Schlechte Luft
Die WHO fordert deutlich strengere Grenzwerte für Schadstoffbelastungen, weil die schlechte Luft stärker schade als bislang angenommen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO weist in ihren neuesten Leitlinien darauf hin, dass die bisher geltenden Grenzwerte für Schadstoffbelastungen zu lasch sind, da schlechte Luft stärker schade als bislang angenommen.
Daher empfiehlt sie auch deutlich strengere Grenzwerte, so etwa bei NO2 eine Senkung von 40 auf nur mehr 10 µg/m³ Luft als Jahresmittelgrenzwert.
„In Italien und Südtirol ignoriert man diese volksgesundheitliche Problematik und diskutiert lieber über die Nordtiroler Nachtfahrverbote“, schreibt der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in einer Aussendung.
In den vor wenigen Tagen veröffentlichten Leitlinien zur globalen Luftqualität weist die Weltgesundheitsorganisation WHO darauf hin, wie gravierend sich nach wie vor Luftverschmutzung auf die Volksgesundheit auswirkt.
Weltweit sterben Millionen von Menschen vorzeitig an den Folgen von schlechter Luft. Zudem weist die WHO darauf hin, dass die bisher geltenden Grenzwerte bei vielen Schadstoffen nicht geeignet sind, die Gesundheit effektiv zu schützen, da die negativen Auswirkungen der Schadstoffe gravierender sind als bis jetzt angenommen, so der Dachverband.
Für die WHO sind daher deutlich strengere Grenzwerte nötig. So werden für NO2 etwa 10 µg/m³ Luft als neuer Jahresmittelgrenzwert gefordert. In der EU gelten derzeit 40 µg/m³.
Dazu schreibt jetzt der Dachverband:
„Aber schon dieser Grenzwert wird in Südtirol seit vielen Jahren vielerorts nicht eingehalten, speziell entlang der Brennerautobahn.
Anstatt endlich geeignete Maßnahmen umzusetzen, die zu einer Einhaltung der derzeitigen europäischen Grenzwerte führen würden, beklagt sich die italienische und Südtiroler Transport-Lobby lieber über die Maßnahmen wie etwa das Nachtfahrverbot, welche in Nordtirol zur Senkung der Schadstoff-Belastung eingeführt wurden.“
Der Vizepräsident des italienischen Dachverbandes der Handelskammern, Antonio Paoletti, wurde unlängst in den Medien mit der Aussage zitiert: „Das Schweigen der EU-Kommission ist unverständlich.“
Das Resümee des Dachverbandes:
„Tatsächlich ist es unverständlich, dass entlang der Brennerautobahn seit Einführung der europäischen Grenzwerte im Jahr 2010 kontinuierlich (mit Ausnahme des Lockdowns) die gesetzlich vorgesehenen Grenzwerte überschritten wurden, ohne dass die EU-Kommission tätig wurde, obwohl EU-Recht gebrochen wurde.
Daher ist es müßig, den Nordtirolern ständig Rechtsbruch vorzuwerfen, wenn man selbst das EU-Recht nicht einhält und zudem keine Lösungen präsentiert, wie die Grenzwerte, die seit über einem Jahrzehnt gelten, konsequent und sofort eingehalten werden können.“
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Kommentare (8)
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kirke
Was bedeuten solche Grenzwerte?
Ist Bozen jetzt verseuchter als Cernobyl?
https://eike-klima-energie.eu/2021/09/26/who-fuehrt-einen-neuen-grenzwert-angriff-auf-den-diesel/
hallihallo
die werte sind absurd. nicht die werte an und für sich, aber wenn man 10 m neben der autobahn mißt, dann sind die werte natürlich schlecht.
aber wer wohnt schon 10 m neben der autobahn??
meßt die werte , wo die menschen leben .
in bozen wird direkt an der meistbefahrenen kreuzung italienstraße-drususstraße gemessen. einfach absurd.
und dann wird medienwirksam in der zeitung geschrieben, in südtirol ist die luft schlecht.
billy31
Nicht direkt, sondern 25 mt von der Kreuzung entfernt. So wie in den EU Richtlinien festgelegt. Kannst du nachlesen und nachmessen
hallihallo
also die (inzwischen entfernte) meßstelle neben der autobahn bei feldthurns war sicher nicht 25 m von der autobahn entfernt.
aber meiner meinung nach müßten man die luft auch auf dem walterplatz, in haslach, in gries, in … messen, wo auch leute leben und nicht nur am verkehrsreichsten punkt. zusätzlich in mölten, ulten, gsies, wolkenstein, pfelders, inkl. almen. dann kann ich sagen wie verschmutzt die luft in südtirol ist.
ansonsten bekommen wir fahrverbote in ganz südtirol , weil an einer kreuzung in bozen schlechte luftwerte sind.
billy31
@hallihallo: die Messstation in Feldthurns wurde nicht entfernt sondern etwas nördlich verlegt. Der Gesetzgeber schreibt die Entfernungen vor. Da ist es ein Unterschied ob eine Kreuzung ist oder eine Straße neben der Station ist. Südtirol verfügt über 16 Messstationen verteilt über das ganze Land und verschiedenen Situationen. Man sollte sich schon informieren bevor man einfach so ins Blaue kritisiert.
hallihallo
dann werde ich mal googeln , wo die 16 meßstationen stehen und wie dort die luftwerte sind. vielleicht hast du ja einen tipp , wo das pubbliziert wird
hallihallo
schon gefunden. stimmt , 16 meßstationen und viele in autobahnnähe. aber sehr wenige überschreitungen.
https://umwelt.provinz.bz.it/luft/ueberschreitungen.asp
wenn man jetzt die limits radikal senkt, dann hat man automatisch viele überschreitungen.
quaaki
Sollen in China oder den USA anklopfen, dann nützt es vielleicht etwas.
Wahrscheinlich sollen wir bald auch auf Geburtstagstorten verzichten weil die Kerzen zu viel russen….