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Grödner Fischsaurier

Foto: Museum Gherdeina

Neue Attraktion im Museum Gherdëina: Virtual Reality (VR) lässt den zehn Meter langen Fischsaurier wiederauferstehen.

Über 100 Millionen Jahre hat ein bis zu zehn Meter langes Tier, halb Fisch, halb Echse, das Urmeer Tethys beherrscht und doch kaum Spuren hinterlassen. Die einzigen Überreste aus der frühen Zeit des Fischsauriers wurden 1968 auf der Secëda gefunden. Nun ist dieses einzigartige Wesen wiederauferstanden, und zwar in Form eines VR-Erlebnisses, das Besuchern ab Mitte Juli im Museum Gherdëina in St. Ulrich geboten wird.

Seit 1986 sind die 241 Millionen Jahre alten versteinerten Knochenreste des Fischsauriers Ichthyosaurus Cymbospondylus Teil der umfangreichen paläontologischen Sammlung des Museum Gherdëina. „Die fossilen Überreste sind der einzige Fund aus ihrer Zeit und gehören zum ältesten bekannten Exemplar eines Fischsauriers weltweit“, so die Direktorin des Museums, Paulina Moroder. „Sie öffnen ein einzigartiges Fenster in eine besondere Phase der Erdgeschichte, in die mittlere Trias, in der sich die späteren Felsformationen der Dolomiten zu entwickeln beginnen.“

Das fossile Skelett des Grödner Fischsauriers ist nur bruchstückhaft erhalten. Trotzdem ist es den Experten rund um den Paläontologen Andrea Tintori und den Fischsaurier-Experten Ryosuke Motani, Geologieprofessor an der University of California, gelungen, den Saurier zu rekonstruieren. Der Ichthyosaurus war demnach ein einem Fisch ähnelndes, mit spitzen Zähnen bewaffnetes Meeresreptil, das eine Länge von sechs bis zehn Metern erreicht hat.

Eingebettet in sein ebenfalls wissenschaftlich rekonstruiertes Habitat im Urmeer Tethys können Besucher des Museum Gherdëina den Fischsaurier von der Secëda ab 16. Juli hautnah erleben, und zwar dank einer VR-Simulation des Biologen und Paläo-Künstlers Nicola Castelnuovo. „Die virtuelle Realität verschafft unseren Besucherinnen und Besuchern einen lebensechten Eindruck des Fischsauriers in seiner marinen Umwelt vor rund 240 Millionen Jahren und ist eine ganz neue, auch und vor allem für junges Publikum attraktive Art der Vermittlung“, freut sich Moroder.

Die VR-Simulation von Fischsaurier und Tethysmeer ist ab Mitte Juli im Museum Gherdëina zu erleben, und zwar zunächst bei einem kostenlosen Tag der offenen Tür am Freitag, 16. Juli, von 14.00 bis 20.00 Uhr. Unterstützt wurden Rekonstruktion und Ausstellung vom Rotary Club Bressanone-Brixen, von der amerikanischen Koul Foundation, den Secëda-Seilbahnen, von den Landesämtern für Ladinische Kultur und Jugend sowie für Museen und museale Forschung.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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