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„Wir stechen Sie ab“

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Reinhold Messner übt wegen des Doppelpasses scharfe Kritik an Sebastian Kurz und HC Strache. Er selbst werde von den Scharfmachern bedroht.

Für Reinhold Messner ist klar: „Da steckt kein europäischer, sondern ein antieuropäischer Geist dahinter, der Vorschlag für die Doppelstaatsbürgerschaften kommt von rechts außen.“

Das sagt der Achttausenderkönig und Autor Reinhold Messner im Gespräch mit dem Wiener „Standard“.

Der 73-jährige Messner, der  im Sommer eine Kurz-Einladung zum Bergsteigen ausgeschlagen hatte, sieht sich bestätigt. „Was ich befürchtet habe, ist eingetroffen. Kurz und Strache schaffen es, Südtirol in Spannung zu bringen.“

Dem ÖVP Kanzler wirft Messner im „Standard“ vor, „von der Welt und unserer Geschichte keine Ahnung“ zu haben.

„Hat einer eine Ahnung, macht er nie und nimmer diesen Doppelpass-Vorschlag oder unterstützt ihn auch nur.“ Messner nennt Kurz (und Strache) indirekt „drittklassige Politiker“.

Reinhold Messner sagt im „Standard“ außerdem, er würde nie „Lieber Landstreicher als Österreicher“ sagen.

Aber wenn Kurz und Strache „so weitertun“, so Messner, gebe es in Südtirol „bald 20 Prozent Radikale“. Er selbst bekomme schon E-Mails, in denen steht: „Herr Messner, wir stechen Sie ab.“

Der „Standard“ vergleicht die Situation in Südtirol mit der in Ungarn.

Das Wiener Blatt schreibt:

„Erfahrungen damit, welche politischen Konsequenzen die Vergabe von Staatsbürgerschaften an Bürger im Ausland im großen Stil hat, gibt es in Ungarn. Der rechtskonservative Regierungschef Viktor Orbán hatte 2010 den Auslandsungarn Zugang zur Staatsbürgerschaft gegeben, in weiterer Folge bekam diese Gruppe das Wahlrecht.

Zwar machte bei der jüngsten Parlamentswahl nur ein kleiner Teil Gebrauch davon – doch unter den 125.000 Auslandsungarn, die wählten, errang Orbáns Fidesz 95 Prozent der Stimmen. Das sicherte ihm einen zusätzlichen Parlamentssitz, bemerkenswerterweise baut die Verfassungsmehrheit der Fidesz im Parlament auf genau einen Sitz auf.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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