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Die neue Einfahrt

Die neue Einfahrt vom Pustertal ins Gadertal wurde am Samstag nach drei Jahren Bauzeit feierlich eröffnet.

Nach rund drei Jahren Bauzeit wird die neue direkte Anbindung von der Pustertaler Staatsstraße ins Gadertal mit Kreisverkehr, Brücke über die Rienz und Tunnel in St. Lorenzen am Samstag um 18 Uhr für den Verkehr geöffnet. Zuvor standen am Samstag die Bauwerke für die Bürgerinnen und Bürger der umliegenden Orte offen.

Bei einer Feierstunde haben Landeshauptmann Arno Kompatscher, Mobilitätslandsrat Daniel Alfreider, der Bürgermeister von St. Lorenzen Martin Ausserdorfer, der Bürgermeister von St. Martin in Thurn Giorgio Costabiei als Vertreter der Gadertaler Gemeinden und Projektsteurer Umberto Simone den neuen Verkehrsweg mit dem Banddurchschneiden symbolisch eröffnet. Zuvor hatte Pfarrer Franz Künig die Infrastruktur gesegnet.

Funktionierende Straßen für die Mobilität von morgen und mehr Lebensqualität

„Mit der neuen Gadertaler Einfahrt ist uns die Realisierung eines jahrelang geplanten und ersehnten Infrastrukturprojektes gelungen. Es ist dies ein wichtiger Baustein, um die Straßensicherheit auf der Pustertaler Straße signifikant zu erhöhen“, unterstrich Landeshauptmann Kompatscher. Auch dankte der Landeshauptmann dem ehemaligen Landesrat Florian Mussner für die wertvolle Vorarbeit bis hin zum Start der Bauarbeiten sowie dem aktuellen Landesrat und Landeshauptmannstellvertreter Alfreider für die reibungslose Umsetzung der Arbeiten mit allen beteiligten Baufirmen.

Straßen seien aufgrund ihrer verbindenden Funktion auch nachhaltig, weil sie dazu beitragen würden, den ländlichen Raum zu stärken, was die Erfolgsgeschichte Südtirols ausmache, betonte Kompatscher.

„Durch die neue Infrastruktur werden die Verkehrsströme in und aus dem Gadertal besser gelenkt und die Pustertaler Straße wird entlastet. Die Anrainer gewinnen zudem mehr Lebensqualität“, betonte Alfreider. Um solche Infrastrukturen zu bauen, braucht es Kontinuität, Einsatz und lösungsorientierte Zusammenarbeit, sagte der Landesrat und dankte allen am Bau Beteiligten. Flüssigeren Verkehr wolle das Land aber nicht nur durch Straßen erreichen, sondern auch durch den Ausbau des Zug– und Busangebots sowie mehr Rad– und Fußmobilität, so der Landesrat.

Bessere Verkehrssituation für mehrere Orte

Die gesamte Gemeinde habe lange auf die neue Einfahrt gewartet. Heute gehören Tunnel und Brücke deshalb den Bürgerinnen und Bürgern, sagte der St. Lorenzner Bürgermeister Ausserdorfer. Nun ergebe sich eine bessere Verkehrssituation für St. Lorenzen, aber auch für Pflaurenz, St. Martin und Aue. Zusätzlich könne ein neuer Radweg von Tobl bis St. Lorenzen angelegt werden, sagte Ausserdorfer und verwies auf die gute Zusammenarbeitmit dem Land und den Baufirmen.

Auch das Gadertal habe lange auf den neuen Verkehrsweg gewartet und sich auf verschiedenen Ebenen dafür eingesetzt, erklärte der Bürgermeister von St. Martin in Thurn, Costabiei, der die Gadertaler Bürgermeister vertrat. „Für die Pendler, Schüler, Urlaubsgäste, Wirtschaftstreibenden und alle, die ins und aus dem Gadertal unterwegs sind, macht diese Infrastruktur die Fahrten sicherer, einfacher und auch ein bisschen zeitsparender“, sagte Costabiei.

Spannende Brückenmontage mit Riesenkran

Der Bau des neuen Verkehrsweges habe sich nicht immer einfach gestaltet: Trotz Unwetter und Pandemie und letzthin Rohstoffknappheit habe man stets gemeinsam nach vorn geschaut und habe auch den Mut gehabt, das Projekt weiter zu verbessern, berichtete der Verfahrensverantwortliche Umberto Simone. „Besonders“ sei die Montage der neuen 144 Meter langen und 1040 Tonnen schweren Brücke über die Rienz gewesen. Sie ist nun die zweitlängste Brücke in Südtirol. „Als der 90 Meter hohe, italienweit größte Kran die Stahlträger über den Fluss gehoben hat, war das nicht nur für uns Techniker ein spannender Moment“, sagte Simone. Der Tunnelvortrieb, teilweise in Fels- und teilweise im Lockergestein, sei nicht einfach gewesen. Für den Tunnelbau wurden 100.000 Kubikmeter Material aus dem Berg ausgebrochen. Insgesamt habe man zusammen etwas Nützliches für die Gemeinschaft geschaffen, hieß es von Andrea Marzi, dem Vertreter der Baufirmen.

Die neue Einfahrt ins Gadertal beginnt auf der Pustertaler Staatsstraße etwa 400 Meter vor dem Tunnel unter der Sonnenburg, und zwar mit Ein- und Ausfahrtsrampen und einem planfreien Knoten. Dann überquert sie auf einer 140 Meter langen Brücke die Rienz und den Klosterwald bis hinter die Eisenbahnlinie. In einem fast einen Kilometer langen Tunnel unterquert der neue Verkehrsweg dann den Pflaurenzer Kopf und die Staatsstraße und schließt bei Aue mit einer T-Kreuzung an die bestehende Gadertaler Staatsstraße und die Zufahrt an die Kläranlage an.

Gebaut wurde der neue Verkehrsweg von der Bietergemeinschaft Strabag AG, Alpenbau GmbH, Moser & CO. GmbH und Geobau GmbH.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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