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Ultima Thule – hin und zurück

Kinki Texas, Ultima Thule – sailship, 2022, Mischtechnik auf Leinwand

Der Bremer Künstler Kinki Texas setzt sich in der Galerie Alessandro Casciaro mit dem mythischen Ort Ultima Thule auseinander.

Kinki Texas ist in erster Linie ein Maler, der einen unglaublichen Instinkt 
für die Linienführung und Farbe besitzt. Er ist ein schneller arbeitender, geradezu ungestümer Künstler, der völlig instinktiv handelt, wenn er Gewichtungen und Akzente auf der Leinwand oder auf dem Papier setzt. Aber genau aus diesem Grund besitzen seine Werke eine besondere, ursprüngliche Schönheit. Die Übersteigerung ist sicherlich eine Charaktereigenschaft der Kunst von Kinki Texas, der dazu neigt, einige ästhetische Intuitionen auf den Punkt zu bringen, indem er visuelle Extremerfahrungen sucht, in denen Furcht einflößende Epiphanien und monströse psychische Zwitterwesen Gestalt annehmen. Das, was der Bremer Künstler selbst den „Kinki Texas Space“ genannt hat, ist die Projektion einer Vorstellungswelt, in denen sich gegensätzliche Impulse und Instinkte gegenseitig hochschaukeln, ein Experimentierfeld für unvorstellbare geistige Auswüchse, ein Laboratorium für dreiste Versuche.

Der Titel, Ultima Thule, weist auf einen mythischen Ort hin, dessen Name heute für ferne und unbekannte Orte dieser Welt verwendet wird. Sie ist eine legendäre Insel, die erstmals in den Reisetagebüchern des griechischen Entdeckers Pytheas erwähnt wird, der um 330 v. Chr. von der westgriechischen Kolonie Massalia (dem heutigen Marseille) aus in See stach, um den Nordatlantik zu erkunden. In der Spätantike und im Mittelalter brachte die Erinnerung an das ferne Thule einen widerstandsfähigen Mythos hervor: den Mythos des letzten Thule, wie er zunächst vom lateinischen Dichter Vergil im Sinne von „extrem“, d. h. „letztes erkennbares Land“, definiert wurde und dessen Bedeutung sich im Laufe der Jahrhunderte auf alle Länder „jenseits der bekannten Welt“ verlagerte.

Termin: Eröffnung 18. März von 16 – 19 Uhr. Bis 23. April in der Galerie Alessandro Casciaro, Bozen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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