wertvolle und bewährte“ Tätigkeit im Dienst des Verbraucherschutzes. „Die Verbraucherzentrale ist eine anerkannte Institution“, fasste Landeshauptmann Kompatscher zusammen, „gewinnt jetzt aber weiter an Bedeutung, da es angesichts von Inflation und Preisanstiegen für die Kassen unserer Bürgerinnen und Bürger noch enger wird.“ Auch der Beistand im digitalen Sektor sei ein immer bedeutenderes Aufgabenfeld.

Der Landesbeirat genehmigte den Tätigkeitsbericht 2021 und das Programm 2022 der Verbraucherzentrale, die unter anderem vier Projekte weiterführen wird: Das „Europäische Verbraucherzentrum“ ist zu grenzüberschreitenden Verbraucherfragen immer stärker gefragt. „Europäischer Verbraucherschutz macht Schule“ soll wieder stärker in den Schulen präsent sein.

Der „Onlineschlichter.it“ will Wirtschaftstreibenden den Vorteil von Streitbeilegungsmaßnahmen aufzeigen, und „Eine gute Gelegenheit“ soll helfen, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

Aufgabe des Landesbeirates für Verbraucherschutz ist es unter anderem, die Landesregierung und den Landtag mit Vorschlägen und Gutachten zum Verbraucherschutz zu beraten. Der Beirat überwacht auch die Tätigkeit der Verbraucherzentrale, mit der das Land Südtirol einen Vergabevertrag für Dienstleistungen im Bereich Verbraucherschutz abgeschlossen hat, um die Verbraucherinteressen in Südtirol zu wahren.

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