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Das Ötzi-Finale

Rendering der Bergstation der Virgl-Seilbahn

Die Schlacht um die Gletschermumie geht in die entscheidende Phase, in Kürze soll die Dienststellenkonferenz ihr Ergebnis zu Benkos Virgl-Vorschlag bekanntgeben.

von Thomas Vikoler

Die Ankündigung von Vermögenslandesrat Massimo Bessone (Lega) im Landtag kam doch etwas überraschend: „Die Dienststellenkonferenz wird ihre technisch-wirtschaftliche Bewertung zum Projekt auf dem Bozner Virgl in Kürze vorlegen, dann trifft die Landesregierung eine politische Entscheidung.“

Es ist also auf der Zielgeraden, der im September eingebrachte PPP-Antrag von René Benkos Signa für ein Ötzi-Museum auf dem Bozner Hausberg. Gleichzeitig prüft die Landesverwaltung derzeit die Möglichkeit, mit Eigentümer Pietro Tosolini über den Ankauf des Ex-ENEL-Areals, Sieger der Sinloc-Studie handelseins zu werden.

Auch aus diesem Grund zog das Team K gestern seinen Beschlussantrag, mit dem der Verbleib des Archäologiemuseums im Stadtzentrum gefordert wird, zurück. „Es geht also in die von uns geforderte Richtung. Wir wollen die Verwaltung ihre Arbeit machen lassen“, erklärte Fraktionssprecher Paul Köllensperger. Der Antrag soll im Mai vom Landtag behandelt werden.

Vor dem Rückzug bereit die Regierungsmehrheit in einer halbstündigen Sitzungsunterbrechung über den Tagesordnungspunkt. In der SVP-Fraktion unterstützen etliche Abgeordnete, darunter Obmann und Landesrat Philipp Achammer, den vom Team K eingebrachten Beschlussantrag. Achammer hatte sich nach der verbalen Attacke von Signa-Statthalter Heinz Peter Hager, der ihm einen Erpressungsversuch im Zusammenhang mit dem Buch „Freunde im Edelweiß“ vorwarf, als Gegner des Virgl-Projekts geoutet. Hager hatte seinen Rücktritt als Obmann gefordert.

Politisch hat der PPP-Antrag, jedenfalls derzeit, wenige Unterstützer.

Die Dienststellenkonferenz muss abschließend nicht nur die Angemessenheit des Signa-Angebots mit Investitionen von 170 Millionen Euro am Virgl – das Land sollte das Ötzi-Museum für 30 Jahre anmieten – bewerten, sondern auch die der geforderten Gegenleistungen.

So verlangt das Benko nach einem Bericht des „Corriere dell`Alto Adige“ das Eigentum der Gebäude des Archäologiemuseums (Ex-Banca d`Italia) in der Museumsstraße, das Musik-Auditorium in der Dantestraße und Baurechte an mehreren Standorten der Stadt: An der Drususallee und in Guntschna, wo auf Grünflächen Wohnbauten mit einer Baudichte von 4,5 Kubikmetern pro Quadratmeter errichtet werden sollen. Insgesamt – inklusive der Umwandlung der Umwandlung des Auditoriums-Gebäude in Wohnkubatur – rund 400 Wohnungen. Ein Teil davon, so das Signa-Angebot, soll für Senioren reserviert werden.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • gorgo

    Ziemlich viele Gegenleistungen um den Boznern einen überbauten Virgel zur Erholung zu schenken.
    Warum nicht auch noch eine nette Förderung für das Seilbähnchen dort hoch, für welches fast gleich viel veranschlagt wird, wie für das Monsterprojekt in Tiers?
    Ich finde, Benko lässt sich in seiner Grossherzigkeit von diesem Land regelrecht ausnehmen.

  • robby

    Bitte lasst das Virgl-Areal wie es ist. Wo bitte sollen die Bozner denn in Zukunft ihre Drogenpartys ungestört feiern?

  • pat

    Hoffentlich wird die Chance wahrgenommen um aus der hässlichen Hauptstadt endlich was zu machen. Die Umgestaltung des Bahnhofviertels ist ja schon einmal sehr gut und war seit Jahrzehnten überfällig.
    Das Virglprojekt wäre aber Hammer!

  • waldemar

    Wenn man Neid und Politik mal links liegen lässt dann bleibt ein spannendes Projekt für Bozen am Virgl übrig.

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