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„Mehr geht nicht“

Während Südtirols Senatoren bei den Abstimmungen fast immer anwesend sind, sind die Kammerabgeordneten Albrecht Plangger und Manfred Schullian häufig abwesend.

von Markus Rufin

Der Job eines Parlamentariers in Rom kann anstrengend sein – vorausgesetzt man ist bei den jeweiligen Sitzungen dabei. Glänzt ein Abgeordneter mit vielen Abwesenheiten, wirft das ein schlechtes Licht auf ihn.

Seit Beginn der Legislaturperiode nahmen die Senatoren in Rom an 7.498 Abstimmungen teil, die Kammerabgeordneten mussten gar an 10.091 Abstimmungen teilnehmen.

Nun liegen der TAGESZEITUNG die Statistiken zu den Präsenzen der Südtiroler Parlamentarier vor. Vor allem im Senat geben die Volksvertreter ein gutes Bild ab.

Meinhard Durnwalder hat an 6.766 von 7.498 Abstimmungen teilgenommen, was ihm eine Präsenzquote von 90,24 Prozent beschert. Bei 713 Abstimmungen war der Bezirksobmann des Pustertales abwesend, zudem hat er 19 „missioni“, das heißt, dass er in Ausübung seines Mandates anderweitig beschäftigt war oder nicht anwesend sein konnte.

Noch stärker ist die Meraner Senatorin Julia Unterberger Sie hat an 94,67 Prozent der Abstimmungen teilgenommen, war bei 4,39 Prozent abwesend und bei 0,95 Prozent „in missione“.

Die stärkste Statistik weist Dieter Steger auf. Er war bei 96,75 Prozent der Abstimmungen vertreten, war nur 118 mal abwesend und war bei 1,68 Prozent der Abstimmungen „in missione“.

So präsent sich Südtirols Senatoren auch zeigen, die Statistik der Kammerabgeordneten wirft wiederum ein schlechtes Licht auf die Parlamentarier. Insbesondere Albrecht Plangger und Manfred Schullian glänzen häufig mit Abwesenheit.

Schullian war nur bei 31,53 Prozent – also bei weniger als ein Drittel aller Abstimmungen – anwesend. Das heißt aber nicht, dass er nun eine besonders hohe Quote bei den Abwesenheiten aufweist. Nur zu 9,56 Prozent fehlte er sozusagen unentschuldigt, während er bei der Mehrheit der Abstimmungen, genauer gesagt, bei 58,9 Prozent „in missione“ war und dementsprechend fehlte, weil er aufgrund seines Amtes anderweitig beschäftigt war.

Vor allem, weil Schullian als Chef der Gemischten Fraktion eine durchaus wichtige Aufgabe innehat, hat diese geringe Zahl an Präsenzen einen bitteren Beigeschmack.

Am meisten Abwesenheiten hat Albrecht Plangger vorzuweisen. Er fehlte bei 33 Prozent der Abstimmungen und konnte dementsprechend nur an zwei Drittel der Abstimmungen teilnehmen.

Auf seine häufigen Abwesenheiten betont der Vinschger Kammerabgeordnete: „Ich stand auch schon mal schlechter da. Ich gebe aber immer mein möglichstes, habe aber andere Sachen auch zu tun. Es gibt Tage, an denen ich nach Bozen oder ins Vinschgau fahren muss, um parteipolitische Aufgaben wahrzunehmen, damit fehle ich wiederum in Rom. Wenn ich fehle, habe ich aber immer etwas anderes zu tun gehabt.“

Da er aber als einfacher Abgeordnete fungiere, könne er nicht angeben, „in missione“ unterwegs zu sein. Hauptgrund für seine häufigen Abwesenheiten seien seine Aufgaben als SVP-Bezirksobmann: „Wir haben im Vinschgau keinen Landesrat, dementsprechend gibt es häufig treffen, bei denen ich dabei sein muss. Ich muss mich dann dafür entscheiden, was in dem jeweiligen Moment wichtiger ist. Ich versuche dabei aber immer möglichst gut abzuwiegen und trotzdem bei den Abstimmungen dabei zu sein.“

Doch Plangger und Schullian sind keine Einzelfälle. Auch Renate Gebhard, die dritte SVP-Abgeordnete, ist von einer Quote, wie sie die Senatoren vorweisen können, weit entfernt. An 75,11 Prozent oder 7.579 von 10.091 Abstimmungen hat sie teilgenommen. Abwesend war sie bei 8,05 Prozent der Abstimmungen, an 16,85 Prozent der Abstimmungen konnte sie nicht teilnehmen, weil sie „in missione“ war.

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