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Nix Riesenrad

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Die Gemeinde Bozen verbietet quasi im letzten Augenblick das Aufstellen eines Riesenrads im Bahnhofspark. Aus Sicherheitsgründen. Der geplante Standort ist für die Gemeindetechniker zu instabil.

Von Thomas Vikoler

Es hätte die große Attraktion des Bozner Christkindlmarktes werden sollen, der am Donnerstag beginnt.

Ein 34 Meter hohes Riesenrad im Bahnhofspark auf der Seite des Busbahnhofs der demnächst abgerissen wird.

Vize-Bürgermeister Christoph Baur, der sich im Auftrag des Stadtrats mit diesem Projekt befasst hatte, gab die Entscheidung am Montagabend gegen 21.00 Uhr bekannt.

Das Gutachten der Dienststellenkonferenz, also der Techniker der Gemeindeverwaltung, ist negativ ausgefallen.

Der von einer privaten Firma in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsamt anvisierte Standort (größtenteils mit Erde bedeckte Parkfläche) erwies sich als instabil. „Wir können hier keine Tragödie riskieren“, meinte Bürgermeister Renzo Caramaschi nach der gestrigen Sitzung des Stadtrates.

Dieser hatte das Ergebnis der seit Wochen dauernden Erhebungen der Gemeindeexperten zur Kenntnis genommen. Vor einigen Wochen hatte er mit knapper Mehrheit (vier Ja-Stimmen, drei Enthaltungen, darunter der Bürgermeister) entschieden, das Vorhaben zu prüfen.

„Die Leute kommen auch ohne Riesenrad sehr zahlreich“, bemerkte Caramaschi.

Die Firma, die unbedingt in Bozen vertreten sein wollte, stellt das 34 Meter hohe Riesenrad nun in Trient auf. Auf einer geteerten Fläche.

Bemerkenswerterweise hatten sich zuletzt auch zwei weitere Betreiber von Riesenrädern um einen Standplatz in Bozen beworben, eine Firma aus Paris und eine aus Batislava. Der Ruf des hiesigen Christkindlmarkts als Publikumsmagnet reicht offenbar weit. Die Veranstaltung verzeichnet jedes Jahr mehr als 600.000 Besucher und dauert seit einigen Jahren bis Dreikönig.

Dennoch gab es – etwa von den Kaufleuten – zuletzt Kritik an mangelnden neuen Attraktionen um den Christkindlmarkt. Das Riesenrad kam da gerade recht. „Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn man die Attraktivität einer Stadt steigern kann“, meinte der Bozner hds-Obmann Simone Buratti. Auch Verkehrsamts-Präsident Paolo Pavan setzte sich für das Riesenrad ein.

Doch am Ende obsiegten die Sicherheitsbedenken der Gemeinde-Techniker. Die Fachleute der Betreiberfirma hatten das anvisierte Grundstück am Bahnhofspark hingegen für ausreichend stabil erklärt.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • andreas

    Das ist Bozen mit Caramaschi, wochenlang diskutieren ein paar „Techniker“ rum, um ein paar Tage vor der Eröffnung ein negatives Gutachten vorzulegen und die Aussage, dass auch ohne Riesenrad viele Leute kommen.

    Der Weihnachtsmarkt ist eine rein kommerzielle Veranstaltung, eine weitere Attraktion würde die Attraktivität steigern und die Preise könnten erhöht werden. Damit würden die Besucherzahlen etwas zurück gehen, was ja anscheinend gewollt ist, wenn man sich das Gejammere mancher anhört und die Gewinne würden bleiben.
    Und die welche jammern, dass die Weihnachtsmärkte kein „besinnliches Weihnachten“ mehr ermöglichen, müssen ja nicht hingehen.

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