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Funkloch im Park 

Im Naturpark Drei Zinnen gibt es Zonen ohne Handynetz und ohne Empfang für Funkgeräte der Bergrettung. Um die Rettungskette zu verbessern, werden jetzt Umsetzer errichtet. 

von Silke Hinterwaldner 

Drei Zinnen, Pragser Wildsee: Das sind die wohl beliebtesten Ausflugsziele im Pustertal. Vor allem im Hochsommer strömen dorthin unzählige an Gästen, und es werden von Jahr zu Jahr mehr.

Solche Menschenansammlungen müssen gut und sicher in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Während am Pragser Wildsee die Autos und das Parken Gemeinde und Land vor große Herausforderungen stellen, ist es am Berg eher die Sicherheit der Wanderer und Kletterer. Das Problem: Im gesamten Gebiet des Naturparkes Drei Zinnen gibt es jede Menge Funklöcher. Das heißt: Ein Bergsteiger in Not hat kaum Handyempfang und kann deshalb keinen Notruf absetzen. Selbst die Funkgeräte der Bergrettung funktionieren mancherorts nicht. Dazu kommt, dass ein Verletzter, der nicht genau beschreiben kann, wo er sich befindet, von der Bergrettung nur schwer geortet werden kann. Das bringt manchmal eine langwierige Suche mit dem Hubschrauber mit sich.
„Wir wissen“, erklärt Martin Rienzner, Vizebürgermeister und für Tourismus zuständiger Referent in Toblach, „dass immer mehr Menschen zu den Drei Zinnen hinströmen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Rettungskette funktioniert.“

Die Bergrettung Hochpustertal muss in den Sommermonaten rund 100 Mal zu einem Einsatz im Gebiet der Drei Zinnen ausrücken. Das ist eine stattliche Anzahl an Einätzen – die in Zukunft etwas erleichtert werden sollen.

Das Amt für Naturparke hat selbst bei der Kommission für Natur, Landschaft und Raumordnung darum angesucht, das gesamte Gebiet besser mit Funkumsetzern ausstatten zu dürfen. Einer der Umsetzer soll etwa nahe der Drei-Zinnen-Hütte errichtet werden. Nachdem die Kommission diesem Vorhaben bereits im Jänner zugestimmt hatte, folgte ein Lokalaugenschein im Frühjahr, am Rundflug beteiligten sich auch Techniker und Mitglieder der Bergrettung. Jetzt lag es am Gemeinderat von Toblach über diese neuen „Infrastrukturen im Dienste des Bevölkerungsschutzes“ abzustimmen. Immerhin müssen die Richtlinien des Naturparkes abgeändert werden, wenn man innerhalb der Grenzen Funk- oder Mobilfunkumsetzer aufstellen möchte.
Im Gemeinderat von Toblach war schnell klar, dass diese Maßnahme getroffen werden soll. Martin Rienzner sagt: „Da das Amt für Naturparke selbst Antragsteller ist, können wir sicher sein, dass hier nichts Unüberlegtes gemacht wird. Die Umsetzer werden so dezent wie möglich sein.“

Jetzt soll es schnell gehen. Spätestens ab Juli 2018 werden wieder zahllose Touristen in die Berge strömen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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