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„Mir reicht es“

Mit dem SVP-Parlamentarier Manfred Schullian geht jetzt erstmals ein politisches Kaliber in die Offensive: Man könne nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.

Auf Facebook schreibt Manfred Schullian: „Loyalität fühlt sich anders an.“

Während sich die meisten Parteifunktionäre mit öffentlichen Kommentaren zur Sad-Affäre noch zurückhalten, weil sie es sich mit keiner Seite vertun wollen, prangert der SVP-Parlamentarier die Machenschaften in seiner Partei offen an.

Der Kommentar im Wortlaut:

Irgendwann reicht es sogar mir. Meine Zurückhaltung in Parteibelangen ist bekannt und bildet auch, ich weiß, Gegenstand von Kritik. Wo ich etwas zu sagen hatte (oder glaubte, dies zu haben), war ich bei den Sitzungen anwesend, und wenn ich nicht da war, habe ich mir Nachkommentare verkniffen. Anwesend war ich jedenfalls in der Sitzung, als es um diese Abhörprotokolle bzw. um die veröffentlichten Teilpassagen derselben ging. Die Diskussion war bezeichnend, ging es doch mehr um die Frage, wer die Abhörprotokolle an die Presse weitergegeben habe und wie verwerflich dies sei. Und schon damals diente diese Diskussionsführung dazu, das eigentliche Thema totzuschweigen. Ich habe diese Abhörprotokolle nicht gekannt noch wollte ich sie kennen, doch nun bin ich nolens volens dabei, mich damit zu befassen.
Und mir reicht es. Ich habe nicht die geringste Lust, mich derzeit mit der Frage zu beschäftigen, wer nun für die Veröffentlichung gerade stehen muss (dass dies geschehen ist, betrachte ich als Geste der Ohnmacht angesichts der Untätigkeit jener Parteistrategen, die darüber Bescheid wussten), aber ungeheures Verlangen, meinen Unmut darüber auszudrücken, dass es in der Sammelpartei offensichtlich Strategen und Strategien gab/gibt, um einen amtierenden Landeshauptmann zu beseitigen (es gibt kein poetisches Wort für diese Vorgangsweise), einen angehenden Landesrat zu verhindern und missliebige ParteikollegInnen zu verunglimpfen. Das ist nicht die Partei, in deren Namen ich die Interessen aller Südtiroler in Rom vertreten möchte und das ist nicht der Stil, den ich mir im Umgang miteinander wünsche. Bin weit davon entfernt, verbale Ausrutscher auch zynischer Art zu verurteilen (wie könnte ich, bin ich ja selbst für bissige Bemerkungen anfällig), aber hier wurde ein ‚Qualitätssprung‘ vollzogen, der für mich blauäugigen und zum Glück nicht Vollberufspolitiker nicht mehr tragbar ist. Und wieder richtet sich das Augenmerk auf jene, die Themen zur Sprache bringen und nicht auf das, was zu Sprache gebracht wird.
So wünsche ich mir nicht die Sammelpartei, der ich angehöre.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (56)

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  • adobei

    Bravo, höchste Zeit, dass sich einer Mal aus den Löchern getraut und Klartext redet. Mir ist schon lange vorgekommen, dass man den „Maulwurf“ sucht anstatt die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.Das Volk will Klarheit und nicht Vertuschung! Diejenigen, welche einen Landeshauptmann beseitigen und einen andehenden Landesrat verhindern wollten, sollen endlich den Hut nehmen. Nur so wird weiterer Schaden von der SVP abgehalten.

    • criticus

      Also, so viel Courage hätte ich dem Parlamentarier Schullian nicht zugetraut. Auch inhaltlich hat Herr Schullian recht! Wer wird sich noch getrauen in dieser zerstrittenen Partei die Meinung zu sagen? Herr Achammer war bis heute nicht in der Lage klare Worte zu sprechen und immer nur „Schönreden“ oder unter den „Teppich kehren“ nützt nichts. Leider ein sehr schlechtes Zeugnis für den Parteiobmann! Der gestrige Kommentar eines Herrn Josef Noggler (Landtagspräsident) in der Tagesschau war wohl eher jämmerlich. Für einige gilt wahrlich der Spruch, wer kriecht kann nie stolpern!

    • besserwisser

      der onorevole schullian hat den job auch nicht nötig. im unterschied zu anderen muss er nicht am futtertrog hängen.

    • meintag

      Es ist 20:30 und Achammer hat zum wiederholten Mal „ich wiederhole nochmal“ gesagt. Das war der Punkt wo ich umgeschaltet habe. Er wiederholt, will Intern klären oder die Kommission damit beschäftigen. Er soll in die Privatwirtschaft gehen dort kann Er weiterhin in die Ihm angenehme Seite schleimen. Aber Hier spricht Er nicht nur seine SVP Wähler sondern die Südtiroler Steuerzahler an und somit hat Dieser ein Recht auf Informationen hinsichtlich mafiösen Verhalten.

  • enfo

    Ich verstehe nicht wozu es dieses Buch braucht. Dass Widmann und Achhammer schon lange gegen den Landeshauptmann intrigieren, hat man doch bei ihren nicht genehmigten Vorstößen bei Corona erkannt.
    Die zwei Pfuscher sind nicht wegen des Buches nicht haltbar, sondern dafür, was sie bis zur Veröffentlichung alles verbockt und intrigiert haben.
    Zumindest teilt sich Kompatscher jetzt den Posten als schlechtester Landeshauptmann in der Geschichte mit dem schlechtesten Sanitätsrat und Obmann der Geschichte

    • ostern

      @enfo
      Wer soll etwa der bessere Landeshauptmann gewesen sein, etwa der
      vor ihm? „Wenn man an guatn Äpfel in a Kist faule Äpfel eini tuat, nor
      isch es überleben schwierig“. Südtirol so gut presentiert wie Kompatscher, hat noch keiner!!!.

    • besserwisser

      @enfo: musst nicht alles verstehen. das buch ist gut und rüttelt uns hoffentlich alle ein bisschen auf.
      eigentlich muss man sich ja fragen von welch dummen leuten wir regiert werden. wie kann man sich nur erwischen lassen … das ist die präpotenz und hochnässigkeit von dummen leuten. und das ist das schlimme, die schaffen über die milliarden. und die opposition ist kein bissl besser ……

      • enfo

        Meine Formulierung war wohl missverständlich. Ich meinte nur, dass wenn Widmann und Achhammer ein Problem mit dem Landeshauptmann haben und ihn als schlechtesten aller Zeiten bezeichnen, dann müsste er ja in guter Gesellschaft sein, weil die beiden in ihren Resorts nachweislich ja auch sehr schlecht abschneiden. Vielleicht meinen die beiden das ja in dem Sinne als Kompliment.
        Scherz beiseite. Ich wollte nicht den Landeshauptmann kritisieren, denn meiner Meinung nach leistet er sehr gute Arbeit, soweit ich das beurteilen kann.

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    interessantes Politerdbeben, ich freu mich auf den „Sonderlandtag“, so er denn kommt wird er sicher im Livestream zu sehen sein.

    Am Ende wird es ohne die SVP nicht gehen, aber umgerupft wird das nicht passieren.

    SVP sollen ihre Kernkompetenzen behalten (Bauern,Tourismus,Wirtschaft und Watten) und den Rest anderen Kräften überlassen.
    Gesundheit&Soziales ist bei dem Team K mit Ploner/Rieger halbwegs glaubwürdig deponiert, für innere Sicherheit/Justiz/Bildung bieten sich die Freiheitlichen seit Jahren zeternd an.
    Und es braucht natürlich wegen der Autonomie was „Italienisches“, das wird nicht ohne Lega funktionieren.
    Denen müsste man natürlich die Mehrzahl der verfügbaren Landesräte zugestehen, es ist eine Frage des Stolzes.
    So 6 bis 8 Landesräte müssten schon sein..

    Landesrat für Denkmalbau-und Pflege
    Landesrat für Seestreitkräfte und Küstenschutz
    Landesrat für Pizza&Pasta
    Landesrat fürKakteen&Palmenschutz
    Landesrat ohne besonderen Geschäftsbereich
    Landesrat für Tanz und Gesang
    Landesrat für das Raumfahrtwesen
    Landesrat für Beflaggung und Uniformlametta der Ordnungskräfte

    Spätestens beim 8.Landesrat kann die Lega doch schlecht nein sagen..

    Ich weiss jetzt schon ich bekomme mächtig Ärger mit dieser Vorschlagsliste weil ich der SVP die Kernkompetenz beim Watten zugeschlagen habe.

    Auf Wiedersehen in Südtirol, von mir aus auch mit dem Gehörnten als LH

    • george

      ‚andreas 1,,,&‘
      Rechtgerichteter Blödmann, blöder geht es wohl nicht mehr. Fehlt nur noch, dass er auch noch die Grünen verunglimpft. Nein, er verschweigt sie, eigentlich die einzigen, die noch keinen Skandal anhängig haben.

      • andreas1234567

        Hallo @george,

        bei den Grünen in Südtirol hab ich tatsächlich nichts zu wettern, ich halte sie für integer und teilweise schreiben sie hier auch unter Klarnamen Beiträge.

        Ich hab die Befürchtung einfach nur weil sie noch nie auch nur den kleinsten Finger am Machtzepter hatten.

        In D schaut das arg anders aus und aus dieser Erfahrung heraus hab ich Bedenken das in meiner Zweitheimat auch zu probieren.
        Vielleicht schreib ich Unrechtes aber die Grünen in D sind gerade diejenigen welche den allerschlimmsten Veitstanz aufführen weil da Massnahmen &Regeln abgeschafft werden sollen.

        Die Südtiroler Grünen sollten sich davon distanzieren oder eben Beifall klatschen, sich aber jetzt mal bitteschön klar positionieren.
        In der Frage von Grundrechtseinschränkungen und Schikanieren von Impfskeptikern kam da bislang nur ein Tanz um den heissen Brei, wahrscheinlich will man es sich nicht mit den Masernpartymuttis und den Globuligläubigen verderben deren Stimmen man derzeit als Splitterpartei noch braucht.

        Grüne als konstruktive Opposition und kritischer Beobachter gern und ja.
        Mit Macht?Niemals, nirgendwo.. Südtirol braucht keinen Mückstein wie in A oder so etwas das jüngste Blümchen der Grünen auf der Regierungswiese.

        Da gibt es ein lustiges Video von dieser Person bei einer offiziellen Bundestagsrede, 45 Sekunden Dummheit in Selbstpräsentation.

        https://twitter.com/ard_bab/status/1504409754357141505

        Was daran jetzt doof ist? Die junge Dame hatte schlicht vergessen vorher ihre Reiseberichte von Dänemark und Co. auf ihren Auftritten in den asozialen Medien zu löschen bevor sie vom Verlust ihrer Freiheit herumgeheult hat.
        Diese junge Leistungsträgerin bekommt übrigens jeden Monat weit über 10000 Euro überwiesen.

        Nein, keine Grünen mit Macht, niemals..

        Gruss aus D

  • andreas

    Morgen ist Schullian wohl auf der Titelseite des Weibergwegs, irgend ein Dossier wird sich von ihm schon finden lassen.

    Bravo Schullian, er traut sich aber deshalb, weil er jederzeit auf die Politik verzichten kann, da er ein gut gehendes Rechtsanwaltbüro hat.

  • andreas1234567

    Hallo @kuckine,

    hätte bei einem kompletten politischem Erdrutsch etwas Sorge um meine „Zweitheimat“.
    Ist jetzt nun wirklich nicht die Zeit „eine dritte Front“ zu eröffnen, dafür ist zuviel Unruhe wegen des immer noch grassierenden Coronawahnsinns und diesem Irrsinn in der Ukraine.

    Und Südtirol ist SVP und SVP ist Südtirol, das darf niemand vergessen. Nicht mehr in dem Ausmasse wie zu Zeiten der „Republik Luis“ aber bei Wirtschaft&Bauern ist das so. Und bei allem Hass und Häme denen jetzt die Sammelpartei ausgesetzt ist, Wohlstand haben sie schon herangeschafft.

    So Gott will raufen sich alle Kräfte ähnlich zusammen wie bei der legendären Landtagssitzung vom 9.Mai 2020 als sie den Südtiroler Sonderweg beschlossen haben. Das war eine Sternstunde und es täte mich wirklich um Südtirol freuen
    wenn der bis heute unveränderte Landtag (bis auf Prinzessin „Jippie,volle Pulle Spritkosten sparen dank Taxi Josef Unterholzner“) das noch einmal hinbekommen täte.
    Es hat vor der Haustür einen Krieg, es gibt eine durch den Coronawahn zerfetzte Volkswirtschaft inklusive Gesellschaftsspaltung, das hat jetzt mit Verantwortungsbewusstsein zu schaffen die Füsse still zu halten.

    Hätte mir jemand zu Silvester 2019/2020 erzählt der Wohlstand und die Wirtschaftskraft von Deutschland oder Südtirol wird in 25 Monaten vernichtet sein und der Zusammenbruch wäre nur verhindert worden wegen Schuldenbergen die in 60 Jahren eventuell abgetragen sind..

    Wir brauchen jetzt eine Diktatur.. der Vernunft und des Hausverstandes..

    Auf Wiedersehen dort in Südtirol wo der Hausmeister immer Hausverstand und Vernunft geheissen hat

  • prof

    Ich kann andreas nur zustimmen,Herr Schullian kann deßhalb Klartext sprechen weil er es nicht mehr notwendig hat zu kandidieren und es ist auch gut so.
    Ob LH Kompatscher (für mich zur Zeit der einzige mit Format dieses Amt auszuüben) nochmals kandidiert bezweifle ich.Mit seinem Wissen und Format könnte er in der Privatwirtschaft das 3 fache verdienen,ausser ihm fehlen die Macht und die Beugungen,wie sie jetzt Alt LH Durnwalder anscheinend vermisst.

  • bettina75

    Ein Mann, der schreibt was er denkt. Respekt.
    Solche Leute sind zur Zeit Mangelware in dieser Partei.
    Der Obmann und die seinen haben zurückzutreten!!!!!

    • besserwisser

      also bei pro&contra hat er gesagt dass er nicht zurücktretet. auch wenn er den job nicht nötig hat (ist ja landesrat :-)) .
      die medien werden wohl weiter druck aufbauen müssen. es gibt nur ein thema in südtirols öffentlichkeit, und der herr obmann kommt wieder mit die ganzen balle rechtlich, und veröffentlichen dürfen …
      also bei mir derhoam tat so eppes koan familienmitglied überleben …

  • artimar

    „Das ist nicht die Partei, in deren Namen ich die Interessen aller Südtiroler in Rom vertreten möchte“, Schullian.
    Na, dann bitte auch kohärent und konsequent vom Mandat
    auch sofort zurücktreten.

  • enfo

    Aber schlussendlich ist es doch herrlich mitanzusehen, wie die Herrschaften ihren Posten partout nicht aufgeben wollen. Schade nur, dass es vor unserer Haustür passiert und das unsere Regierung ist.

    • meintag

      In SVP zurücktreten? Obwohl man die anderen Parteien außerhalb Südtirols beobachtet und dortige Rücktritte bei persönlichem aufgedeckten Fehlverhalten vermerkt hat man Hier kein Problem sich Morgens im Spiegel anzusehen um danach den Berufspolitiker mit Lügen und Co zu spielen. Welche Bildung haben solche Personen von klein an für das Leben mitbekommen?

  • cosifantutte

    Ich kann nicht erkennen, was an den Aussagen Schullians so couragiert und revolutionär sein soll. Er verlässt nur das sinkende Schiff, senkt zuvor den Zeh zaghaft ins Wasser, distanziert sich, aber nach meinem Geschmack etwas spaet um seine Glaubwürdigkeit zu restaurieren. Sowas nennt man dann „Klartext reden“?

    Warum so skandalös das alles? Die Veröffentlichung der Abhoerprotokolle hat ja nur das bestätigt, was jeder halbwegs kritisch denkende Mensch über das innere Funktionieren des Systems wissen konnte. Man durfte es aber nur hinter vorgehaltener Hand verlautbaren, sonst wurde gleich der Neidknüppel hervorgeholt, da man die paradiesische Idylle auf der „Insel der Seligen“ trübte. Wer es verstand und/oder es sich leisten konnte, hat schon lange das Weite aus diesem „ambiente asfittico“ gesucht.

    Es bleibt dabei, dass die Gesellschaft diese Mischpoke MEHRHEITLICH gewählt und legitimiert haben, Jahrzehnte lang, WEIL sie das Spiegelbild eines grossen Teils ihrer selbst ist. Es handelt sich dabei um eine im Kleinbauerntum verwurzelten Kultur, selbstverliebt, ohne Weitsicht, schnell reich geworden, schön fleißig und getrieben von unmittelbaren und biedern Eigeninteressen (das Häusl, die Zufahrtstraße, den Beitrag, das eigene Museum, die Freizeit….) die entsprechend bedient wurden. Nach dem Feudalsystem Durnwalder und dem Rentenskandal war der interne Zustand des Systems fuer jeden klar ersichtlich, man hat sich aber weiter verXXXXXen und kaufen lassen, im Grunde völlig würdelos.

    Man hat weiter schoen brav das Kreuz an der richtigen Stelle gemacht, „perche conveniva“, nur nicht in den Wind pinkeln. Man hat dafür das bekommen was man sich VERDIENT.

    Was macht man denn mit so einem in den Dreck gefahrene Laden? Übernimmt nun ein General kommissarisch?

  • cosifantutte

    Danke @Yannis. Auch die Unterberger hatte ich ursprünglich für integer eingestuft, Frauenrechte und so weiter. Alles falsch. Warum hat sie es denn nötig, sich dem ex Goldman Sachs MANN anzubiedern und so erbärmlich vor ihm zu kriechen? Kleinbauerngebücke vor dem Gutsherren eben. Es geht halt um den nächsten „giro di poltrone“. Völlig würdelos.

  • artimar

    „Das ist nicht die Partei, in deren Namen ich die Interessen aller Südtiroler in Rom vertreten möchte“, Schullian.
    Niemand ist bislang zurückgetreten. Außer Jasmin Ladurner und nun Manfred Schullian. Anerkennung.
    Andere, wie Herr und Frau Südtiroler-in, gibt es noch wenige, die ihnen bislang gefolgt sind. Zugegeben, dafür hätte man vielleicht erstmal inne- und sich mit bei- und mitläuferischer Empörungskultur selbst im Zaum halten dürfen/sollen…
    Manchmal hilft ein Rückwärtsschreiten um weiter zu kommen. Und (be)fragen.
    Beispiel. Alle sind ansonsten gegen Hass, die persönliche Verletzung im Netz. Wir wissen vielleicht selbst: Kränkungen zu erfahren ist schlimm. Der Strafgesetzgeber verpflichtet selbstverständlich das Verbreitungsmedium, die Diffamierung zeitnah zu entfernen. Wieso aber sollte das hier hingegen im Buch sogar gewinnbringend vermarktet werden dürfen? Welches objektives öffentliches Interesse besteht nachweisbar darin, die persönlich-verletzenden Diffamierungen hier zum Nachteil der Opfer verbreitet zu sehen? Ist da nicht eher Solidarität mit den direkt betroffenen Opfern gefragt als Komplizenschaft mit Profiteuren und wandelnden Giftschleudern, die uns öffentliches Interesse verkaufen (wollen).
    „Cui bono?“, fragt der Lateiner. Ja, wer profitiert denn hier eigentlich von dieser Ausschlachtung? Und ist das in einem Gemeinwohl Südtirol so in Ordnung und zuträglich? Frag ich auch mal so, Manfred Schullian.

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