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Nach COVID

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Die Covid-19-Pandemie wird die Zukunft Südtirols erheblich beeinflussen. Das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hat verschiedene Expert/innen zu den möglichen Konsequenzen der Krise befragt.

Im Vordergrund der Expertenumfrage und des Online-Events standen die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Corona-Krise auf verschiedene Bereiche wie die Gesellschaft, die Arbeitswelt, die Bildung und die Globalisierung.

Dabei zeigte sich, dass nun verschiedene Herausforderungen anzugehen sind, dazu gehören Investitionen und Förderungen in Produktivität, Innovation und Forschung, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken. Gleichzeitig sollten die Nutzung von nachhaltigen Mobilitätsformen zum Wettbewerbsvorteil der Südtiroler Wirtschaft und Unternehmen vorangetrieben werden.

Auch Themen wie Digitalisierung, Smart Working, e-learning oder Telemedizin werden auch in Zukunft immer wichtiger werden.

„Die Covid-19-Pandemie hat viele Themen in den Vordergrund gerückt und wieder auf die Agenda gestellt. Es sind nun alle Sozialpartner gefordert, diese Herausforderungen aktiv anzugehen“, heißt es bei der Handelskammer Bozen.

Die befragten Expert/innen stammen aus verschiedenen Bereichen, darunter aus dem Bankwesen, der Forschung, der lokalen Entwicklung, der Landesverwaltung und der Arbeitsförderung. Auch akademische Vertreter/innen der Freien Universität Bozen, der Universität Innsbruck, der Universität Trient, der Technischen Universität München und der Universität Macerata wurden befragt.

Der Bericht „Die Zukunft nach Covid-19 in Südtirol: Handlungsempfehlungen von Experten“ ist online unter www.wifo.bz.it/studien abrufbar.

Die Herausforderungen im Detail:

Digitalisierung: Durch den Notstand kam es zu einem Digitalisierungsschub, der vor allem im Bildungsbereich (e-learning), in der Arbeitswelt (Smart working bzw. Homeoffice) und in der Gesundheit (Telemedizin) stattfand. Es sind hier weitere Investitionen und funktionierende Infrastrukturen notwendig, um diese digitalen Angebote in Zukunft weiter effizient nutzen zu können.

Wettbewerbsfähigkeit: Die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes zeigt sich vor allem in den Bereichen Produktivität, Innovation und Forschung. Da es in diesen Bereichen aber noch Defizite gibt, sind gezielte Förderungen notwendig. Im Tourismussektor braucht es eine klare Strategie, die die zukünftigen Ziele und Entwicklung des Südtiroler Tourismus definiert.

Soziale Gerechtigkeit: Mögliche Folgen der Covid-19-Pandemie sind eine Verschärfung der Ungleichheit in den Einkommens- und Vermögensverhältnissen, steigende Arbeitslosigkeit, die Benachteiligung von Schulkindern aus ökonomisch schwachen Schichten sowie Auswirkungen auf die Geschlechterverhältnisse und die gesellschaftliche Rolle der Frau. Die öffentliche Hand ist mit Maßnahmen gefordert, um die wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten zu verringern.

Regionalität: Die Südtiroler Unternehmen könnten als Folge der Krise Marktanteile am internationalen Markt verlieren. Eine Stärkung der regionalen Kreisläufe und ein Fokus auf regionale Produkte und Dienstleistungen könnten nun wichtiger werden. Allerdings gilt es zu beachten, dass die Regionalität auch rasch an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen wird.

Nachhaltigkeit: Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes und die vermehrte Nutzung von nachhaltigen Mobilitätsformen sollten zum Wettbewerbsvorteil der Südtiroler Wirtschaft und Unternehmen vorangetrieben werden.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • vinsch

    In erster Linie hoffe ich, dass nun endgültig und kompromisslos ein Bettenstop im Gastgewerbe kommt. Und fangen wir nicht damit an: „in weniger entwickelten Gemeinden darf noch gebaut werden“ … Nein, nur wenn Betten wegfallen, dürfen diese nachgebaut werden, ansonsten Bettenstop in ganz Südtirol …

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