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Noch mehr Schotter

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An der Gemeindegrenze zwischen Bruneck und Percha wollen drei Betriebe auf drei Hektar Grün gemeinsam ein Schotterverarbeitungswerk errichten. Wer dahintersteckt. Und wie die Pläne ausschauen.

von Silke Hinterwaldner

Roland Griessmair hat sich etwas ganz fest vorgenommen: Bevor seine Gemeinde Bruneck die Genehmigung eines größeren Projektes in die Wege leitet, müssen die Interessenten im Gemeinderat vorsprechen. Dies um Spekulation zu verhindern, möglichst große Transparenz zu zeigen und die Öffentlichkeit über die Pläne zu informieren.

Deshalb mussten gestern Abend auch jene Unternehmen antreten, die an der Gemeindegrenze zwischen Bruneck und Percha auf rund drei Hektar landwirtschaftlichem Grün eine Schottergrube, beziehungsweise eine Anlage zur Verarbeitung von Schotter planen.

Dass derlei Vorhaben nicht immer auf Begeisterung stoßen, hat sich in den vergangenen Monaten in Gais gezeigt. Und deshalb darf es auch nicht verwundern, dass es im Hinblick auf die Pläne in der Gewerbezone bereits erste negative Reaktionen gibt. „Wir sind skeptisch“, sagt ein Kritiker, „schließlich weiß man, dass bei solchen Anlagen der Staub weitum zu spüren und zu sehen ist. Es gibt Wohnungen in der Nähe und auch die Straße, weshalb wir von diesem Vorhaben ganz und gar nicht begeistert sind.“

Während der Kritiker anonym bleiben kann, mussten die Betreiber gestern Abend Farbe bekennen. Die Hintergründe: Gemeinsam wollen drei Betriebe am Standort im äußersten Osten der Stadtgemeinde auf drei Hektar erweitern und mit dem Schotter einen neuen Wirtschaftszeig aufbauen. Bei diesen Betrieben handelt es sich um die PRA, die PustertalerBauschutt & Recycling Anlage GmbH, das Bauunternehmen Moser & Co GmbH sowie das Asphaltwerk Kofler & Rech. Alle drei befinden sich bereits heute schon in der Gewerbezone an der Gemeindegrenze.

An diesem Standort zwischen Bruneck und Percha hat man in den vergangenen Jahrzehnten ganz bewusst jene Betriebe angesiedelt, die in Wohngegenden unpassend sind. „In der Zone Puenland“, sagt Bürgermeister Roland Griessmair, „haben sich oft Betriebe angesiedelt, die für das Umfeld eine Belastung darstellen können.“ Insofern befinden sich dort unter anderem die Bezirksmülldeponie, das Fernheizwerk, der Schotterbetrieb Ploner, das Alphaltwerk, das Umspannwerk, das Kompostwerk, die Biogasalage, die Gewerbezone Perchaoder ein Busunternehmen.

Aber ist es nun tatsächlich angebracht, dort auch noch einen schotterverarbeitenden Betrieb anzusiedeln? „Eine Genehmigung“, schickt der Bürgermeister voraus, „wird es nur geben, insofern eine entsprechende Akzeptanz ersichtlich ist. Wir müssen die Dinge jetzt prüfen und dann eine Bewertung vornehmen. Dazu ist es nötig, die Diskussion öffentlich zu führen.“

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