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„Das tut weh“


Kein großer Fachmann? Das AFI weist Waltraud Deegs Kritik an Direktor Stefan Perini entschieden zurück.

Von Matthias Kofler

Soziallandesrätin Waltraud Deeg hat dem 4. Gesetzgebungsausschuss davon abgeraten, AFI-Direktor Stefan Perini zur Wobi-Reform anzuhören. Dieser sei „kein unabhängiger europäischer Fachmann“, argumentiert die SVP-Politikerin.

Diese Kritik will das AFI nicht unkommentiert stehen lassen.

AFI-Präsident Dieter Mayr stellt klar, dass das AFI „wertvolle, seriöse und unabhängige Arbeit für Südtirol“ leiste. „Wir haben eine Reihe von Studien zum Wohnbau durchgeführt und hierfür internationale Experten angehört und eingebunden und dabei verschiedenste Realitäten analysiert“, so Mayr. Das AFI arbeite aus der Sicht der Arbeitnehmer und der sozial Schwächeren, nicht aber aus der Sicht der Immobilienbranche. „Perini ist zwar kein reiner Wohnbau-Fachmann und das muss er in seiner Rolle auch nicht sein. Ihm aber die Expertise abzusprechen und unsere Arbeit als Forschung zweiter Klasse und Provinz-Dümpelei abzutun, ist nicht gerechtfertigt und muss ich klar zurückweisen“, sagt der AFI-Präsident.

Dass ausgerechnet eine Arbeitnehmer-Vertreterin Kritik am AFI vorgebracht hat, führt auf Mayr auf persönliche Divergenzen zwischen der Landesrätin und dem Direktor zurück. Das Verhalten der Landesrätin erachte er in diesem Zusammenhang als wenig professionell und schmerze ihn, so der AFI-Präsident.

Auch die Grünen-Politikerin Brigitte Foppa nimmt zu den Aussagen der Landesrätin Stellung: Deren Kritik an Perini sei „wirklich inakzeptabel und herabwürdigend“. „Wenn er mit seiner Liste in einer Koalition mit der SVP wäre, dann wären die Forschungen des AFI zuverlässig, oder wie?“, fragt sich die Landtagsabgeordnete und spricht von einem „skandalösen Vorgang und einer Totaldiskreditierung einer Forschungseinrichtung, die erstklassige Arbeit macht und von der fortschrittlichen Arbeitnehmerschaft in Südtirol dazumal eingerichtet wurde“.

Zudem sei es eine Herabwürdigung der legislativen Funktion, wenn Deeg davon spreche, dass sich auch der Gesetzgebungsausschuss jetzt mit dem Gesetz befasse. „Wir sind dafür zuständig. Und dass das jetzt als Hinausgeschiebe hingestellt wird, ist schlicht eine Frechheit. Erstens wartet der Landtag seit mindestens acht Jahren auf das Wohnbaugesetz. Seit ich im Landtag bin, wurde es immer nur angekündigt, um dann jetzt mit einem reinen Ermächtigungsgesetz zuweg zu kommen. Zweitens habe ich den Antrag auf Anhörung schon im Dezember eingereicht. Der Aufschub bis jetzt ist nicht durch uns begründet, sondern durch die Probleme in der Volkspartei nach dem Ausscheiden von Jasmin Ladurner“, so Foppa.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (24)

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  • criticus

    Es ist schon interessant, dass eine Landesrätin in dessen Zuständigkeit der soziale Wohnbau gehört, bis heute nicht erklären kann, wieso anscheinend 700 WOBI-Wohnungen leer stehen. Es wäre auch interessant zu wissen, wie viele Südtiroler deutscher und italienischer Muttersprache und wie viele Ausländer in den WOBI-Wohnungen untergebracht sind? Wie funktionieren die Einkommenskontrollen dieser Personen?
    Und seit 8 Jahren wartet man auf das Wohnbaugesetz!!??
    Frau Deeg als Arbeitnehmervertreterin, was Sie in meinen Augen genau so wenig wie eine Frau Amhof und Herr Renzler sind, habe ich Sie nie gesehen. Sie haben, wie ihre Arbeitnehmer-Kollegen für zu viele Anliegen gegen die Arbeitnehmer gestimmt. Letztes Beispiel die Strompolitik.
    Und jetzt bestimmen ausgerechnet Sie wer fähig ist oder nicht? Besser wäre es Sie machen ihre Aufgaben wofür Sie gewählt wurden und im Amt sind.

    • besserwisser

      ich dachte immer sie für den bauernbund im landtag? woher nimmt sie den anspruch vertreterin der sozialen flanke zu sein?
      aus der sicht des öffentlichen angestellten kann man den herrn perini und sein afi damit beruhigen dass politiker ein ablaufdatum haben …

  • foerschtna

    Politiker sind das Ergebnis einer knallharten Negativauslese. Man sieht es Tag für Tag.

  • unglaublich

    Hab gar nicht gewusst, dass es die Arbeitnehmer in der SVP noch gibt.

  • franz19

    Genau die Frau Deeg was austeilt und dem Land Südtirol nichts als Schaden zufügt..Leere Wohnungen, die Millionen kosten ,Leerstehenden Betten in Altersheime, leere Versprechen zu den Gehälter in den Altersheime usw….
    Deswegen sollte diese Frau vor seiner Tür kehren oder abtreten!!!

  • pingoballino1955

    Was sich Frau Deeg mit ihren Aussagen hier geleistet hat ist schlicht und ergreifend eine BODENLOSE FRECHHEIT! Sie sollte schon lange abtreten,denn für SOZIALES ist sie nicht geeignet,das beweisst sie jeden Tag,also zuerst mal was positives leisten,und nicht gut funktionierende Institutionen kritisieren,wenn man selbst nichts auf die Wege bringt!

  • robby

    Das sagt diese Landesrätin Deeg die so offensichtlich die absolute Unfähigkeit in Person ist.

  • hallihallo

    aber man muß schon auch sagen, daß der perini ein gewerkschafter ist, der in einem gut bezahlten job sitzt. die machen nur studien aus den er dann unrealistische forderungen an die presse bringt. dies ist wohl nur werbung für den nächsten wahlkampf der landtagswahlen, wo er sicherlich kandidieren will. sonst würden seine unrealistischen forderungen und sichtweisen wohl keinen sinn machen. ein forschungsinstitut müßte nur obiektive daten vorlegen und nicht die politischen forderungen. dazu ist dann wohl die politik, egal welcher partei zuständig.

    • george

      Perini ist Angestellter und seine Aufgaben, die er zu erfüllen hat, sind klar definiert. Deshalb werter ‚hallihallo‘ kanst du nicht diese Kritik über ihn fällen. Wahrscheinlich bist du genauso inkompetent wie Deeg und willst nur durch diese spekulativen Unterstellungen bei deienr Lobby glänzen. Aber dieser Glanz hat sich längst schon in Stumpfheit verwandelt.

      • hallihallo

        Wußte gar nicht, daß ich eine lobby habe.
        Aber zeige uns eine studie des wifo, welche uns südtirolern oder den arbeitnehmern einen mehrwert gebracht hat.
        Mehr als eine pressemitteilung und werbung in eigener sache habe ich nie gesehen.

        • george

          Deine Antwort beweist abermals, dass du unfähig bist, die Sachverhalte, Arbeiten und Ergebnisse, die übers Jahr laufend in verschiedenen Medie veröffentlicht werden, zu verfolgen, geschweige denn zu beurteilen. Schweige lieber über diesen Sachbereich, anstatt dich lächerlich zu machen.

  • besserwisser

    die leistungen der vizelandeshauptfrau und die visionören massnahmen in diesem bereich (darf man sich von topmanagern in dieser preisklasse doch erwarten oder?) bitte?

  • dn

    Soziales für bares.
    Die Arbeitnehmer gibt’s noch und sie haben soviel Mumm und Zähne wie das Leuchtnilpferd meiner Tochter, das aber leuchtet dafür, schöne Sterne.
    Motto der AN: Wir dürfen nicht wollen und wir wollen auch nicht dürfen.
    Dass jede Menge Stimmen fehlen ist bei der Parteispitze anscheinend nicht angekommen (kl. Ausnahme LH), oder die habens schon wieder vergessen.
    Dafür benimmt sich der Reber schon wie ein waschechter Parteiler.
    Motto: Lieber tot als rot.
    Gäbe es eine brauchbare sozialdemokratische und v.a. wirklich unabhängige Alternative …

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