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Hinter der Schande

Die Grünen üben scharfe Kritik an den Coroni-Furbetti: Sie hätten der Demokratie einen großen Schaden zugefügt – und würden die Verantwortung abschieben.

„Als am Donnerstag bekannt wurde, dass auch vier Landtagsabgeordnete um den 600 Euro-Bonus für Coronageschädigte angesucht hatten, konnten wir es kaum glauben“, schreiben die Grünen Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler in einer Aussendung.

Ob es um Nachlässigkeit, Fehleinschätzung, Gleichgültigkeit, gar „Protest“ oder was auch immer gegangen sein mag, sei dahingestellt. „Wie immer in der Politik bleibt die Schande nicht auf die Betreffenden beschränkt. Sie erstreckt sich auch auf die anderen Abgeordneten, auf die Politik insgesamt. Leider“, bedauern die Grünen.

In der Aussendung heißt es weiter:

Hinter der Schande und den Ausreden und Rechtfertigungen, die die vier Abgeordneten und ihre Parteien vorgebracht haben, verbirgt sich etwas sehr Besorgniserregendes: das Unverständnis des Schadens, welchen sie unserer Demokratie zugefügt haben – und das Abschieben von Verantwortung.

Der Wirtschaftsberater sei Schuld (Lanz), der italienische Staat (Schuler), die Oberflächlichkeit (Köllensperger), die Unerfahrenheit (Tauber), das schlechte Gesetz (LH Kompatscher).

Nein.

Die Verantwortung liegt klar bei den Ansuchern selbst.

Als PolitikerInnen haben wir eine andere Verantwortung für das eigene Handeln als die übrigen BürgerInnen.

Wir sitzen nicht nur als Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler im Landtag, sondern als Vertretung der BürgerInnen, die uns mit ihrem Vertrauen dazu beauftragt haben. Nicht unseren, sondern ihren Ansprüchen muss unser Handeln gerecht werden.

Es geht immer um die moralische Frage, auch wenn man etwas in Anspruch nimmt, das einem rechtlich zusteht. Es geht darum, dass wir als Berufs- und VollzeitpolitikerInnen für unsere Tätigkeit bezahlt werden.

Es geht um die Würde des politischen Amtes. Und es geht um eine Fehlerkultur, die das Eingeständnis nicht auf die Veröffentlichung in den Medien aufschieben würde.

Sowohl SVP als auch Team K haben bekannt gegeben, dass es keine Rücktritte geben wird. Auch das liegt in der Verantwortung der Einzelnen und ihrer politischen Kräfte. Aber ein ,vorüberziehendes Gewitter‘ (Beati/Team K) ist dieser Glaubwürdigkeitsverlust wohl eher nicht.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (30)

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  • tirolersepp

    Ganz Unrecht haben die Grünen nun auch wieder nicht – obwohl den Rentenskandal haben wir auch überstanden – hat sich was geändert ?

  • martp

    Die Moralisten heben ihren Zeigefinger und ihnen geht insgeheim einer ab das es dazu gekommen ist. Das gibt Aufwind! Juhuu, die anderen haben Mist gebaut, Jawoll! Das hier ist auch VIEL schlimmer als der Rentenskandal, denn das hier kostet zusammen 1.800€ 🙂

    Würde jedesmal jeder zurücktreten, macht er einen Fehler, dann läge die Beschäftigung bei 0,1%. Nur wer nix tut, macht kein Fehler. Also die Grünen machen nicht viele davon…

  • florianegger

    Wie oberflächlich doch unsere Gesellschaft geworden ist: Ein Unternehmer der auch Politiker und um einen Beitrag ansucht, wird öffentlcih angeprangert, seine Kollegen deren Betriebe nicht auf ihren Namen, sondern auf der Partnerin, Bekannten, usw. lauten, bleiben verschont und gelten als regulär.

  • leser

    Liebe foppa
    Es ist doch egal ob es nun um diese 600 euro sache geht oder um den rentenskandal, wo deine leute genauso mit den fingern im marmeladeglas erwischt wurden
    Dass du jetzt den moralapostel virspielst ist schon eher schwach
    Tatsache ist dass eure kaste tagtäglich zeigt wie verlogen und selbstschützend ihre euren alltag bestreitet wohkwissen dass ihr nur etwas zugebt was man euch dreifach nachweisen kann
    Und dass es keine konsequenzen für euer fehlverhalten gibt
    Schaut man sich das ergebnis über den rentenskandal an dann kann man bei euch keine reine weste erkennen und von konsequensen ist auch keine rede
    Also deine scheinheiligkeit ist da nicht anders

  • 2xnachgedacht

    die politik die politiker hobm schodn gnummen? ma…tramts weitr..hobs olm nu nit checkt, dassmr long schun gnua hobm fa enkrn gelabre, eingesacke… und firn volk lei a müdes lächeln übrig hobm- bis kurz vour die wohln.

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