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Adelheid Duvanel: Fern von hier

Adelheid Duvanel: Ihre kurzen Erzählungen sind Momentaufnahmen aus dem Leben von meist versehrten Existenzen

Friederike Kretzen stellt bei Literatur Lana Erzählungen der Schweizer Schriftstellerin Adelheid Duvanel vor.  

Adelheid Duvanels kurze Erzählungen sind Momentaufnahmen aus dem Leben von meist versehrten Existenzen, die sich aber in ihren fatalen Verhältnissen mit schlafwandlerischer Sicherheit bewegen. In ihrem eigensinnigen Beharren auf ihrer Sicht der Welt bewahren sie sich ihre Würde gegen die Zumutungen des Lebens. Ja, sie finden gerade in der Abweichung vom Verlangten eine Kühnheit, die den Texten ihre umwerfende Energie gibt. Sie sind von hoher poetischer Präzision, jede Figur «in Einzelanfertigung». Trotz ihres manchmal finsteren Inhalts leben die Texte von überraschenden, absurden Wendungen und einer wunderbaren hintergründigen Komik.

Diese Ausgabe (Herausgegeben von Elsbaeth Dangel-Pelloquin und Friederike Kretzen. Limmat Verlag, Zürich, 2021) vereinigt erstmals sämtliche in Buchform sowie in Zeitschriften, Zeitungen und Anthologien erschienenen Erzählungen Adelheid Duvanels in einem Band, der dieser grossartigen Autorin („Eines der großartigsten erzählerischen Werke des 20. Jahrhunderts.“ Michael Krüger) wieder den Platz in der Literatur einräumt, der ihr gebührt. „Angela kocht auf einem Rechaud und badet bei einem Professor, der ein Stockwerk tiefer wohnt. Im Winter wärmt der Ofen, die wie verlegen in einer Ecke steht, kaum. An Sonntagen isst Angela in einem Hotel beim renovierten Bahnhofsgebäude; wenn sie am Fenster sitzt, hat sie die Schrift „Der Kluge reist im Zuge“ vor Augen. Sie trägt in die Handtasche immer einen Stein, damit sie beim Überqueren von Plätzen nicht davonfliegt.“  

Termin: Freitag, 1. April um 20.00 Uhr,Literatur Lana, Hofmannplatz 2, Lana

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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